Dorffest Zeihen – „Ode an die Freude“
Von: Hans Berger
Dass dem Dorffest Zeihen vom vergangenen Wochenende ausser der „Freude an der Freude“ kein besonderer Anlass zugrunde lag, gab nicht nur ihm den besonderen Esprit, sondern auch dem gleichzeitig stattfindenden Jurapark-Fest, dessen Markt nicht einfach ein Anhängsel von einem ihm übergeordneten Thema als vielmehr ein vollumfänglich integrierter, bereichernder Teil des Dorffestes war. Dorffest und Jurapark-Fest gehörten so zusammen wie der Wind und das Meer.
Dorffest Zeihen – eine „Ode an die Freude“
Wäre es dem grossen deutschen Dichter, Philosophen und Historiker Friedrich Schiller (1759-1805) vergönnt gewesen, vor Ort zu sein, hätte ihn das Ambiente vermutlich stark an seine „Ode an die Freude“ erinnert und hätte, nach einem kräftigen Schluck Wein, dem er Zeit seines Lebens nicht abgeneigt war, bestimmt den folgenden Vers aus seiner, von Ludwig van Beethoven vertonten Dichtung rezitiert:
Freude heisst die starke Feder
in der ewigen Natur.
Freude, Freude treibt die Räder
in der grossen Weltenuhr.
Blumen lockt sie aus den Keimen,
Sonnen aus dem Firmament,
Sphären rollt sie in den Räumen,
die des Sehers Rohr nicht kennt!
Triebfeder
Ja, die Freude war gewiss auch die starke Feder, welche sowohl das OK wie auch die Vereine angetrieben hatte, das Dorffest ohne jeglichen Grund auf die Beine zu stellen. Die Freude war jedoch auch für die Besucher die starke Feder, die Sphären in den Räumen ausgiebig auszukosten und der momentan kaum richtig tickenden Weltenuhr für einmal weniger Beachtung zu schenken.
Kreative Vielfalt
Die ewige Natur indes widerspiegelte sich im Markt vom Jurapark. Was die Menschen in diesem Gebiet mit viel Fleiss und Inspiration leisten ist mehr wie eindrücklich, bliebe jedoch der breiten Öffentlichkeit verborgen, wenn es sich der Jurapark Aargau nicht auf die Fahne geschrieben hätte, die Charakteristiken der Region, deren Kultur und die kreative Vielfalt der darin lebenden Menschen aufs Tapet zu bringen.
Das über der Eingangspforte vom Raketenpionier Robert Goddard (1882-1945) stammende Zitat: „Die Träume von gestern sind die Hoffnungen von heute und die Wirklichkeit (Realität) von morgen“, umschreibt dann auch in etwa den vom Jurapark Aargau eingeschlagenen Weg, auf dessen zweitem Drittel er gegenwärtig unterwegs ist. Und so hätte Friedrich Schiller beim Durchschlendern des Marktes seine Ode zitierend den folgenden Aufruf gemacht:
Freude trinken alle Wesen
an den Brüsten der Natur,
Alle Guten, alle Bösen
folgen ihrer Rosenspur.
Jubel
Nach der ausgiebigen Erkundung des Marktes und der Bewunderung der alten, kunterbunt am Wegrand stehenden Traktoren, war in den heimeligen Beizlis die Geselligkeit das Gebot der Stunde, die sich unversehens vielfach zu Stunden mutieren konnten.
Und so ist nicht auszuschliessen, dass den einen oder anderen der grosse Wurf gelang, eines Freundes Freund zu sein, der eine oder andere ein holdes Weib erringen konnte und diese Glücksgefühle - der Empfehlung Schillers folgend – so vernehmlich bejubelten, dass sich die ganze Festgemeinde vom Dorffest Zeihen daran erfreute und voller Begeisterung ins Lied „An die Freude“ einstimmte.
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