„IG pro Steg“ empfing Caspar, Melchior und Balthasar auf dem Steg
Von: Hans Berger
Der „IG pro Steg“ Rheinfelden, welche sich für die Erhaltung der zum Abbruch bestimmten Kraftwerkbrücke und des Maschinenhauses einsetzt, wurde kundgetan, dass just am 6. Januar die Heiligen Drei Könige aus dem Morgenland auf ihrem Weg nach Bethlehem einem „kleinen“ Umweg übers Abendland machen und auf dem Kraftwerksteg einigen Honoratioren Weisheiten übergeben wollen.
Die Botschaft, welche die der drei Weisen überbringen, kann eigentlich nur zu unseren Gunsten sein, hatte sich Peter Scholer, Präsident der „IG pro Steg“, gedacht und flugs die Bevölkerung auf vergangenen Dienstag, 11.00 Uhr zum historischen Stelldichein auf dem Steg eingeladen. Trotz bissiger Kälte und Arbeitstag (zumindest schweizerseits) fanden sich dann auch rund zwei Dutzend Mitkämpfer und Sympathisanten dort ein.
Zuversicht Die Zeit bis zum Eintreffen der drei Magier aus dem Osten nutzend, liess Peter Scholer das vergangene Jahr kurz Revue passieren und stelle positiv fest, dass vieles erreicht werden konnte. Insbesondere hob er die grosse Unterstützung für den Erhalt des Steges bei Volk und Behörden hervor. Der Wert des Überganges sei von beiden Städten als Entwicklungspotenzial erkannt worden. Die Machbarkeit des Erhaltens von Maschinenhaus und Eisensteg sei ebenso belegt wie deren historischen Wert. Scholer gab sich zuversichtlich, dass sich auch die Umweltverbände, welche sich für den Abriss einsetzen, auf dem Weg zu neue Überlegungen befänden. Gegenüber der Energiedienste (ED), die Besitzer des Alten und Bauherren des neuen Kraftwerkes, zeigte Scholer Verständnis, dass sie primär ab 2010 Strom von den neuen Turbinen verkaufen wollen, doch auch in diesen Kreisen erkenne man langsam die Pluspunkte der neuen Strategie.
Weder Gold, Weihrauch noch Myrrhe Kaum hatte Peter Scholer seinen letzten Gedanken formuliert, tauchten am Horizont von Norden her kommend auch schon die Heiligen Drei Könige auf. Bald stellte sich heraus, dass sie aber weder Gold, Weihrauch noch Myrrhe bei sich hatten, sondern lediglich drei „hundskommune“ Dreikönigskuchen, welche aber, das war unübersehbar, je eine verschlüsselte Botschaft enthielten. Dass es sich bei den Dreien um die echten Könige handelte, stand unzweifelhaft fest, denn sie waren der deutschen Sprache nicht mächtig. Nur einer stellte in einem gebrochenen Deutsch erfreut fest, dass es im Rhein, trotz der Bauerei noch immer Fische gibt. Vermutlich einer Eingebung folgend, konnte Peter Scholer die geheimnisvollen Zeichen entschlüsseln.
Die Zahl sieben auf dem ersten Kuchen bedeute: Die rechtliche ‚Zeitgutschrift“ von 7 Jahren (2012 2019) muss eingelöst werden. Das ist die Aufgabe der beiden Städte, denn es ist eine ‚politische Verzögerung“ und ist nicht von der Bauherrschaft (ED) verursacht.
Die Besitzerin und Bauherrschaft des alten und neuen Kraftwerkes sind die Energiedienste. Nur mit ihrer Bereitschaft kann bei den heute gültigen Bewilligungen ein Abänderungsverfahren eingeleitet werden. Die vielen ‚Pluspunkte“ sollten auch dort gesehen werden - vor allem, wenn die Gewissheit besteht, dass die Stadtbehörden und die Bevölkerung hinter den Änderungsanträgen stehen. Dies sei die Botschaft des Pluszeichens auf dem zweiten Kuchen, so Scholer.
Das letzte Zeichen, einen Paragrafen, versinnbildlichte folgende Weisheit: Wenn ein Abänderungsverfahren eingeleitet wird, so sind vor allem die Umweltverbände betroffen. Dies erfordert auch von ihnen eine Flexibilität für ihre Forderungen. Mit einem ordentlichen Verfahren kann erreicht werden, dass die Natur auch Gewinnerin im ganzen Verfahren wird.
Offensichtlich sind sich die Heiligen aus dem Morgenland die Kälte nicht gewohnt, na ja und schliesslich hatten sie auch noch einen weiten Weg bis nach Bethlehem vor sich, jedenfalls liessen sie nicht mit sich über ihre Weisheiten debattieren, sondern zogen eilig weiter.
Die vierte Königin Aber auch die TeilnehmerInnen zog es in die warme Gaststube vom Restaurant Zähringer, welche die neuen Wirtefamilie Peker extra öffnete, obwohl die offizielle Eröffnung erst am kommenden Samstag stattfindet.
Dr. Kurt Beretta, Kämpfer der ersten Stunde für den Erhalt des Maschinenhauses, brachte seine Faszination über die Einzigartigkeit der Anlage zum Ausdruck, da man auf der ganzen Welt nichts Vergleichbares fände. In der Pionierzeit der Stromproduktion habe man damals in Rheinfelden mit den 50-Herz-Drehstrom-Turbinen aufs richtige Pferd gesetzt. Einen weiteren Grund, um das Maschinenhaus ins Weltkulturerbe der UNESCO aufzunehmen sieht Beretta darin, dass Rheinfelden als Keimzelle des europäischen Stromverbundnetzes gilt, da sich das Kraftwerk bereits im Jahre 1903 mit Beznau zusammenschloss, um Basel mit genügend Strom versorgen zu können. „Das Blatt kann noch gewendet werden“, gab sich der Arzt abschliessend zuversichtlich.
Es war nun an der Zeit wie auf der Einladung angekündig, den/die vierte/n KönigIn zu küren. Wie an diesem Tag in vielen Familien üblich überliess man dies mit einem grossen Königskuchen aber auch dem Zufall. Dass dann ausgerechnet Katharina Scholer, die Gattin des Präsidenten der „IG pro Steg“ auf den weissen Plastic biss, wurde vielfach den magischen Kräften der drei Magier Caspar, Melchior und Balthasar zugeschrieben.
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