Kunstforum Hochrhein - Fricktal - Ausstellung «ECHO» mit Widerhall
Von: Hans Berger
Wer die Einzigartigkeit der alten Stadthalle von Laufenburg entdecken will, kann dies meist erst beim zweiten Anlauf, wenn sich der Blick nach oben richtet und dort die Handwerkerkunst der Zimmermannsleute sichtet. Ähnlich verhält es sich bei den Bildern, Plastiken und Installationen, welche noch bis kommenden Sonntag vom Kunstforum Hochrhein - Fricktal im Rahmen der Aussellung „Echo“ in selbiger Halle gezeigt werden, auch sie sind nicht mit einem schnellen Blick zu erhaschen.
Natürlich stehen die Kunstobjekte der zwölf Künstler von beidseits des Rheines im Zentrum der Ausstellung, doch erhalten sie durch die Atmosphäre des Raumes zusätzliche Würze. Daher wäre es absolut nachvollziehbar, wenn, angesichts des bevorstehenden Abrisses der Halle, bei den Kunstfreunden bereits heute ein paar Wehmutstränen aus den Augen kollern würden. Aber sei’s drum, heut ist heut und morgen ist morgen, das herrliche Ambiente mit seiner Dualität von moderner Kunst und alter Handwerkerkunst kann noch heute Mittwoch und kommenden Samstag sowie Sonntag genossen werden.
Raum für Interpretationen Die Ausstellung vereint zwölf Künstler mit unterschiedlichster Ausrichtung. Während die einen Objekte eher ein dekoratives Design haben, animieren andere zum Meditieren oder verbinden beides miteinander. So zum Beispiel die Installation von Santhori, dessen einzelne Holzskulpturen einfach mal schön sind, als Ganzes aber dann den Betrachter doch wieder zum Suchen verleiten. Grundsätzlich - und das ist einer der Pluspunkte der Ausstellung - verzichten die Künstler darauf, ihre Werke zu betiteln und lassen dadurch den Betrachtern viel Raum für eigene Interpretationen. Diese ist besonders auch bei Sahra Rohners „Raumfolgen“ möglich, desgleichen bei Behrouz Varghaiyans auf Vollkommenheit bedachten Eisenplastiken. Hingegen ist Andrea Ferraros feingliedriger gezeichneter „Holzschnitt“ sehr realitätsbezogen wie auch die Gemälde von Peter Bosshart, allerdings können die Kunstfreunde beim Betrachten des liegenden Kirchenturms schon etwas ins Grübeln kommen.
Von rätselhaft bis amüsant Typisch Daniel Walder dann dessen neckisch, verspielte Umsetzung vom „Schwanensee“. Dagegen bergen die von Marianne Kuhn mit Graphit gemalten Bilder rätselhaftes in sich, während Josef Briechles dekorative Kompositionen aus Holz, Stucco und Wachs einfach und verständlich sind. Dieser Kategorie sind auch die Steinskulpturen von Bernd Goering zuzuordnen, jedoch lassen dessen „Buchobjekte“ der tiefsinnigen Fantasie freien Lauf. In diesem Zusammenhang sei erwähnt, dass die Bilder in der Fotogalerie weder die Intensität der Kunstwerke noch deren Farbe widergeben, sie vermögen daher einen Besuch der Ausstellung nicht zu ersetzen.
Viel zu entdecken gibt es auch in den drei Zeichnungen von Peter Schütz - und Dora Freiermuth verblüfft die Besucher mit ihrem riesengrossen Granitwürfel, bis selbige merken, dass dieser nur aus Holzfaserplatte, Papier und Kleister kunstvoll „gezimmert“ wurde. Einen freudigen Empfang bereiten den Besuchern die bunten Holzskulpturen von Werner Büchi, jedoch erweist sich in der Folge die Suche nach dem Verbrecher, welcher die „Geschwister Ruckstuhl“ zum „Hände hoch“ veranlasst, als erfolglos.
Reflexion So, wie das Echo erst in Verzögerung zum Originallaut aber in vielfacher Multiplikation zu hören ist, wirkt sich auch die Ausstellung „ECHO“ in der Stadthalle von Laufenburg auf deren Besucher aus. Was im Moment des Besuches wahrgenommen wird, zeitigt lautlose gedankliche Nachwirkungen.
Die Öffnungszeiten der durchaus empfehlenswerten Ausstellung ECHO vom Kunstforum Hochrhein - Fricktal sind heute Mittwoch von 17 bis 20 Uhr sowie am kommenden Samstag und Sonntag jeweils von 14 bis 18 Uhr. Am Sonntag, der Derniere, wird zusätzlich um 17.00 Uhr eine Führung angeboten.
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