Neo Pop Art im Gemeindehaus Möhlin
Von: Alejandra Martinez
Seit vergangenem Montag, 02.07.2012 ist bis Ende August im Gemeindehaus Möhlin wiederum eine interessante, die Fantasie der BetrachterInnen ankurbelnde, farbenfrohe Bilderausstellung zu sehen. Die Künstlerin ist dieses Mal Mira Müller.
Neo Pop Art im Gemeindehaus Möhlin
Seit ein paar Jahren stellt die Gemeinde Möhlin die Räumlichkeiten - genauer - die Gänge - des Gemeindehauses Künstlern für ihre Bilder zur Verfügung. So werden gleich drei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Einerseits erhalten Künstler eine gute Möglichkeit, für die Dauer von zwei Monaten ihre Bilder auszustellen; anderseits können Besucher des Gemeindehauses auf dem Weg zum entsprechenden Büro in ihrem Alltagsstress innehalten, um Farben und Formen zu geniessen. Ausserdem sind die Wände der Gänge auf drei Stockwerken alternierend dekoriert mit interessanten Bildern.
Keine Regel ohne Ausnahme
Eigentlich ist die Galerie Ortsansässigen vorbehalten. Doch auch Künstler aus der näheren Umgebung sind willkommen. Dann gibt es noch solche Fälle wie die der aktuellen Ausstellung: Die Künstlerin Mira Müller ist zwar in Porrentruy wohnhaft, also über eine Stunde von Möhlin entfernt, jedoch liegen ihre Wurzeln in Möhlin, was in diesem Fall die Ausnahme möglich macht.
Neo Pop Art - Im Stile von Andy Warhol
Mira Müllers ausgestellte Bilder liegen in der Neo Pop Art - einer farbigen und einfachen Darstellung der Welt. Die Pop Art hatte vor allem in den Sechzigern ihren Höhenflug. Später stieg das Interesse an dieser Stilrichtung noch einmal, wofür vor allem Künstler wie Andy Warhol sorgten und die Pop Art zu ihrer ausgereiftesten Form brachten, welche bis heute auf grosses Interesse stösst. Eine Weiterentwicklung ist die Neo Pop Art. In diesem Spektrum findet man Künstler, die sich von der Pop Art beeinflussen, aber es nicht auf eine tiefere Bedeutung der von ihnen erschaffenen Bilder ankommen lassen.
Tiefe, aber nicht tiefgründige Bilder
Die Künstlerin Mira Müller benutzt in ihren Bildern fast immer eine ähnliche Farbpalette: Starke Farben in abgeschwächter Form. Auf den ersten Blick sieht man nur ein heilloses Durcheinander von Farben, vielen Wellen und Kurven - wenige gerade Linien. Auf den zweiten Blick erkennt man mitten in dem scheinbar zufällig gewählten Muster ein Bild - oder zumindest eine Skizze. Die kann ein Gesicht, eine Figur oder - was scheinbar ein beliebtes Motiv der Künstlerin ist - ein skizzierter Busen sein.
Mira Müllers Kunstwerke sind meist dreidimensional. Überall ragen Farbtupfer dem Betrachter entgegen; sehr oft benutzt sie dafür materielle Hilfe wie Kartonstücke, Zeitungspapierfetzen oder Gummiringe und Metallstückchen. So wirken die Bilder lebendiger und realer.
Was alle Bilder gemeinsam haben, ist eine angenehme Ausgewogenheit von Farben und Mustern. So wird das Auge des Betrachters vom ganzen Bild angezogen und irrt mit dem Blick nicht nach links und rechts. Man kann ganz entspannt die Farben betrachten und die Ausstellung einfach geniessen.
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