Gemeindeammann Martin Deiss fiel es sichtlich schwer, zwei altbewährte Funktionäre der Gemeinde zu verabschieden. Es gebe für ihn wenig Momente, die nach einer Krawatte verlangten. Mit diesen beiden Verabschiedungen wolle er jedoch den betreffenden Personen eine besondere Ehre entgegenbringen und seinen herzlichen Dank zeigen. Mit diesen Worten zog Gemeindeammann Deiss vor versammelter Gemeinde eine Krawatte an.
Gemeinderätin Franziska Wälchli tritt nach 10-jähriger Ratstätigkeit als dienstältestes Mitglied zurück. Sie war viele Jahre für die nicht immer einfachen Belange der Schule zuständig und hatte während der ganzen Amtszeit die anspruchsvollen Finanzen kompetent und souverän im Griff. Frau Wälchli hat die Gabe, während den Sitzungen ernst und sachbezogen verhandeln zu können, sobald es lockerer wird, ist sie aufgestellt und herzlich. Sie ist die ideale Gemeinderätin, wie sie im Buche steht. Ihre ruhige und bodenständige Art wirkt bei Meinungsbildungen immer ausgleichend und harmonisierend. Mit ihr verliert der Rat nicht nur ein erfahrenes und kompetentes Mitglied, sondern auch eine liebe Kollegin, die man vermissen wird.
Gemeindeammann Deiss überreichte der Schatzkanzlerin von Ueken eine Schatztruhe mit Goldstücken und einem Obolus. Weiter erhielt sie ein Bild mit Erinnerungsfotos aus ihrer Amtszeit, welche beweisen, wie spannend und vielseitig das Leben eines Gemeinderatsmitglieds sein kann. Frau Wälchli ihrerseits bedankte sich herzlich für die netten Worte. Der Entschluss des Rücktrittes sei ihr nicht leicht gefallen, sie wolle aber nach zehn Jahren jemandem Neuen Platz machen, der frischen Wind in die Dorfpolitik einbringen könne. Sie habe viele interessante Projekte mitgestalten dürfen und zahlreiche schöne Begegnungen mit Vereinen, Kommissionen und der Einwohnerschaft erleben können. Auch wenn man sich ein politisches Amt nicht zutraue, lohne es sich, über den eigenen Schatten zu springen, weil man am Amt wachsen werde und menschlich sehr viel erhalte.
Als letztes wurde Heribert Meier als Gemeindeschreiber verabschiedet. Heri Meier kam vor 24 Jahren als junger, erster vollamtlicher Schreiber in das damals 400-Seelen-Dorf Ueken. Anfangs war er alleine auf der Kanzlei und erledigte sämtliche Arbeiten vom Schreiber zum Finanzverwalter, Steueramtsvorsteher bis hin zum Ortsquartiermeister. In all den Jahren hat er im stets stark wachsenden Dorf eine gut strukturierte Verwaltung und ein zweckmässiges Verwaltungsgebäude aufgebaut. Dabei war ihm der Dienstleistungsgedanke immer sehr wichtig. Als erste Ansprechperson in vielen Belangen nahm er sich Zeit für den Einzelnen und die Anliegen stets ernst. Als initiativer und mitdenkender Zentralverwalter half er mit, die Gemeinde weiterzuentwickeln und mitzugestalten. Den Charakter als familienfreundliche, ruhige Wohlfühlgemeinde hat Heribert Meier entscheidend mitgeprägt. Er ist ein kompetenter, fairer und vertrauenswürdiger Gemeindeschreiber, der für Ueken viel geleistet hat.
Martin Deiss überreichte dem Scheidenden einen knallroten Rucksack. Nicht nur, weil Heri Meier jeden Tag mehrmals als velofahrender, rucksacktragender Gemeindeschreiber anzutreffen war, sondern auch symbolisch, weil man bei jedem Abschied einen prall gefüllten Rucksack mit vielen Erfahrungen und Erinnerungen mitnehmen kann. Der Rucksack enthielt nebst einem Gutschein auch ein Navigationsgerät, das Heri Meier immer wieder nach Ueken zurückführen soll. Den Abschied etwas leichter machte dem Vorsitzenden die Anwesenheit der neuen Gemeindeschreiberin Beatrice Zahnd, welche in Ueken herzlich willkommen geheissen wurde.
Gemeindeschreiber Heribert Meier bedankte sich für die besonderen Worte bei Martin Deiss. Die 24 Jahre, welche er als Gemeindeschreiber bzw. Anlaufstelle für alle Fälle in Ueken arbeiten durfte, sei für ihn rückblickend eine unglaublich kurzweilige und tolle Zeit in seinem Leben gewesen. Den Schritt ins Fricktal nach Ueken habe er nie bereut. Die Gemeinde war in dieser Zeit ständig am Bauen, Sanieren oder mit Erweiterungen beschäftigt. So gab es zu Beginn noch kein Warmwasser im Gemeindehaus, keinen PC auf der Verwaltung, die Strom- und Wasserrechnungen wurden mit der Schreibmaschine geschrieben. Er erinnerte sich zurück, dass bei der Vertragsunterzeichnung nie die Rede von einem 24 Jahr dauernden Vertrag gewesen sei. Dass daraus so viele Jahre geworden seien, hätten die Einwohnerinnen und Einwohner und besonders natürlich die Mitglieder des Gemeinderates stark beeinflusst. Die Gemeindeammänner Johann Riner, dessen Nachfolger Bruno Deiss und heute Martin Deiss hätten ihn umsichtig begleitet und ihm zusammen mit der Führungscrew stets die volle Unterstützung garantiert. Die gespürte Wertschätzung war enorm gross. So wuchs die kleine Gemeinde und sie liess auch ihren Gemeindeschreiber wachsen und weiterbilden. Er bedankte sich bei allen, welche ihn auf diesem Weg begleitet, unterstützt und ihm mit Rat und Tat zur Seite gestanden sind. Zum Schluss bat er die Anwesenden dem Gemeinderat und Verwaltungspersonal auch in Zukunft so zu begegnen, wie er dies erfahren durfte und wünschte der Dorfgemeinschaft, dass sich Ueken weiterhin gut entwickle, dass sich die Bevölkerung stets wohlfühle und das aktive Dorfleben erhalten bleibe.
