Aufbau einer herbstlichen Hochdrucklage
Von: MeteoSchweiz/f24.ch
Nach dem markanten Kaltlufteinbruch vor Wochenfrist hat sich die Wetterlage rasch wieder stabilisiert. Nun baut sich über dem europäischen Kontinent eine umfangreiche Hochdruckzelle auf, welche bis auf weiteres unser Wetter bestimmt. Doch warum ist dieses Hoch so "langlebig"?
Nach dem Kaltlufteinbruch rasche Schneeschmelze in den Bergen
Der Neuschnee, welcher vom 18. auf den 19. September vor allem in den östlichen Alpen gefallen ist, ist in den vergangenen Tagen rasch wieder geschmolzen. Dies einerseits wegen der noch recht hohen Bodentemperaturen; anderseits sind aber auch die Lufttemperaturen rasch wieder auf übernormale Werte gestiegen. So erreichte die Nullgradgrenze bereits zwei Tage nach den Schneefällen wieder eine Höhe von 4400 Metern. Lediglich in den Gipfellagen sowie schattseitig sind noch Neuschneereste vorhanden.
Aufbau eines "Omega-Hochs"
Am Wochenende (24./25. September) hat der Hochdruckeinfluss vorübergehend nachgelassen, aufgrund der instabilen Schichtung konnten sich über dem Jura und den Alpen sogar einzelne Schauer bilden.
In der Nacht auf Montag (26. September) begann der Luftdruck aber zu steigen, womit die Schichtung der Atmosphäre stabilisiert wird. Der Hochaufbau erreicht dann gegen Ende der Woche sein Maximum.
Bis am Freitag (30. September) bildet sich eine grosse Hochdruckzelle (Subtropenhoch), welche praktisch den gesamten europäischen Kontinent bedeckt und einen Durchmesser von etwa 3000 km aufweist. Aufgrund seiner Grösse blockiert das Hoch die grossräumige Westströmung und bleibt über lägere Zeit ortsfest. Somit werden die Tiefdruckgebiete an ihrer normalen Verlagerung gehindert, und nach Norden oder Süden abgelenkt. Betrachtet man die Strömungsverhältnisse in grosser Höhe, weisen diese die Form eines griechischen Omegas auf. Entsprechend wird diese Wetterlage als "Omega-Lage" bezeichnet. Blockierende Hochs haben eine Lebensdauer von 8 bis 14 Tagen, im Extremfall auch mehr.
Momentan geht MeteoSchweiz davon aus, dass die aktuelle Hochdrucklage mindestens bis zum Wochenende (1./2. Oktober) wetterbestimmend bleibt, möglicherweise aber auch noch länger.
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