MG Hornussen weiht und feiert „Duopack“
Von: Hans Berger
Die 1878 mit dem Namen „Blechmusikgesellschaft Hornussen“ und dem Auftrag, „das gesellschaftliche Leben gemütlicher zu machen und die Erholungsstunden nutzbringend auszufüllen“ gegründete, heutige MG Hornussen wurde am vergangenen Samstag dem damals gefassten Grundsatz mehr wie gerecht. Wenn schon denn schon, wird sich die Musikgesellschaft vor geraumer Zeit gedacht haben, sodass in der Mehrzweckhalle nicht nur eine neue Uniform, sondern als Tüpfchen auf dem i auch noch eine neue Fahne eingeweiht und gefeiert werden konnte.
MG Hornussen in neuer Uniform
Der Saal war um 19.00 Uhr beinah voll besetzt, als unter der Leitung von Michael Kohler die Hornusser Musikantinnen und Musikanten noch in alter Uniform und mit alter Fahne ihre Gäste in der Mehrzweckhalle mit einem zünftigen Marsch willkommen hiessen.
Annalenschau
Wie von René Schweizer, der unterhaltsam und informativ durch den Abend führte, zu erfahren war, wechselt die MG Hornussen seit 1929 in einem rund 20-jährigen Turnus ihre Uniform. Nach der Gründung 1878 musste sie allerdings 50 Jahre lang auf eine einheitliche Kleidung verzichten, bis sie sich Occasionsuniformen leisten konnte. Dass diese dann noch 20 Jahre hielt, ist nur auf Grund des sehr, sehr, sehr währschaften, aber umso bissigeren Stoffes möglich, wie in dem eigens für das Fest eingerichteten Museum unschwer festzustellen war.
Es entsprach wohl auch dem damaligen Zeitgeist, dass der eigenen Fahne hinterher marschieren zu können eine höhere Priorität einnahm wie die Uniform. Denn zum 50-jährigen Jubiläum 1928, also ein Jahr vor den Occasionsuniformen, gönnte sich die Dorfmusik ein gesticktes Banner mit einfärbiger Fahnenseide und - man lese und staune - mit echtem Gold verzierten Partien. Es spricht für die Archivare des Vereins, dass auch diese Fahne im „Museum“ zu bewundern war, wie im Übrigen auch die vier bisherigen Uniformen sowie unzählige Dokumente und Auszeichnungen. Ein richtiger Fundus für Hobbyhistoriker.
Böhmisch
In den vergangenen Monaten waren die neue Uniform und Fahne die best gehüteten Geheimnisse von Hornussen. So war in der Mehrzweckhalle die Spannung gross, als sich die Musikerinnen und Musiker zum Umkleiden zurückzogen und die Musikgesellschaft Bözberg unter der Leitung von Jürg Schäpper das musikalische Zepter übernahm. Mit ihren beschwingten böhmischen Weisen traf das Orchester den Geschmack des Publikums und erntete nach jedem Stück grossen Applaus.
Sie kamen und siegten
So, wie der römische Staatsmann und Feldherr Gaius Julius Caesar auf den Punkt gebracht mit „veni, vidi, vici“ (ich kam, ich sah, ich siegte‘) den Verlauf der Schlacht bei Zela beschrieb, kann die MG Hornussen zu Handen der Geschichtsbücher ihren Einzug in den Festsaal in ähnlicher Weise mit: „wir kamen, sie sahen, wir siegten“ umschreiben. Mit dem Wettsteinmarsch bedankten sich alsdann die Musikerinnen und Musiker für den warmen und freudigen Empfang.
Die Spannung im Saal ebbte aber erst ab, nachdem Fahnegotte Heidi Herzog und Fahnegötti Daniel Fürst das neue Emblem entrollt hatten und Fähnrich Waltert Keller sie gekonnt wallen liess. Zu den feierlichen Momenten gehörten in der Folge der Fahnengruss sowie die Weihung von Fahne und Uniform durch Diakon Rolf Zimmermann, der in seinem Akt religiöse und weltliche Aspekte gekonnt ausbalancierte.
Botschafter
Gemeindeammann Claudia Balz freute sich in ihrer Ansprache, dass die Dorfmusik ihre insgeheim erhoffte Uniformfarbe rot gewählt hat und gestand dem Verein eine wichtige Funktion als Botschafter und Visitenkarte der Gemeinde zu. Bevor die MG Hornussen auszog, um im Kreise der Gäste zu feiern, gratulierte René Schweizer, Präsident der Vereinigten Vereine zu den Neuanschaffungen und Fahnegotte Heidi Herzog wie Fahnegötti Daniel Fürst versprachen, ihren Pflichten als Paten nachzukommen. Mit Beda Hohler am Dirigentenpult unterhielt die MG Herznach-Ueken das Publikum abschliessend bis in die späten Stunden mit schwungvoller Musik.
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