Diskussionssendungen in Radio und Fernsehen unter der Lupe
Von: mm/f24.ch
Der Publikumsrat der SRG Deutschschweiz hat die jeweiligen Diskussionsformate bei Radio und Fernsehen SRF intensiv beobachtet und mit den Verantwortlichen über seine Feststellungen gesprochen.
Guter Start des neuen «Clubs» (SF 1)
Der «Club» hat sich gemäss Publikumsrat seit Jahresbeginn in eine positive Richtung entwickelt. Themen- und Gästeauswahl überzeugen den Rat ebenso wie die professionelle Moderation. Beim Einstieg in die Diskussion sieht der Publikumsrat hingegen noch Verbesserungsmöglichkeiten.
Aufgrund der neuen Moderation und Redaktionsleitung hat der Publikumsrat die Diskussionssendung auf SF 1 beobachtet und mit Chefredaktor Diego Yanez sowie Redaktionsleiterin Karin Frei über die Resultate diskutiert. Insgesamt ziehen die Ratsmitglieder eine positive Bilanz.
Sie begrüssen insbesondere, dass sich der «Club» wieder klarer von der «Arena» abgrenzt als früher und eigene Akzente setzt. Das sei nicht zuletzt auch auf die geschickte Themenauswahl, die sich nicht vornehmlich an der Tagesaktualität orientiert, zurückzuführen. Die meisten Ratsmitglieder schätzen es, dass zunehmend Themen aus dem Bereich Gesellschaft diskutiert werden.
Junge und Frauen in der Minderheit
Die Gäste der Sendung werden gemäss Publikumsrat sorgfältig ausgewählt. Sie seien kompetent und könnten sich gut und differenziert ausdrücken. Erfreut zeigt sich der Rat darüber, dass nebst Expertinnen und Experten auch Direktbetroffene zu Wort kämen. Wichtig sei jedoch, dass alle Gäste Substanzielles zum Thema einbringen könnten.
Vor allem Prominente sowie Politikerinnen und Politiker haben mehrere Ratsmitglieder in dieser Hinsicht enttäuscht. Obwohl sich der Frauenanteil unter den Gästen in letzter Zeit verbessert hat, sind weibliche Gäste immer noch in der Minderheit, stellt der Publikumsrat fest. Klar untervertreten seien Junge und Personen mit Migrationshintergrund.
Souveräne Moderation
Erfreut zeigt sich der Rat darüber, dass im «Club» mehrheitlich konstruktive Diskussionen und keine ausgesprochen kontroversen Debatten stattfinden. Die Sendung überzeuge nämlich vor allem dann, wenn es ihr gelinge, Hintergründiges zu Tage zu fördern.
Die beiden Moderatorinnen des «Clubs» kommen beim Publikumsrat gut an. Beide seien jeweils bestens vorbereitet und brächten Kompetenz und Neugierde sowie ein Gespür für eine souveräne Gesprächsführung ein. Verbesserungsbedarf sieht der Rat beim Einstieg in die Diskussion. Eine kürzere Einführung und ein nicht zu langes Redenlassen der Gäste in der ersten Runde könnten die Diskussion schneller in Schwung bringen.
«Doppelpunkt Forum» (DRS 1) - Hintergründig und nah am Publikum
Die Diskussionssendung «Doppelpunkt Forum» auf DRS 1 kommt im Publikumsrat gut an. Geschätzt werden das vielfältige und aktuelle Themenspektrum, der Einbezug der Hörerinnen und Hörer sowie die kompetente Gesprächsleitung und Moderation. Besonders bei schwierigen Themen wünscht sich der Rat hingegen mehr Erklärungen.
Jeweils am Dienstagabend strahlt Radio DRS 1 die Diskussionssendung «Doppelpunkt Forum» live aus. Der Publikumsrat schätzt die Sendung, weil sie vertiefte Diskussionen ermöglicht und die Radiohörerinnen und -hörer in die Debatte einbezieht.
Jeweils am Dienstagabend strahlt Radio DRS 1 die Diskussionssendung «Doppelpunkt Forum» live aus. Der Publikumsrat schätzt die Sendung, weil sie vertiefte Diskussionen ermöglicht und die Radiohörerinnen und -hörer in die Debatte einbezieht.
Die Sendung bietet vielfältige und aktuelle Themen. Sie greift Fragen auf, die viele Menschen in der Schweiz beschäftigen und hilft ihnen, komplexe Sachverhalte besser einzuordnen. Allerdings sollten gerade bei schwierigen Themen – etwa aus dem politischen oder wirtschaftlichen Bereich – mehr Informationen gegeben und Fachausdrücke erklärt werden. Sonst laufe man Gefahr, das Publikum zu überfordern, finden mehrere Ratsmitglieder.
Mit der Auswahl der Gäste ist der Publikumsrat zufrieden. Es würden geeignete Fachleute eingeladen, die kontrovers diskutierten. Dennoch wird die Diskussionskultur als wohltuend empfunden, da man sich gegenseitig ausreden lasse. Einige Ratsmitglieder wünschten sich mehr weibliche Fachleute in der Sendung. Zudem regt die Beobachtungsgruppe an, dass nicht mehr als drei Gäste im Studio sitzen, damit die Stimmen den einzelnen Fachleuten noch zugeordnet werden können.
Gut vorbereitet, aufmerksam, kompetent und verständlich führt die Gesprächsleitung gemäss Publikumsrat durch die Sendung. Es gelingt ihr, die Gäste in ausgewogenem Verhältnis reden zu lassen und die Reaktionen der Hörerinnen und Hörer einzubeziehen. Anerkennung erhält auch die Moderation, welche verständlich, unaufgeregt und einfühlsam ins Sendethema einführt und die Gesprächsleitung unterstützt.
Als wichtiges Element betrachtet der Publikumsrat die Interaktivität der Sendung. Das Radiopublikum kann sich am «Doppelpunkt Forum» per Telefon und E-Mail sowie einem Chat beteiligen. Dadurch erhalte die Sendung zusätzliche Lebendigkeit und Authentizität.
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