Mario Henzi - «Mein Steinleben» - Teil 46
Von: Mario Henzi
Die vorliegende mehrteilige Serie „Mario Henzi - mein Steinleben“ ist eine kurze Zusammenfassung meiner über 60-jährigen Sammlertätigkeit in Mineralien und Fossilien. Sie gibt einen Überblick über viele Fundstellen und ihre Fundmöglichkeiten. Viele davon sind Vergangenheit, weil sie geschlossen, zugeschüttet oder inzwischen verboten sind. Ein Grossteil der Verbote von für uns sehr interessanten Fundstellen sind durch Raubbau treibende Sammler verursacht worden. Es braucht halt auch in der Freizeit, im Hobby eine rechte Portion Ethik und Achtung vor der Natur. Man sollte nie den Dank vergessen, wenn einem die Natur eines seiner Wunder zum Geschenk macht! Ich für meinen Teil habe der Natur für meine gesamte Sammlung zu danken. Zusammen mit dieser Serie und unserem Kabinett in Wallbach möchte ich den an den Naturschönheiten interessierten Leserinnen und Lesern und Besuchern einen tieferen Einblick vermitteln und eventuell auch ein bisschen Freude bereiten.
Sengenthal D
14.9.2006
Mit Basler Kollegen sowie mit Peter Vögtli und Rend Jakob machten wir eine Fossilien-Tour nach Sengenthal. Es war harte Arbeit, mussten doch wie im Elsass Kalkbänke gelockert, herausgewuchtet, umgedreht und gespalten werden. In den Zwischenschichten lagen dann die gesuchten Fossilien. Jeder unserer Gruppe konnte eine kleine Sammlung Ammoniten, Muscheln und Trigonia mit nach Hause nehmen. Einige sogar 70 cm lange Belemniten. So hatte sich die lange Reise für uns doch noch gelohnt und wartet auf ein nächstes Mal.
Hübstel, Weichlen, Klopfplatz
22.11.2006
Der Verein Eisen und Bergwerke hat hinter dem Hübstel im Wald einen für Sammler geeigneten Klopfplatz mit einer Baumaschine herrichten lassen. Zusammen mit Franz besuchte ich den Platz und wir fanden auch kleinere Ammoniten, welche sich aber durch den hohen Eisengehalt schlecht präparieren liessen.
Saulnot bei Belfort Im Elsass
16.02.2008
Ein Mitglied des Mineralienvereins Basel erhielt von einem Kollegen aus Genf die Mitteilung, dass von Belfort nach Dijon eine TGV-Strecke gebaut werde und in einem Tunnel eine Tonschicht mit Fossilien freigelegt werde.
Aufgrund dieser Meldung begaben wir uns, René Jakob sowie Hansjörg Pedrazzi und ich auf die Suche nach diesem Aushub, welchen wir alsbald auch fanden. In grossen Tonblöcken konnten wir dann auch etliche phantastisch pyritisierte Ammoniten der Gattung Pleuroceras bergen. Aber auch Griphaeas, Muscheln und Ahynchonellas waren zu finden. Die Fundstelle war an Arbeitstagen geschlossen, sodass wir nur an den Wochenenden hineingehen durften. Sie bescherte uns schöne, aber kleine Fossilien.
Basodino,
31.08.2008
Eine lang ersehnte Strahlertour, zusammen mit René Jakob und Werner Gabathuler führte uns mit der Seilbahn auf die Robiei. Von dort aus begann der mehrstündige und sehr mühsame weglose Aufstieg die Felsen hinauf zum Basodino-Gletscher. Nach etlichen Mühen erreichten wir den Quergang, welcher uns auf die Gletschersohle hinaufführte.
Jetzt war es nur noch ein „Katzensprung“, worüber alle recht froh waren. Nun begann das Suchen nach Bergkristallen mit dem begehrten „Tessiner-Habitus“. Die Ausbeute war jedoch sehr gering, obwohl wir doch recht bequem senkrecht die Spalten ausheben konnten. Auch verschlechterte sich das Wetter zusehends. Das heisst, es kam vom Basodino-Gipfel her eine dicke Nebeldecke herunter. Zudem mussten wir uns einen neuen Abstieg suchen, da der Aufstieg zu gefährlich schien. Nach ein paar Stunden erreichten wir dann doch noch mehr oder weniger gut den Lago di Zött wieder, wo auch ein paar Steinböcke am Wegrand auf uns zu warten schienen.
Nach einer ruhigen und bequemen Nacht im Turnhotel Robei führte dann der Wirt entgegenkommenderweise meine beiden Freunde mit seinem Elektroauto zur neuen Tagestour hinauf zum Lago di Cavagnoli, wo sie dann im äusserst mineralreichen Gebiet des Gresta d‘Arzo strahlen konnten und auch etwas fanden.
Ich selber nahm an dieser Tour nicht teil, da ich in meinem linken Bein sehr starke Schmerzen empfand. So begab ich mich zu einer unserer alten Fundstelle unterhalb der SAC-Hütte im Bach, welche ich schon seit Jahren wieder aufsuchen wollte, um die Kluft noch weiter auszubeuten. Der Versuch fiel allerdings fehl, weil vermutlich eine Lawine einen fast hausgrossen Felsbrocken auf dem Klufteingang abgeladen hat. So bleibt diese Kluft vermutlich für immer verschlossen und versiegelt.
Somit war zumindest für mich der Tripp mineralogisch eine sehr magere, touristisch aber eine eindrückliche Tour. René Jakob taufte diesen Ausflug auf den sinnigen Namen „Henzi-Gedenklauf“, vermutlich der Mühsal wegen!
Fortsetzung folgt...
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