Autobahn-Sperrung für Schweizer Luftwaffe
Von: mm/f24.ch
Um die Verteidigungsfähigkeit der Armee zu stärken, prüft die Luftwaffe die Fähigkeit, ihre Kampfflugzeuge auch von improvisierten Standorten aus einzusetzen. Damit erweitert die Luftwaffe die Fähigkeit zur Dezentralisierung ihrer Luftverteidigungsmittel im ganzen Land. In der ersten Juniwoche 2024 wird dies praktisch getestet. Dies beinhaltet Landungen und Starts von Kampfflugzeugen des Typs F/A-18 auf einem dafür vorbereiteten Teilstück der Nationalstrasse A1 im Kanton Waadt.
Autobahn-Sperrung für Schweizer Luftwaffe (©VBS/DDPS, Mediathek)
Die Sperrung eines Abschnittes der Nationalstrasse setzt den Beschluss durch den Bundesrat voraus. Dieser hat das VBS ermächtigt, den Nationalstrassenabschnitts A1 zwischen Avenches und Payerne für die Dauer der Überprüfung des Verteidigungsdispositivs der Luftwaffe während 36 Stunden zu sperren. Diese Sperrung ist vorgesehen vom Dienstag, 4. Juni 2024, 21 Uhr, bis Donnerstag, 6. Juni 2024, 9 Uhr.
Die Planung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesamt für Strassen (ASTRA) sowie der Kantonspolizei Waadt und Freiburg. Während der Sperrung des Autobahnabschnittes ist eine Verkehrsumleitung über das kantonale Strassenverkehrsnetz sichergestellt.
Dezentralisierung der Luftverteidigungsmittel
Um ihren Kernauftrag, die Schweiz und deren Bevölkerung zu schützen, weiterhin erfüllen zu können, will die Armee ihre Verteidigungsfähigkeit in allen Wirkungsräumen (Boden, Luft und Cyberraum) umfassend, zeitgemäss und konsequent stärken. Der Schutz des Luftraums bildee dabei ein Schlüsselelement der Verteidigungsfähigkeit.
Die Luftwaffe verfügt heute neben den Lufttransport-Standorten in Dübendorf, Alpnach und Locarno über die drei Jet-Flugplätze Payerne, Emmen und Meiringen. Damit sind alle Mittel der Luftwaffe an wenigen Orten konzentriert, was sie für weitreichende Waffensysteme verwundbar macht.
Um dieses Risiko zu minimieren, setzt die Luftwaffe unter anderem auf die Dezentralisierung als passive Luftverteidigungsmassnahme. Die Dezentralisierung beschreibt dabei die Fähigkeit, die Truppe und das Material innert kürzester Zeit im ganzen Land zu verteilen.
Die Mittel der Luftwaffe sollen nach Möglichkeit auch von dezentralen, unter Umständen temporären Standorten aus operieren können. Vergleichbare Tests hat die Luftwaffe in den 70er und 80er-Jahren mit Kampfflugzeugen des Typs Hunter und F5-Tiger auf Autobahnabschnitten im Mittelland durchgeführt (siehe Fotos).
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