Schweizer Schwimmmeisterschaft
Von: Tanja Moos
Vom 04. – 07. April 2024 fanden im Hallenbad Buchholz in Uster die diesjährigen Langbahn-Schweizermeisterschaften statt. Während vier Tagen wurde den Zuschauern auf den ausverkauften Tribünen Schwimmsport vom Feinsten geboten.
Thierry Bollin knackt Olympialimite (Foto: Patrick B. Krämer)
Überstrahlt wurde diese Meisterschaft zweifellos vom Topstar der Schwimmsportszene Noè Ponti. Bereits am ersten Wettkampftag zündete er über die 50m Schmetterling ein Feuerwerk.
Im Vorlauf unterbot der 22-jährige Tessiner zum ersten Mal die 23 Sekundenmarke. Seine Zeit von 22.91s bedeutete auch Jahresweltbestleistung. Im Final setzte er dann noch eine Schippe drauf und beendete das Rennen in 22.65s, die sechstschnellste je geschwommene Zeit über diese Distanz.
Auch über die olympische Distanz von 100m schwamm der Schmetterlingsspezialist eine Fabelzeit. Er verbesserte seine bisherige Bestleistung um gleich 58 Hundertstel auf 50.16s, ebenfalls Weltjahresbestzeit. Nur fünf Athleten gelangen bislang schnellere Zeiten.
Für das Highlight am letzten Wettkampftag sorgte dann jedoch ein anderer. Thierry Bollin, der an der Kurzbahn-EM im Dezember in Otopeni die Bronzemedaille über 50m gewonnen hatte, unterbot über die 100m Rücken die Olympialimite und konnte sich nun endlich hochverdient die Qualifikation für Paris sichern, nachdem er mehrmals nur ganz knapp an der vom Weltverband World Aquatics geforderten Zeit gescheitert war.
Markus Buck, Chef Leistungssport, zog nach der Veranstaltung entsprechend zufrieden eine positive Bilanz. Die Einzelolympialimite von Thierry Bollin und die überragenden Leistungen von Noè Ponti mit den Fabelzeiten streicht er als absolute Highlights heraus. Weiter dürfe man sich darüber freuen, dass viele EM-Limiten unterboten wurden und dadurch die erhoffte Teamgrösse für die EM von rund 12-15 Athlet:innen nach den definitiven Selektionen durch Swiss Aquatics Swimming erreicht werden könne.
Sehr erfreulich ist zudem, dass aktuell nicht nur die Elite tolle Leistungen ins Becken zaubert, sondern auch eine Vielzahl junger Talente nachstösst. An diesen Schweizermeisterschaften konnten sich die Nachwuchssportler:innen unter anderem für die Junioreneuropameisterschaften qualifizieren, die vom 02.-07. Juli in Vilnius (LTU) stattfinden werden. Die Leistungsdichte ist aktuell so hoch, dass trotz des Unterbietens einer Qualifikationslimite ein Platz für die Selektion noch nicht gesichert ist, da bei internationalen Meisterschaften die Anzahl an Startplätzen pro Nation pro Disziplin beschränkt ist.
Diese Tatsache ist ein Indiz für die hervorragende Nachwuchsarbeit in den Vereinen, die im Schweizer Schwimmsport in den letzten Jahren geleistet wurde, worauf auch die aktuellen Erfolge an der Weltspitze zurückzuführen sind.
Diese Schweizermeisterschaften zeigen ein erfreuliches Bild für den Schweizer Schwimmsport. Die Stars sind Teil der Weltelite, der Nachwuchs steht in den Startlöchern, um in deren Fussstapfen zu treten.
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