Die 73 anwesenden Stimmbürgerinnen und Stimmbürger (13.5%) haben an der Gemeindeversammlung allen Traktanden die Zustimmung erteilt. Somit kann im nächsten Jahr mit der Sanierung des Mehrzweckgebäudes begonnen werden. Ein happiger Brocken für die kinderreiche Gemeinde. Nach mehr als 35 Jahren ist die Sanierung nun zwingend notwendig. Die Fr. 1'500'000.00 werden für den Ersatz der gesamten Fenster, die wärmetechnische Sanierung der Gebäudehülle, für Risssanierungen sowie das Erstellen von Fluchtwegen verwendet. Die Schule wird weiterhin der Hauptnutzer sein und die Sanierungsmassnahmen werden in erster Linie ihre Bedürfnisse decken.
Überraschend wurde aus der Versammlungsmitte beim Traktandum 3 betr. dem Beitritt zum Regionalen Steueramt Frick ein Rückweisungsantrag gestellt. Der Antragsteller verlangte die Weiterführung des Gemeindesteueramtes innerhalb der Verwaltung. Der Antrag fand jedoch lediglich 16 Ja-Stimmen und gefährdete die Annahme des gemeinderätlichen Antrages zu keinem Zeitpunkt. In der Schlussabstimmung wurde der gemeinderätliche Antrag mit grosser Mehrheit genehmigt. Gemeindeammann Deiss orientierte, dass die Steuerpflichtigen in einem separaten Flugblatt über die Details der Neuerungen informiert werden.
Diskussionslos wurde der Voranschlag 2010 mit einem Steuerfuss von 125 % genehmigt. Ebenfalls ohne Diskussion wurde den ausländischen Staatsangehörigen Annie und Hans Pfeiffer das Gemeindebürgerrecht von Ueken zugesichert. Dieser Beschluss ist endgültig und untersteht nicht dem fakultativen Referendum.
Unter Verschiedenem orientierte der Gemeindeammann über den kommunalen Gesamtplan Verkehr, welchen die drei Staffeleggtal-Gemeinden begleitend vom Ingenieurbüro Belloli und dem Departement Bau, Verkehr und Umwelt erarbeitet haben. Diesbezüglich findet am 27. Januar 2010 in Herznach eine Orientierungsversammlung statt. Zum Schluss dankte er allen, welche in irgendeiner Form der Gemeinde ihre Dienste zur Verfügung stellen. So findet er es immer toll, wenn Elsi Deiss aus Unterueken im Frühling die Geländer der Bachbrücke mit Geranien schmückt. Eine stille, ehrenamtliche Arbeit für die Dorfgemeinschaft, an der sich auch viele Passanten erfreuen.
Nach 12 Jahre wurde David Wälchli als Stimmenzähler mit einem goldenen Brieföffner verabschiedet. Ebenfalls wurde Bruno Dobmann als Mitglied der Finanzkommission nach vier Jahren für seine kompetente Mitarbeit mit einem Präsent gedankt.
Um 22.00 Uhr konnte Gemeindeammann Martin Deiss die Gemeindeversammlung schliessen und die Anwesenden zu einem Abschiedsapéro zu Ehren von Gemeinderätin Franziska Wälchli und Gemeindeschreiber Heribert Meier einladen. Bei feinem Apéro-Gebäck von Daniela Elber und einem Tropfen Wein aus dem Hause Fehr + Engeli verlängerte sich der Abend bei einigen über die Geisterstunde hinaus.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»
Das Referendum gegen die Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) (Einheitliche Finanzierung der Leistungen) ist zustande gekommen.
Die von der Mitte und der EVP lancierte Initiativen «Ja zu fairen Bundessteuern auch für Ehepaare» und «Ja zu fairen AHV-Renten auch für Ehepaare» sind zustande gekommen. Mit den Initiativen soll die Heiratsstrafe bei der AHV und...
Die Nationalratswahlen vom vergangenen Herbst waren begleitet von Diskussionen über Listenverbindungen und der grossen Anzahl Listen in gewissen Kantonen. Diese Fragen wurden mit mehreren parlamentarischen Initiativen und...
Abgelehnte eritreische Asylsuchende können derzeit nicht ausgeschafft werden, da die Behörden in Eritrea zwangsweise Rückführungen ihrer Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern kategorisch ablehnen. Diese Haltung nehmen die...
57'346 Unterschriften unterstützen die Initiative der Gewerkschaft, welche sich gegen die Änderung des Bundesgesetzes über die Krankenversicherung (KVG) – Einheitliche Finanzierung der Leistungen (EFAS) wehrt.