Exkursion Tognethof Densbüren
Von: Verena Kläusler
Organisiert wurde die Exkursion vom Biologischen Gartenbauverein Unterentfelden, durchgeführt zusammen mit dem Naturverein Herznach-Ueken, dem Natur- & Vogelschutz Gränichen, dem Natur- & Vogelschutzverein Unterentfelden und dem Obst- und Gartenbauverein Gränichen. Martin Riedwyl, Besitzer des «Tognet» in Densbüren, bewirtschaftet den Hof nach den Richtlinien von Bio-Suisse mit Schwerpunkt Kräuteranbau und Pflege ökologischer Ausgleichsflächen sowie Erhaltung der Biodiversität. Verena Kläusler, Präsidentin des Naturvereins Herznach-Ueken, führte 2020 rund um den Hof ein systematisches Vogel-Monitoring durch.
(Foto: Thomas Rubin, Herznach)
Ganz nach dem Motto «der frühe Vogel fängt den Wurm» starteten am Sonntagmorgen um 06:40 Uhr zwei Gruppen einerseits mit der Vogelexkursion, geleitet von Verena Kläusler (Naturverein Herznach-Ueken) und andererseits mit der Tognethofführung, geleitet von Martin Riedwyl (Besitzer).
Überrascht hat vieles auf der Vogeltour! Der Buchfink sei der häufigste Vogel in der Schweiz, die Mönchsgrasmücke die vierthäufigste Art. Der Gartenrotschwanz lasse sich trotz Spezialnistkästen noch nicht blicken, dafür waren die Neuntöter heute omnipräsent – und wie genau schafft es Verena, die vielen Vogelstimmen den jeweiligen Arten zuzuordnen? Wir wurden von ihr aufgefordert, der Natur zu lauschen und wurden dadurch mit vielen verschiedenen Gesängen und Geräuscheindrücken belohnt. Die vernetzten Strukturen des Hofes fördern die Artenvielfalt und so zählten sich bei einer Bestandesaufnahme 34 unterschiedliche Vogelarten rund ums Tognet!
Auf der Tour um den Tognethof erfuhren wir vom gelernten Gemüsegärtner, dass der Tognethof 40 Jahre lang unbewohnt war, bevor er ihn vor fast 30 Jahren übernommen und seither extensiv bewirtschaftet habe. Angeschlossen an die Emmentaler Kräuterbauern beliefert Martin zu 90% Ricola mit jährlich vier Tonnen Bio-Kräutern. Weil Densbüren in der Bergzone 1 liegt, eignet es sich vorschriftsgemäss für den Ricola-Kräuteranbau.
So begleitete uns auf unserem Morgenrundgang nicht nur das Vogelgezwitscher, sondern auch der Duft einiger der 13 Ricola-Kräuter, wie z.B. Zitronenthymian, Salbei, Zitronenverveine, Ehrenpreis und Ricola-Minze. Die Kräuter werden durch Handarbeit mithilfe einer Maschine geerntet und in der hofeigenen Trocknungsanlage getrocknet. Die Weiterverarbeitung erfolgt bei Ricola in der Schweiz, wobei der Absatz bei 98% im Ausland liegt.
Zu guter Letzt durften wir auf dem wunderschönen Sitzplatz des Hofes unser mitgebrachtes «Zmorge» einnehmen und einen Blick in eine Handvoll Gewächshäuser mit alten Tomatensorten werfen, welche sich auf dem wöchentlichen Aarauer Gemüsemarkt grosser Beliebtheit erfreuen.
Naturverein Herznach-Ueken
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