TV Magden jubiliert mit „Sport & Fun“
Von: Hans Berger
Winston Churchills These „Sport ist Mord“ widerlegte vergangenes Wochenende der TV Magden anlässlich seines 100. Geburtstages überzeugend mit der Antithese „Sport & Fun“, welcher auf Grund des Erlebten selbst die grössten Sportmuffel unter den Besuchern zustimmen mussten.
TV Magden jubilier mit „Sport & Fun“ (Fotomontage)
Allerdings konnte zumindest am Samstagnachmittag schon der Eindruck entstehen, dass Magdens Bevölkerung - wider besseren Wissens - eher Churchills Meinung Glauben schenkt und daher vermutlich befürchtete, nur durchs Zuschauen der sportlichen Aktivitäten den Tag nicht überleben zu können. Weil das Festgelände jedoch so riesig gross war, ist nicht auszuschliessen, dass nur darum der Eindruck des Besuchermangels entstand.
Adrenalinschub
Egal, so oder so, wer kam, musste sein Kommen nicht bereuen. Unterhaltung am laufenden Band liess keine Langeweile aufkommen. Den jungen Gästen wurde ein alternativer „Lunapark“ geboten, in dem sie selber aktiv sein durften, ohne dabei weder den „Kick“, noch den „Adrenalinschub“ missen zu müssen, wie der ausführlichen Fotoreportage entnommen werden kann. Zum Herunterfahren diente den Kids der gut frequentierte Schminkstand oder eine Fahrt mit dem Fricktal-Bob. Auch ein Autogramm vom OL-Star Matthias Kyburz war eine gern genutzte Abwechslung.
Rückblende
Ein Highlight für die „reiferen“ Besucher war die Rückblende auf die hundertjährige Geschichte des TV Magden. Den vielen Fotos konnte entnommen werden, dass der TV einst auch ein wichtiger Kulturträger der Gemeinde war und wenn er rief, das ganze Dorf seinem Ruf folgte.
Disziplin, Patriotismus, militärischer Drill und kaum Haut zeigende Turnerinnen sind weitere Merkmale aus den Anfangszeiten der Turnerfamilie. Geblieben ist aber die Einsicht, dass die eigene Fitness nicht der alleinig „seeligmachende“ Faktor, sondern das gesellige Miteinander genauso wichtig ist. Und wie damals haben auch heute noch die Fahnen und Pokale einen grossen Stellenwert in der Turnerfamilie.
Wer ist wer und wohin gehören sie, war in der gut aufgemachten Ausstellung eine der meist diskutierten Fragen bei den Fotos aus vergangenen Tagen. Für einen kurzen Moment strahlende Gesichter war das Resultat, wenn’s bei den Fragenden dann endlich „klick“ gemacht hatte, beim nächsten Bild allerdings wiederholte sich die Szenerie aufs Neue...
Paracelsus
Bei den Bogenschützen zumindest mal einen Schnupperkurs zu besuchen, konnten sich die Sportmuffels beim Rundgang auf dem Festgelände noch vorstellen, auch fürs Seilziehen fühlten sie sich noch fit genug. Für alle anderen vorgestellten Sportarten beriefen sie sich jedoch auf Philippus Theophrastus Paracelsus` (1493 - 1541) Erkenntnis: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift. Allein die Dosis macht, dass ein Ding kein Gift ist“, weshalb sie eher die Finger davon liessen, was sie aber nicht davon abhielt, mit Begeisterung - gepaart mit einem schlechtem Gewissen - zu verfolgen, was andere Menschen, letztlich auch zur Entlastung des Gesundheitswesens tun, um fit zu bleiben.
Mit Sahne
„Na ja“, trösteten sich die Sportmuffels „wenn ich jetzt zuerst in der Kaffi-Stube ein paar Franken liegen lasse, mir dann in „Leos Wy-Brunne“ zum Apéro einen oder zwei Tropfen genehmige, meinen Hunger mit Grillade und Pommes im grossen Festzelt stille und abschliessend dann auch noch zu der heissen Musik der Partyband „Wilde Engel“ meine Beine genauso schwinge wie deren Name verheisst, dann wäre ich eigentlich bereits würdig, als Ehrenmitglied des TV Magden aufgenommen zu werden“. „Und wenn nicht, ist’s auch egal, Hauptsache, ich habe meinen Spass“, dachten sie und mampften in der Kaffi-Stube vergnüglich eine Schwarzwälder, selbstverständlich - sozusagen als Tüpfchen auf dem i - mit viel Sahne...
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