„Das Bauen steht am Ende einer IBA“
Von: Chantal Hommes-Olaf
Im Jahr vor ihrem Präsentationsjahr 2013 war die IBA Hamburg mit der Dialog-Reihe „IBA LOUNGE. Gespräche zur neuen Stadt.“ auf Reisen in der Schweiz. In Basel kamen rund 160 Gäste zusammen, um die Vorträge beider IBA-Geschäftsführer sowie die Podiumsdiskussion zu verfolgen. Am Donnerstagabend, 23. Februar 2012, war sie auf Einladung der IBA Basel 2020 zu Gast im Schweizerischen Architekturmuseum in Basel.
Die Internationale Bauausstellung IBA Hamburg geht ein Jahr vor ihrer Präsentation im Jahr 2013 mit der Dialog-Reihe „IBA LOUNGE. Gespräche zur Neuen Stadt“ auf Tournee und sucht mit Experten in der Bundesrepublik und im deutschsprachigen Ausland den Austausch und die Diskussion über ihre Ziele und Ergebnisse.
Professor Angelus Eisinger, Kuratoriumsmitglied der IBA Basel 2020, Christoph Gantenbein aus Basel, Professor Jörn Walter, Hamburgs Oberbaudirektor, diskutierten mit den beiden IBA-Geschäftsführern Uli Hellweg (IBA Hamburg) und Dr. Martin Jann (IBA Basel 2020) über das Format „Internationale Bauausstellung“.
In jeweils zwei kurzen Impulsreferaten beleuchteten beide IBA-Geschäftsführer die Merkmale des Formats „Internationale Bauausstellung“ und hoben Besonderheiten
Zentrale Fragen sind dabei: Wie kann ein solcher „Ausnahmezustand auf Zeit“ organisiert werden? Was kann eine IBA leisten, wo stösst sie an ihre Grenzen? Wie können mögliche Partner in den Prozess integriert werden? Und welche Rolle spielt die Bevölkerung?
„Das Bauen steht nicht am Anfang, das Bauen steht am Ende einer Internationalen Bauausstellung“, sagte IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg bei der IBA LOUNGE in Basel. Was dagegen im Vorfeld des Bauprozesses passiert, unter anderem darum ging es an diesem Abend. In den gut gefüllten Ausstellungsräumen des S AM Schweizerischen Architekturmuseums diskutierten die Podiumsteilnehmer vor einem Auditorium aus rund 160 Besuchern über Chancen und Grenzen einer Internationalen Bauausstellung.
IBA-Geschäftsführer Uli Hellweg berichtete aus seiner Erfahrung, dass zum Erfolg einer IBA immer auch der politische Rückhalt, eine zivilgesellschaftliche Unterstützung sowie ein kuratorischer Hintergrund gehören: „Eine IBA oder ihre Projekte erhalten keine Legitimation durch einen Auftrag oder allein durch politische Beschlüsse; die einzige Legitimation kann nur der Prozess liefern, den die Projekte durchlaufen, bevor sie realisiert werden können“, so Hellweg weiter. Diese reflexiven und diskursiven Prozesse, wie auch der Abend in Basel es sei, seien Teil des Laborcharakters einer IBA und ihrer Konzeptstruktur.
IBA Basel-Geschäftsführer Dr. Martin Jann, der mit seiner IBA bislang noch am Anfang dieser Prozesskultur steht, hob ebenfalls Aspekte der Mitwirkung während einer IBA als wichtig hervor. So wolle er in der bevorstehenden Zwischenpräsentation der IBA Basel 2020 im Jahr 2013 mit deren Projekten direkt vor Ort sein: „Wir machen uns mobil. Wir müssen zu den Leuten hingehen, zu den Menschen; dorthin, wo sie leben, wohnen, arbeiten.“
Darüber hinaus hob er die trinationale Agglomeration von Basel hervor, was das Gebiet und die jetzige IBA dort vor besondere Herausforderungen stelle. Die Charakteristika dreier geschichtsträchtiger Teile europäischer Staaten wachsen im Ballungsraum Basel zusammen. Dies verlange auch eine „grenzüberschreitende Gesamtplanung “ aller bisher rund 40 Projekte im Rahmen der IBA Basel 2020, so Dr. Jann weiter.
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