Die clevere Mannschaft ist weiter
Von: Daniel Hofstetter (eingesandt)
Die beiden Teams haben in der Meisterschaft zusammen zehn Spiele bestritten, Rheinfelden dabei zwei, Timau noch gar kein Tor kassiert. Im Vorfeld der Partie konnte man sich somit darauf einstellen, dass es kein Torfestival geben wird. Und so kam es dann auch. Am Schluss sollte die clevere Mannschaft siegen, die Mannschaft die in der hitzigen Partie ruhiger blieb und seine wenigen Chancen effizienter verwertete.
Hakan Akyol ebnete Rheinfelden mit seinem Tor den Weg zum Sieg (Foto: Daniel Hofstetter)
In Abwesenheit von Marco Bretscher begann Rheinfelden ein wenig überraschend mit einem Zweimannsturm. Für den Topscorer agierten von Beginn an Palumbo und Gashi, doch die beiden Offensivkräfte waren vorerst weniger gefordert, da Timau erwartungsgemäss von Beginn an die Initiative ergriff.
Wirklich gefährlich wurden sie in der Startphase zwar nicht, verlagerten das Spielgeschehen aber zumeist in die Hälfte der Gäste und wirkten so spielbestimmend. Eine erste Annäherung an das Gehäuse wurde in der 8. Minute verzeichnet, als Tasan eine Kombination über Melileo und Sciortino zu unpräzise abschloss. Eine Minute später kam Timau der Führung bedeutend näher, doch Bolinger parierte den Abschluss von Sciortino und die Basler blieben überlegen. Die nächste Gelegenheit wurde über das Duo Melileo und Kaymaz eingeleitet, dessen Hereingabe aber an Nergiz hängen blieb.
Nach 17 Spielminuten wagte sich Rheinfelden auch mal in den Angriff und es sollte gleich eine hochkarätige Chance werden. Di Stefano trat einen Eckball, den Palumbo zu verwerten versuchte. Sein abgeblockter Schuss landete bei Gashi, der aus guter Position aber unter Druck das Ziel verfehlte. Was Gashi noch vergab, machte Hakan Akyol fünf Minuten später, besser als wieder aus einem Standard heraus die zu diesem Zeitpunkt doch ein wenig schmeichelhafte Rheinfelder Führung erzielte. Schmid schlug den Ball in den Strafraum, den Palumbo erneut auf Gashi ablenkte. Gashis Schuss blieb in der vielbeinigen Timauer Defensive hängen, landete aber direkt bei Akyol, der nur noch einzuschieben brauchte.
Die Führung gab Rheinfelden Aufwind. Drei Minuten nach dem Tor verzog Gashi eine Flanke Akyols und in der 33. Minute lenkte Manser einen Kopfball desselben Stürmers über die Latte. Die Partie war nun ausgeglichener und so gestalteten sich auch die Strafraumaktionen abwechslungsreich. Nach 41 Spielminuten die nächste gefährliche Standardsituation durch Di Stefano, die Manser aber bereinigte. Im direkten Gegenzug setzte sich Sciortino im Strafraum gegen Gellert durch und brachte das Leder in die Mitte, doch Kaymaz verfehlte die Hereingabe. Auf der Gegenseite der nächste Freistoss. Horner flankte, Balmat ging vergessen, konnte seinen Freiraum aber nicht nutzen und unmittelbar vor dem Pausenpfiff setzte Melileo einen Kopfball nach einer Sciortino-Flanke neben das Tor.
Nach dem Seitenwechsel gehörte Rheinfelden die erste Chance Nach einem Fehler Angelillos bediente Di Stefano den eingewechselten Argin. Die nächste Station hiess einmal mehr Gashi, doch der Stürmer agierte weiterhin glücklos und verzog den Abschluss. Es sollte für eine längere Zeit die letzte Gästechance bleiben, denn Timau erhöhte den Druck und übernahm das Spieldiktat. Kaya unterschätze in der 52. Minute einen Seitenwechsel. Kaymaz profitierte und flankte auf Yildirim, doch Bolinger war vor dem Stürmer am Ball.
