Während der Stadtrat von Rheinfelden den Entscheid der Regierung von Baden-Württemberg das alte Kraftwerk abzureissen akzeptiert und sich nun auf einen Rheinübergang konzentriert, bringt die IG Pro Steg ihre Empörung über das Dekret aus Stuttgart mit der nachstehenden Medienmitteilung, welche wir im vollen Wortlaut publizieren, unmissverständlich zum Ausdruck.
Baden-Württemberg zerstört ein Weltkulturerbe Das Regierungspräsidium Freiburg hat am 21.6.2010 vor einer hochkarätigen Vertretung des Denkmalschutzes lapidar im Auftrag von Stuttgart mitgeteilt, dass es keinen Weg für den Erhalt gebe. In anderen Worten: Rechtssicherheit ist ein höheres Gut als ein Weltkulturerbe. Rechtssicherheit überwiegt einen nicht mehr gutzumachenden Abriss eines zukünftigen Weltkulturerbes und lässt keinen Kompromiss zu. Der Antrag der IG pro Steg und der beiden Städte Rheinfelden auf ein Moratorium wurde von der Regierung und von der Energiedienst AG, Tochter der EnBW, rundweg abgelehnt.
Die Bürgervereinigung IG pro Steg beider Rheinfelden hat es in den letzten Monaten geschafft, das alte Kraftwerk Rheinfelden zu einem ernstzunehmenden Anwärter für das UNESCO-Weltkulturerbe werden zu lassen. Wichtige Persönlichkeiten der internationalen und nationalen Industriedenkmalpflege haben ihre Solidarität mit dem alten Wasserkraftwerk Rheinfelden ausgedrückt: Prof. Norbert Mendgen als Welterbe-Auditor von ICOMOS-DE in Vertretung des verhinderten Präsidenten Prof. Michael Petzet, gleichzeitig Präsident der ICOMOS international; Dipl.-Ing. Norbert Tempel als Repräsentant des TICCIH-Nationalkomitees, Dr. Hascher von der Arbeitsgruppe Industriedenkmalpflege der Vereinigung der Landesdenkmalpfleger der BRD, Dr.Frank Dittmann vom Museum München als Präsident des Geschichtsausschusses des VDE und Dr. Herzig als Vizepräsident des baden-württembergischen Museumsverbandes. Auch die Schweiz war mit ICOMOS und mit der Schweizerischen Gesellschaft für Technikgeschichte und Industriekultur (SGTI) vertreten. Im Vorfeld wurden 6 Aufrufe zum Erhalt, 4 davon direkt an den Ministerpräsidenten Stefan Mappus gerichtet, verfasst (siehe Anhang). Der TICCIH-Präsident Prof. Patrick Martin, USA, hat Prof. Petzet dringlich aufgerufen, sich für den Erhalt einzusetzen. Zitat:
„Moreover, with its partly preserved and still functional original equipment it is a technological monument of great historical value which might become a World Heritage Site in the future.” Aus Sicht der IG pro Steg war das kein runder Tisch, sondern ein Richtertisch, von dem einseitig das schon vorher bekannte Urteil verkündet wurde: Es wird abgerissen. Die Argumente aller Pro-Welterbe-Vertreter wurden nicht mehr wahrgenommen. Die Meinung war anscheinend schon vorher in Stuttgart gemacht worden.
Weltkulturerbe Rheinfelden Alle oben erwähnten Institutionen sind der Meinung, dass das Kraftwerk-Ensemble mit seiner einmaligen Geschichte (erste Grossanlage weltweit zur Erzeugung des heutigen 50-Hz-Drehstroms, Keimzelle des heutigen europäischen Verbundnetzes, älteste noch bestehende Grossanlage weltweit zur Nutzung erneuerbarer Energie) ein grosses Potential zur Aufnahme ins UNESCO-Welterbe hat, weil es noch die einzige Anlage dieser Art weltweit ist.
Da es in der Kategorie Industriedenkmäler für Elektrifizierung und erneuerbare Energie noch kein Beispiel in der UNESCO-Liste gibt, wird es nach dem Abriss des Kraftwerkes Rheinfelden weltweit keinen solchen Zeugen mehr geben.
IG pro Steg lebt IG pro Steg überlegt sich weitere Wege, um das Land Baden-Württemberg vor der unwürdigen Schmach der wissentlichen Zerstörung eines Weltkulturerbes zu bewahren und der Menschheit diesen Diamanten zu erhalten.
Schlussbemerkung von IG pro Steg In einer nur noch verfahrensrechtlich argumentierenden Verwaltungswelt haben hochkarätige inhaltliche Argumente keine Chance mehr. Die Rechts- und Investitionssicherheit ist in Baden-Württemberg die alleinige rechtliche Basis für die Zerstörung eines Weltkulturerbes.
Dass sich das Land Baden-Württemberg zusammen mit Energiedienst AG, Tochter der Energie Baden-Württemberg AG, noch im Jahre 2010 die Zerstörung eines weltweit einmaligen und erhaltenswerten Gebäudes erlaubt, wird mit einem sehr bitteren Geschmack in die internationale Literatur der Fachwelt eingehen. Die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger der BRD haben es richtig erkannt: Es ist ein Verlust für die Menschheit. Dass diese Erkenntnis so spät kam, liegt auch daran, dass das Kraftwerk von Anfang an zum Opfer verurteilt war und dass seine Geschichte eigentlich nicht sorgfältig hätte herausgearbeitet werden dürfen. IG Pro Steg
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