Neujahrs-Behördenapéro Magden
Von: Hans Berger
Während in anderen Gemeinden deren Exekutiven zu einem öffentlichen Neujahrsapéro einladen, ist in Magden der Behördenapéro eine gern genutzte Tradition, um über Parteigrenzen und Meinungsunterschiede hinaus vereint aufs neue Jahr anzustossen. So auch am vergangenen Montag, wo Gemeindeammann Brunette Lüscher die Gelegenheit wahrnahm, den Behörden- und Kommissionsmitgliedern sowie den GemeindemitarbeiterInnen für ihren vergangenen und künftigen Einsatz zu danken.
Gemeindeammann Brunette Lüscher (Fotomontage)
Small Talk
Rund sechzig Behörden-, Kommissionsmitglieder sowie weitere, im politischen und kulturellen Leben Magdens engagierte Bewohnerinnen und Bewohner folgten der Einladung des Gemeinderates. Der rustikale, wunderschöne Hirschensaal bot das richtige Ambiente, um einen ungezwungenen, lockeren Smalltalk zu pflegen. Ehrenbürger und Altgemeindeammann Franz Gürtler und Grossrätin Regula Bachmann gehörten ebenso zu den Gästen wie auch Präsidentinnen und Präsidenten der Ortsparteien, welche sich zusammen mit den übrigen Gästen am schön und reich kredenzten Buffet erfreuten, welches Lehrlinge der Gemeinde vorbereitet hatten und hernach die illustre Gästeschar aufmerksam und zuvorkommend bedienten.
Grosses Dankeschön im kleinen Rahmen
Wie sehr der intime Rahmen des Anlasses von den ansonsten „im stillen Kämmerlein“ zum Wohle der Gemeinde Arbeitenden geschätzt wird, zeigte sich unter anderem auch darin, dass die Gemeinderatsmitglieder von ihnen in Beschlag genommen wurden. Für einmal war für die Gemeinderäte weniger das Reden als vielmehr das Zuhören Trumpf, woran sie offensichtlich auch Gefallen hatten.
Für Gemeindeammann Brunette Lüscher ist der gegenseitige Austausch in lockerer Atmosphäre auch mit ein Grund, warum sie den Anlass auf keinen Fall missen möchte. Noch wesentlicher jedoch ist für die Magistratin, den Behörden- und Kommissionsmitgliedern sowie den GemeindemitarbeiterInnen in einem würdigen Rahmen den Dank des Rates für das Engagement zugunsten des Gemeinwohls auszusprechen. Was Lüscher in ihrer Ansprache mit dem Zitat „Es sind die kleinen Zeichen, die Gesten, die Worte, die das Leben lebenswert machen“, auf den Punkt brachte und damit letztlich den Neujahrs-Behördenapéro plausibel begründete.
Rückblick
Wie andere NeujahrsrednerInnen kam auch Gemeindeammann Brunette Lüscher an den drei, die Welt bewegenden Ereignisse Fukushima, Nordafrika und Eurokrise nicht vorbei. Sie erinnerte aber auch an das Massaker von Oslo und augenzwinkernd an die Traumhochzeit von William und Kate, denen sie eine lange und gute Ehe wünschte.
Wortwörtlich genommene, als gemeindeinterne Tiefpunkte ortete Lüscher rückblickend in einer aufgrund anders vorhergesagter Erdschichten noch nicht fertig gestellten Abwasserleitung nach Rheinfelden. Ähnliche Probleme ergaben sich auch bei der Schutzzonenbestimmung der Magdalenaquelle. Positives wusste Frau Gemeinedeammann hingegen aus den Höhen zu berichten, wo rund neunzig Wohneinheiten bereits heute oder im Verlaufe des Jahres bezugsbereit sind.
Auf der Ebene angelangt thematisierte Brunette Lüscher den ÖV sowie Strassensanierungen und wand Jugendlichen ein Kränzchen, welche mitgeholfen hatten, die Badi attraktiv zu gestalten oder das Dorf von Unrat zu befreien.
Natürlich bezog sie abermals Stellung zum auch in Magden grassierenden Vandalismus und bedauerte, dass seitens der Bevölkerung diesbezügliche Wahrnehmungen nicht gemeldet werden, was Überwachungskameras zur Folge habe. Als Höhepunkt bezeichnete die Magistratin die Einweihung des Schul- und Dorfplatzes.
Ausblick
„Auch das neue Jahr werden wir nicht untätig verbringen können“, prognostizierte Brunette Lüscher wohl richtig zu Beginn ihres Ausblickes und erinnerte an den Ausbau der Sporthalle und Strassenplanungen, bei deren Umsetzung Gemeinde und Kanton das Heu nicht immer auf der gleichen Bühne haben.
Sorgen bereiten Lüscher der Schulraumbedarf und die sich aus den neuen Strukturen im Sozial- und Gesundheitswesen ergebenden, von der Allgemeinheit zu berappenden Mehrkosten. Als die wohl grösste Herausforderung bezeichnete Lüscher die anstehende Zonenplanung, da hierbei nicht alle Wünsche und Anliegen unter einen Hut zu bringen seien. Was sie zum Zitat veranlasste: „Es kann passieren was will, er gibt immer einen, der es kommen sah.“ Davon können wohl nicht nur die Gäste vom Neujahrs-Behördenapéro Magden ein mehrstrophiges Lied singen.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»