Der Erfolgsschlüssel invasiver Pflanzen
Von: mm/f24.ch
Die Anzahl der Chromosomensätze stellt neben der Wachstumsgeschwindigkeit und der erhöhten Widerstandskraft von Blatt- und Wurzelgeweben einen der Erfolgsfaktoren bestimmter invasiver Pflanzen (Neophyten) dar. Diese Merkmale sind typisch für pflanzliche Invasionen, wie mehrere, vor kurzem zum Abschluss gebrachte Studien vermerken, welche durch den von der Universität Neuenburg geleiteten nationalen Forschungsschwerpunkt Plant Survival unterstützt wurden.
Die sehr allergenen Pollen des Aufrechten Traubenkrauts oder Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) können Symptome ähnlich der Gräserallergie verursachen: triefende, juckende Nase; tränende, geschwollene Augen; die Pollen können Asthma auslösen (bei 25% der Allergiker). Sie können tief in die Lunge eindringen und dort eine Entzündung oder Schwellung der Bronchialschleimhaut bewirken.
Seit fast überall auf der Welt Listen mit invasiven Pflanzen erstellt werden, ist die Bekämpfung unerwünschter Arten prioritär geworden, vor allem im jetzigen Jahr der internationalen Biodiversität. Um wirksam gegen diese Plage vorgehen zu können, müssen die invasiven Pflanzen natürlich aufs beste gekannt und verstanden werden. Und genau damit befassen sich mehrere Teams des nationalen Forschungsschwerpunkts «Plant Survival».
Im Allgemeinen resultiert die Invasion aus der – unbeabsichtigten oder gewollten – Einführung einer Pflanze, die aus einer anderen Weltregion stammt und die am Ort ihrer Einführung ein für ihre Ausbreitung günstiges Gebiet findet.
An der Universität Bern ist es Wayne Dawson, Markus Fischer und Mark van Kleunen vom Institut für Pflanzenwissenschaften gelungen, einen eindeutigen Zusammenhang zwischen der Wachstumsgeschwindigkeit von mehr oder weniger Pflanzen des Vereinigten Königreichs von England und ihrem weltweit invasiven Potential herzustellen. Die Analyse wurde Anfang Oktober in der Zeitschrift «Global Ecology and Biogeography» veröffentlicht.
Es ist das erste Mal, dass eine statistische Studie über eine so grosse Anzahl Arten – genauer gesagt: 105 Arten – durchgeführt wurde. Sie zeigt insbesondere auf, dass je höher die quasi exponentielle Wachstumsgeschwindigkeit von Pflanzen in der ersten, auf die Keimung folgende Wachstumsphase ist, sie desto häufiger im weltweiten Verzeichnis für Unkräuter («Global Compendium of Weeds») zu finden sind.
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