2006 betrug die Armutsquote der 20 bis 59-Jährigen 9 Prozent; im Jahr 2000 9,1 Prozent. Diese Stabilität lässt sich teilweise mit der Entwicklung der Arbeitslosenzahlen erklären. Die Working-Poor-Quote lag 2006 mit 4,5 Prozent leicht tiefer als 2000. In vielen Fällen liegt das Haushaltseinkommen mehrere Hundert Franken unter der Armutsgrenze.
2006 betrug die Armutsquote der Personen im Alter von 20 bis 59 Jahren 9 Prozent, ungefähr 380'000 Personen – d.h. jede 11. Person ist betroffen. Dieser Wert lag 2000 bei 9,1 Prozent, also fast auf gleichem Niveau wie 2006. Zwischen 2000 und 2002 nahm sie dank einer guten Konjunktur relativ stark ab; von 2003 bis 2006 hingegen ging sie aufs vorherige Niveau zurück. Dies vor allem wegen der Zunahme der Arbeitslosigkeit, die in drei Jahren von 1,7 Prozent auf 3,9 Prozent gestiegen ist. Die Armutsquote reagiert mit einer gewissen Verzögerung auf den Konjunkturverlauf.
Die Entwicklung der Arbeitslosigkeit hat eine grössere Auswirkung auf die allgemeine Armuts- als auf die Working-Poor-Quote; letztere betrug 2006 4,5 Prozent der Erwerbstätigen, die in einem Haushalt leben, dessen Mitglieder zusammen mindestens 36 Stunden pro Woche arbeiten, gegenüber 5 Prozent im Jahr 2000.
Der leichte Rückgang im Jahr 2005 lässt sich zum Teil dadurch erklären, dass die Zunahme der Krankenkassenprämien 2005 die geringste seit 2000 war.
Diese Zahlen 2000 bis 2006 basieren auf der detaillierteren und genaueren Bestimmung der Armutsgrenze, die schon in der Publikation „Armut von Personen im Erwerbsalter“ von April 2007 verwendet wurde.
Nicht alle sind gleich arm Um zu erfahren, wie weit das Einkommen armer Personen unterhalb der Armutsgrenze liegt, berechnet man die sogenannte Armutslücke: Die durchschnittliche Armutslücke bei Personen im erwerbsfähigen Alter beträgt 79 Prozent; d.h. im Durchschnitt liegt das Einkommen der armen Bevölkerung 21 Prozent unterhalb des Betrags, der als Armutsgrenze definiert ist. Das bedeutet, dass eine arme allein stehende Person ein Einkommen hat, das im Durchschnitt 460 Franken tiefer als die Armutsgrenze liegt; bei einem Paar mit 2 Kindern liegt das Einkommen im Schnitt 980 Franken tiefer. Ein Fünftel der Armen (d.h. ungefähr 76’000 Personen) hat ein Einkommen, das knapp unterhalb der Armutsgrenze liegt. Wie aber die Beispiele zeigen, liegt das Einkommen in vielen Fällen mehrere Hundert Franken tiefer.
Definitionen und Datenquelle
Das soziale Existenzminimum beinhaltet folgende Komponenten:
die Wohnkosten (namentlich die Miete), die im marktüblichen lokalen Rahmen liegen müssen,
einen Grundbedarf für die wichtigsten Ausgaben: Nahrung, Getränke, Bekleidung, Gesundheitskosten, Energie, Produkte für die Reinigung, Fahrkosten, etc.
die Kosten der kantonalen Grundprämie der Krankenkasse.
Die statistische Armutsgrenze (d.h. Miete + Krankenkassen-Grundprämie + Grundbedarf + 100.- pro Haushaltsmitglied, das das 16. Lebensjahr vollendet hat) beträgt 2200.- Franken für Alleinstehende, 3800.- für Alleinerziehende mit 2 Kindern unter 16, und 4650.- für Paare mit 2 Kindern (nationale Durchschnittswerte).
Die statistische Grenze harter finanzieller Entbehrung (d.h. Miete + Grundprämie der Krankenkasse + Grundbedarf) beträgt somit 2100.- bzw. 3700.- bzw. 4450.- für die oben erwähnten Beispiele (nationale Durchschnittswerte).
Alle Personen im Alter von 20-59 Jahren, die in einem Haushalt leben, dessen monatliches Einkommen nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge (AHV, IV, 2. Säule, Arbeitslosenversicherung, usw.) und der Steuern unter der Armutsgrenze liegt, werden als arm bezeichnet.
Bei dieser Bevölkerungsgruppe gelten diejenigen als Working Poor, die mindestens eine Stunde pro Woche arbeiten und in einem Haushalt leben, der mindestens über ein volles Erwerbspensum verfügt (d.h. alle Haushaltsmitglieder arbeiten zusammen mindestens 36 Stunden pro Woche).
Die Untersuchung stützt sich auf die Daten der Schweizerischen Arbeitskräfteerhebung SAKE.
Die Erhebung von 2006 umfasste 48’313 befragte Personen der ständigen Wohnbevölkerung. Für die vorliegende Untersuchung konnten 16’085 Beobachtungen ausgewertet werden. Für Längsschnittbetrachtungen wurden auch die Daten der Erhebungen seit 2000 beigezogen.
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