„Keine Farbe - Licht“- Licht Graffitis im Gemeindehaus Möhlin
Von: Hans Berger
Seit etwa einem Jahr ist Licht Graffiti der Renner im Web und ist zu einem wachsenden Trend unter aufstrebenden Fotographen und Videokünstlern geworden. Dunkelheit, eine Taschenlampe, eine elektronische Kamera und ein Hintergrund sind dazu nötig, um so humorvolle, sinnliche und attraktive Licht Graffitis herzustellen wie jene der Jugendarbeit Möhlin, welche gegenwärtig im Gemeindehaus unter dem Titel „Keine Farbe - Licht“ zu sehen sind.
„Keine Farbe - Licht“ - Licht Graffitis im Gemeindehaus Möhlin
Als Oliver Benz, Leiter der Jugendarbeit Möhlin, im Frühling letzten Jahres Kanzleileiter Dieter Vossen und Walter Hohler, Leiter Kultur und Standortmarketing zwei Licht Graffitis zeigte, waren beide derart begeistert und animierten den Jugendleiter, mit seinen Schützlingen weitere Bilder für eine Ausstellung zu kreieren. Gesagt getan, Benz fand fünf Jugendliche, welche sich bereit erklärten, das Projekt an die Hand zu nehmen und alternierend mit Kolleginnen und Kollegen Licht Graffitis zu machen.
Schnelligkeit, Geduld, Fantasie
Die eingangs beschriebenen äusseren Bedingungen zu beschaffen bot keine Schwierigkeit. Doch so einfach die Bilder wirken, sie zu machen erfordert einerseits eine schnelle Reaktion, andererseits Geduld und vor allem aber auch viel Fantasie. Eine schnelle Reaktion braucht’s, weil dem „Maler“ nicht mehr wie fünfzehn Sekunden zur Verfügung stehen, um ein Bild zu machen. Geduld ist von Nöten, weil nur in den seltensten Fällen ein Bild in dieser Blitzesschnelle so herauskommt wie der Künstler sich das vorgängig in seiner Fantasie ausgemalt hat. Und Fantasie braucht’s, weil die Möglichkeiten, alt Bekanntem eine neue Dimension zu geben schier unerschöpflich sind.
Eine Kunstart mit Suchtpotential, da für ein wirkungsvolles Bild nicht ein geschulter, feiner Pinselstrich erforderlich ist, sondern „lediglich“ das Wissen der Wirkung von Licht und eine sichere Hand, um in Blitzesschnelle mit der Taschenlampe ein zusammenhängendes Bild in der Luft malen zu können. Dabei ist zu bedenken - und das ist das künstlerische Element an der Licht Graffiti - der Sekundenbruchteile zuvor gezogene Strich ist nicht mehr sichtbar.
Begeisterung rundum
Das Publikum an der Vernissage vom vergangenen Freitag zeigte sich begeistert von der Kreativität der jungen Künstler wie auch von der Wirkung der Bilder. Des Lobes voll waren auch Gemeindeammann Fredy Böni und Schulpflegerin Pia Lindemann. Beide wanden zudem Jugendleiter Oliver Benz ein besonderes Kränzchen für sein Engagement zugunsten der Möhliner Jugend. Kurt Böni, der eigentliche Kurator der „Gemeindehausgalerie“ und der in dieser Funktion bereits zum neunten Mal eine Ausstellung organisierte, beurteilte Leistung und Werke äusserst positiv.
Das vorgängig erwähnte, vorhandene Suchtpotential in dieser Kunstart fand seine Bestätigung, als den Besuchern Gelegenheit geboten wurde, selber Licht Graffitis zu produzieren.
So funktioniert’s
Licht Graffiti (oder auch Light Graffiti, Light Painting) ist eine besondere Technik in der Fotografie. Durch eine lange Belichtungszeit werden mit Leuchtmitteln Bilder und Schriften in die Luft gemalt. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt.
Beim Licht Graffiti arbeitet man mit langen Belichtungszeiten (von wenigen Sekunden bis hin zu weit über 30 Sekunden). Sobald der Auslöser gedrückt ist, wird die Lichtquelle vor der Kamera bewegt, um so Bilder, Formen oder Schriften in den Himmel zu malen; erst auf dem fertigen Foto ist das gesamt Bild dann aber sichtbar. Für das Licht Graffiti ist eine gewisse Erfahrung mit der Kamera von grossem Vorteil. Zudem ist das richtige Equipment für den Erfolg wichtig.
Die Ausstellung „Keine Farbe - Licht“ im Gemeindehaus Möhlin, welche nur bis Ende Februar zu sehen ist, könnte sich durchaus zur Initialzündung der Region entwickeln, welche nicht nur Jugendliche zum Licht Graffiti machen animiert.
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