Möhliner Dreifachsporthalle auf der Zielgeraden
Von: Alejandra Martinez
Am vergangenen Freitag wurde in der Gemeinde Möhlin den Medien der Gewinner des Projektwettbewerbes Dreifachsporthalle vorgestellt. Am Tag danach durfte auch die Möhliner Bevölkerung das Gewinnerprojekt bestaunen.
Die Gewinner: goetz partner architekten ag
Bereits seit längerem ist Gemeinderat sowie Schulpflege klar, dass es in Möhlin aufgrund der Bevölkerungsentwicklung an Schul- und Sporträumen mangelt. Im August letzten Jahres wurde alsdann ein Projektwettbewerb mit Präqualifikation für einen Neubau einer Dreifachturnhalle mit Schulräumen lanciert, an dem sich fünfzehn Architekturbüros beteiligten, von denen sechs in die engere Wahl kamen.
Sechs schafften es ins Finale
Die Jurierung der ausgewählten sechs vorgeschlagenen Projekte fand am 2. und 3. Februar 2012 statt. Das Beurteilungsgremium bestand aus jeweils drei Fach- und drei Sachpreisrichtern sowie zusätzlichen sechs Beratern.
In einem Ausschlussverfahren wurden am 2. Februar die ersten drei Projekte bestimmt, welche die vorgegebenen Kriterien nicht vollumfänglich zu befriedigen vermochten. Am 3. Februar befassten sich die Juroren dann mit den drei verbliebenen Projekten, wobei eines davon aufgrund fehlender Organisationsdetails und der Abgewandtheit der Schulräume rasch über die Klinge sprang. Zwischen den letzten zwei Projekten fand dann ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen statt. Hier wurde ebenfalls sehr auf Details geachtet, doch besann man sich dann schliesslich auf die Grundanforderungen der Gemeinde Möhlin.
Funktionalität gewinnt
Das Siegerprojekt gewann schliesslich durch folgende Merkmale: Die Turnhalle ist ebenerdig geplant, was Transport- und Fluchtwege einfacher macht und auch Nicht-Sportanlässe begünstigt. Ein zweiter Punkt sind die Schulräume, die im direkten Bezug zur bestehenden Schulanlage und deren Pausenplatz stehen. Dritter und einer der wichtigsten Punkte ist die sehr zentral im Gebäude eingebettete Mehrzweckhalle. Aufgrund der damit entstandenen Funktionalität und räumlicher Trennung von Sport- und Schulräumen bietet dieses Projekt nach Auffassung der Jury somit die beste Aufteilung und Platzierung der Räume und kommt den Vorstellungen der Gemeinde sowie den Bedürfnissen der Schule am meisten entgegen.
Das Siegerprojekt
Wie in solchen Wettbewerben üblich, wussten die Juroren zu keinem Zeitpunkt welches Architekturbüro sich hinter welchem Projekt versteckte. Diese mussten nämlich mit einem Fantasienamen, mit Zahlen oder Buchstaben abgegeben werden, so lautete zum Beispiel der Name des mit einer Prämie von 30'000 Franken bedachten Siegerprojektes von Götz Partner Architekten AG aus Schaffhausen kurz und bündig „Lego“.
Der Komplex besticht durch seine Kompaktheit, Einfachheit, architektonische Qualität und günstigem Kostenrahmen. Das Raumprogramm besteht aus drei Geschossen: Im UG befindet sich der Eingang zur Sporthalle mit Garderoben, Duschen, Geräteräumen sowie Mehrzweckraum mit Büro. Im EG findet man eine schöne, lichtdurchflutete Galerie mit drei Sitzreihen sowie Musikschulräume und Hausdienst. Im OG sind dann die drei Klassenzimmer. Alle Ebenen sind rollstuhlgängig und können via Lift erreicht werden. Die Freiflächen um das Gebäude sind in einen Grünbereich, einen Spielplatz für den Schulsport mit Beachvolleyballfeld und Möglichkeit zum Kugelstossen aufgeteilt.
Kosten höher als geplant
Die Kostenschätzung ergibt einen Betrag von rund 14 Millionen Franken. Der Gemeinderat wird die Gesamtkosten jedoch noch optimieren und versuchen zu senken. Die ursprünglich auf 8.5 bis 10 Mio. Franken geschätzten Baukosten wurden aus diversen Gründen erhöht: Um die Normen der Sportverbände zu wahren, musste die Halle um zwei Meter vergrössert werden. Dieses Mehrvolumen entspricht einer Kostenfolge von rund 20%. Die zusätzlichen Schulräume erhöhen die Baukosten ebenfalls noch um ca. zwei Millionen Franken. Ausserdem war die Gestaltung der Aussenanlage (Spielplatz, Beachvolley etc.) damals nicht eingeplant.
Zeitfenster
An der Einwohnergemeindeversammlung vom 21. Juni 2012 beantragt der Gemeinderat einen Projektierungskredit von 950'000 Franken, um dann ein Jahr später den Baukredit zu beantragen. Im Herbst 2013 soll gemäss Planung mit den Bauarbeiten begonnen werden und die fertige Turnhalle und die Schulräume ab Schuljahr 2015/16 der Schule und den Vereinen Möhlins zur Verfügung stehen.
Der erste grosse Schritt ist also getan. Die neue Dreifachsporthalle braucht natürlich noch einen Namen. "Daraus machen wir dieses Mal aber nicht wieder einen Wettbewerb!", meinte Vizeamman und Jurypräsident Lukas Fässler schmunzelnd.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»