Frühlingsmarkt Wegenstetten - genüsslich und gemütlich
Von: Hans Berger
Gewiss, mit den grossen Märkten dieser Welt mag der Frühlingsmarkt von Wegenstetten nicht Schritt halten, aber unter den kleinen, unbekannten ist er bestimmt ein Bijou. Nicht weil er mit Raritäten glänzt oder sich mit repräsentativen Marktständen hervortun kann und nicht weil er übermässig gross oder wirtschaftlich bedeutungsvoll ist, der Frühlingsmarkt von Wegenstetten hat einen besonderen Charme, weil er sich ländlich bescheiden gibt und idyllisch angelegt ist. Das romantisch dahinfliessende Dorfbächlein mit seinen kleinen Brücken vervollständigt das Bild.
Frühlingsmarkt Wegenstetten - genüsslich und gemütlich
Urchige Promenade
Obwohl hierzulande wohl niemand mehr etwas gegen einen grösseren Sprutz Regen einzuwenden hat, waren am vergangenen Wochenende Betreiber wie Besucher des Frühlingsmarktes froh, dass Petrus den Regenhahn noch immer nicht gefunden hat. Und so wurde, der ländlich, urchigen Promenade entlang schlendernd, der schweisstreibende Sonnenschein in vollen Zügen genossen. Das verlorene Wasser konnte in dekorativ eingerichteten Beizlis aufgetankt und gleichzeitig der ab den vielen herrlichen Duftschwaden rebellierende Magen besänftigt werden.
Erklärungslos
Mannigfach das Angebot an den Ständen. Neben Landwirtschaftsprodukten wie Weine, Schnäpse, Brot, Zöpfe, Speck usw. wurden an den vielen Ständen auch allerlei Geräte für den täglichen Gebrauch präsentiert. Im kunsthandwerklichen Bereich fanden die Besucher Schmuck, Dekorationsartikel, Strickwaren, Blumengestecke und verschiedenste Bastelhandarbeiten. Für die Körper- und Gesundheitspflege konnten sich die Marktgäste mit diversen Kosmetikartikeln, feinsten Teesorten, Heilmitteln und Fitnessgeräten eindecken.
Wer unter den Wegenstettern am Sonntag mit leeren Händen vor seiner Mutter stand, hatte wohl Mühe, dafür eine Erklärung zu finden, jedenfalls konnte niemand mit der Ausrede „ich habe nichts gefunden“ aufwarten. Zumindest hatten sie dann noch Gelegenheit, Mütterchen in eines der Beizlis zu entführen, zumal dann auch noch musikalische Unterhaltung geboten wurde.
Am Samstag sangen die Mädels und Jungs vom Kinderchor unter der Leitung von Tanja und Thomas Sacher. Am Muttertag betörte der Männerchor mit einem Ständchen die Mütterherzen und das Handharmonika-Orchester Möhlin sowie die Jugendband Wegenstettertal trugen mit ihren lüpfigen und fetzigen Melodien zur guten Stimmung bei.
Dolce far niente
Zu den Attraktionen gehörte aber auch Heinz Mangold, dem man beim Körbe flechten zuschauen konnte und die munteren Tierchen von Streichelzoo verstanden es, manch fröhliches Lächeln in die Gesichter ihrer Betrachter zu zaubern. Die Gäste genossen das prächtige Wetter, den Schwatz mit Freunden, Bekannten und Fremden oder das stille Beobachten des Markttreibens. Nein, hier hatte es niemand eilig, wer Kontakt suchte, fand ihn sofort. Das „dolce far niente“ feierte Hochkonjunktur. Es schien, als ob die Welt ganz und gar ohne Probleme sei.
Der Frühlingsmarkt von Wegenstetten bot somit auch in seiner 18. Auflage den Besuchern wiederum eine Zeit der Musse, der Fröhlichkeit, des Innehaltens, des Entspannens, kurzum - Erholung pur.
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