Tausende fordern weltweit Klimagerechtigkeit
Von: mm/f24.ch
Der Klimastreik beschlagnahmte gestern gemeinsam mit der weltweiten Klimagerechtigkeitsbewegung die Strassen. In acht Schweizer Städten wurde auf die Dringlichkeit der Klimakrise aufmerksam gemacht, die „Untätigkeit“ der Politik verurteilt sowie rascher und sozialverträglicher Klimaschutz gefordert.
Klimastreik in Zürich (Foto: Twitter/Klimastreik)
Tausende Menschen standen am gestrigen achten globalen Klimastreik gemeinsam lautstark für Klimagerechtigkeit ein. Dabei standen diejenigen im Fokus, die am stärksten von der Klimakrise betroffen sind. So sprachen in Bern und in Zürich ein Landwirt, ein Bauarbeiter und eine von den Fluten Direktbetroffene darüber, wie sie die Auswirkungen der Klimakrise bereits jetzt hier in der Schweiz in ihrem Alltag zu spüren bekommen.
Die Klimawissenschaftlerin Sonia Seneviratne warnte auf der Polyterrasse in Zürich vor den Auswirkungen der Klimakrise: „Der Wandel findet hier“ Sie betonte, wie wichtig der Protest des Klimastreiks sei: “Dank dem Klimastreik und Fridays for Future wurde zum ersten Mal die Klimakrise ernsthaft in der Gesellschaft thematisiert. Das ist ein grosser Erfolg.”
Direktbetroffene erzählen
“Im Februar war es viel zu warm, sodass die Fruchtbäume zu früh anfingen, Knospen zu treiben. Der zu erwartete Frost im April machte die Triebe dann wieder kaputt. Im Sommer vernichteten die Hagelstürme einen Grossteil der Gemüseernte. Durch die darauffolgende andauernde Nässe sind Kartoffeln im Boden verfault”, erklärt der Landwirt Georg Klingler. “Solche Wetterbedingungen können zwar auch unter normalen Bedingungen vorkommen, sie werden allerdings mit der Klimakrise immer häufiger und unsere Ernährungsversorgung somit immer unsicherer.”
Der Bauarbeiter Marius Käch bestätigt dies: “Die Hitzewellen, die weiter zunehmen werden, die immer häufiger und heisser werden, die setzen uns richtig zu. Unerträgliche Hitze zum Arbeiten, Sonnenbrand, Übelkeit und Erschöpfung, das sind die ‘unangenehmen Seiten’ der Klimakrise. Die wirklich gefährlichen Faktoren sind Hautkrebs, Schädigung der Lunge durch Ozon und Hitzschlag. Auf den Schultern von uns Bauarbeitern lastet der Druck des Profites und die Folgen der Klimakrise.”
Für den Klimastreik sei es deshalb klar, dass Klimaschutz sozialverträglich geschehen müsse. “Diejenigen, die am meisten dazu beigetragen haben, müssen zur Rechenschaft gezogen und die Personen, die am stärksten betroffen sind, unterstützt werden”, findet Anna Lindermeier vom Klimastreik.
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