Mario Henzi - «Mein Steinleben» - Teil 34
Von: Mario Henzi
Die vorliegende mehrteilige Serie „Mario Henzi - mein Steinleben“ ist eine kurze Zusammenfassung meiner über 60-jährigen Sammlertätigkeit in Mineralien und Fossilien. Sie gibt einen Überblick über viele Fundstellen und ihre Fundmöglichkeiten. Viele davon sind Vergangenheit, weil sie geschlossen, zugeschüttet oder inzwischen verboten sind. Ein Grossteil der Verbote von für uns sehr interessanten Fundstellen sind durch Raubbau treibende Sammler verursacht worden. Es braucht halt auch in der Freizeit, im Hobby eine rechte Portion Ethik und Achtung vor der Natur. Man sollte nie den Dank vergessen, wenn einem die Natur eines seiner Wunder zum Geschenk macht! Ich für meinen Teil habe der Natur für meine gesamte Sammlung zu danken. Zusammen mit dieser Serie und unserem Kabinett in Wallbach möchte ich den an den Naturschönheiten interessierten Leserinnen und Lesern und Besuchern einen tieferen Einblick vermitteln und eventuell auch ein bisschen Freude bereiten.
MH-08-Plaesosaurier-Knochen
Eiken, Kiesgrube Schwarb AG
18.4.1993
Ich fotografierte die in der Grube zum Vorschein gekommenen Gletschermühlesteine, auf welche uns Toni Schwarz aufmerksam gemacht hatte. Diese riesigen Felsbrocken bestehen aus Nagelfluh mit Alpenkalk und wurden in der Riss- und Münzeiszeit von den Alpen hier herunter ins Fricktal transportiert. Die Steine waren so schön und selten, dass wir uns entschlossen, einen davon beim Bezirksschulhaus in Rheinfelden aufstellen zu lassen. Zwei davon habe ich bei mir zu Hause, einer liegt am Teich vor der Novoplast und ein Stein, welcher aussieht wie das Matterhorn, steht bei Franz Litschi im Garten.
Ich bin im Nachhinein froh, dass wir diese Steine für die Nachwelt sichern konnten. Wir fanden in der betreffenden Kiesbank auch kleine, fast runde solcher Steine, welche in einer Gletschermühle abgeschliffen worden sind.
Winkel F
26.4.1993
Im Elsass, in einem alten Steinbruch fanden meine Frau Pia und ich schöne Kalksteinplatten mit aufsitzenden Seeigeln und Seelilien, welche sich zu Hause sehr gut präparieren liessen.
Elfingen AG, Hagenacher: Saurierknochen
1.5. 1993
Zusammen mit Franz haben wir hinter dem Feuerwehrmagazin am Südhang in der Baugrube einer Hangüberbauung Macrocephaliten und unbestimmte Saurierknochen gefunden, welche noch zu bestimmen sind.
Eiken, Grüt, Acker
8.5. 1993
Auf einem noch brach liegenden Acker fanden wir grosse Steine aus verkieseltem Muschelkalk, in welchen durch Aufschlagen mit dem Hammer Turmschnecken in Chalcedon vorkamen.
Gefunden haben Pia und ich aber auch kleine mit Quarz auskristallisierte Drusen, in welchen vereinzelt auch Malachit und Azurit wie auch Goethit-Nadeln aufsitzen.
Diese Drusen, eigentliche Fossilhohlräume, kann man als von den schönsten Mineralien-Kleinoden bezeichnen, die man bei uns im Fricktal finden kann. Weil es aber zum grössten Teil Mikromounts sind, kann man sie ausgiebig und genau nur unter einem Stereo-Mikroskop so richtig geniessen.
Eiken, Eikerberg in Deponie
9.5.1993
Hier wurde der Aushub der Baugrube aus Elfingen deponiert. In dieser Deponie fanden Pia und ich auch unser „Macrocephalus-Enkelkind.“
Mellikon, Steinbruch
12.9.1993
Am oberen, südlichen Grubenrand soll es Schichten mit Seeigeln geben. Pia und ich fanden jedoch nur kleinere, in grünlich gefärbtem Kalk liegende Ammoniten. Ein mandarinengrosser Seeigel von hier, wie er im Museum in München ausgestellt ist, bleibt vorerst noch ein Traum.
Gipf-Oberfrick, Grube Chesleten
13. 11. 1993
Am westlichen Grubenrand hat es Kalkschichten, in welchen wir Ammoniten der Gattung Staufenia fanden. Diese sind gut gekammert und auskristallisiert, was sich beim Sägen hervorragend zeigt.
Kaisten, Grubendeponie
15.1.1994
Mit Franz inspizierte ich zufällig den Aushub, welcher in dieser Grube abgelagert wurde und fand dabei einen 17 cm grossen, exzellenten Macrocephalus, welcher aus der Herznacher Gegend stammen muss.
Fortsetzung folgt...
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