Trotz der Überlegenheit Timaus hielt die Rheinfelder Defensive weiterhin stand und die Basler begannen Nerven zu zeigen. In der Spielveranlagung konnte bei Timau nicht viel bemängelt werden. Vielleicht wirkten sie defensiv nicht immer abgeklärt genug und eventuell agierten sie offensiv zu kompliziert, die eigentliche Schwäche war aber, dass sie mit dem Rückstand nicht umgehen konnten.
Diese Situation ist den Gastgebern aus der Meisterschaft nicht bekannt und so wurden sie, je länger die Partie dauerte, ungeduldiger. Dies resultierte einerseits in vielen gelben Karten wegen Reklamierens und andererseits wurde die Gangart härter. Davon profitierte Rheinfelden, da die Zeit für die Gäste lief und sie sich auf das Halten des Vorsprungs konzentrieren konnten, doch zum Teil liessen sie sich zu weit in die eigene Hälfte drängen und zu wirklichen Konterchancen kamen die Fricktaler nur noch selten.
Eine wirklich gefährliche ereignete sich aber in der 66. Minute. Balmat spielte sich auf der rechten Seite durch und da Timau sehr offensiv agierte, ergaben sich in deren Defensive einige Lücken. Servet Argin nutzte eine davon, Glück war dem Geburtstagskind, er wurde 22 Jahre alt, nicht bescheinigt, da er alleinstehend die Hereingabe verfehlte.
Timau blieb gesamthaft gesehen gefährlicher. Die beste Phase dabei gestaltete sich zwischen der 77. und 84. Minute. Zuerst scheiterte Yildirim an Bolinger (77.), danach drosch Lauda den Ball an die Latte (82.) und zuletzt die beste Gelegenheit. Melileo flankte, Yildirim leitete weiter und Sciortino stand völlig alleine vor Bolinger. Timaus Spielertrainer brachte den Ball aber nicht unter Kontrolle und so konnte der Torwart die Angelegenheit bereinigen.
Das Auslassen dieser Grosschancen wurde postwendend bestraft. Balmat und Argin spielten sich mit einem Doppelpass auf der rechten Angriffsseite durch und die punktgenaue Hereingabe verwertete Umberto Di Stefano zur Entscheidung. Auch die letzten Angriffe der Platzherren brachten nichts zählbares mehr ein. Kaya blockierte einen Abschluss Sciortinos in der 89. Minute, Yildirim verzog aus spitzem Winkel und in der Nachspielzeit zog ein Freistoss von Sciortino übers Tor hinweg.
Telegramm
- AS Timau – FC Rheinfelden 0:2 (0:1)
- Sportplatz: St. Jakob, Basel
- Schiedsrichter: Marcos Pol, Dornach
- Tore: 22. (0:1) Akyol, 86. (0:2) Di Stefano
- FC Rheinfelden: Bolinger; Kaya, Schmid, Gellert, Nergiz; Di Stefano, Horner, Akyol (78. Durakaj), Balmat; Gashi (88. Rothweiler), Palumbo (33. Argin)
- AS Timau: Manser; Lepore, Thaqi (28. Longo), Cotugno, Angelillo; Dzinic, Mehovic (51. Yildirim), Melileo, Kaymaz; Tasan (75. Lauda), Sciortino
- Bemerkungen: Rheinfelden ohne Bretscher, Herzog und Hürbin (alle verletzt) sowie ohne Çakar, Hubeli und Koller (alle abwesend). 71. Schuss von Lauda an die Latte. 28. Thaqi verletzt ausgeschieden, 33. Palumbo verletzt ausgeschieden, 78. Akyol verletzt ausgeschieden.
- Verwarnungen: 22. Mehovic (reklamieren), 26. Sciortino (Foul), 45. Nergiz (reklamieren), 63. Yildirim (reklamieren), 83. Dzinic (reklamieren), 84. Gellert (Handspiel), 88. Angelillo (reklamieren)
« fricktal24.ch – die Internet-Zeitung fürs Fricktal »