Fasnacht Laufenburg - Wellness pur mit fünffachem Narri Narro
Von: Hans Berger
„Die Laufenburger Fasnacht ist reich an Tradition und ersetzt jegliche Wellnesskur!“ gab sich Stadtammann Ruedi Lüscher anlässlich einer Medienorientierung über die närrischen Festivitäten der anstehenden Saison überzeugt. Für dieses Bekenntnis zur Fasnacht Laufenburg, dem sich auch sein badischer Amtskollege Bürgermeister Ulrich Krieger anschloss, haben die beiden Magistrate wohl keinen närrischen Tadel zu erwarten, zumal fünf Jubiläen belegen, dass die Feststellung Lüschers keine Höflichkeitsfloskel war.
Die Organisatoren der Fasnacht Laufenburg 2011
Jubiläen ohne Ende
Die Narro-Altfischerzunft kann auf eine 625-jährige Geschichte zurückblicken. Vor 400 Jahren wurde die der Laufenburger Fasnacht eigene Tschättermusik erstmals urkundlich erwähnt, der Elferrat von badisch Laufenburg feiert seinen 100. Geburtstag, seit 20 Jahren ist das Laufenburger Open-Air-Gugge-Festival ein Inbegriff vieler Guggenfans und seit 10 Jahren treiben die Stadthäxe ihr Unwesen. Angesichts der vielen Jubiläen gibt sich die Narro-Altfischerzunft bescheiden und verzichtet auf eine Geburtstagsfeier. Es ist bekannt, nicht nur Adel - auch Tradition verpflichtet, welcher sich die Laufenburger Fasnachtsverantwortlichen in den letzten Jahren nie entzogen haben.
Am laufenden Band
Die Narrenschaft beider Laufenburg sieht somit paradiesischen Zeiten entgegen. Drei Wochen Fasnacht am laufenden Band, da muss ein richtiges Narrenherz einfach höher schlagen. Was am 1. Faisse vom 17. Februar frühmorgens um fünf Uhr mit der „Tschättermusik“ seinen Anfang nimmt, endet am 9. März abends um zwanzig Uhr mit der Verbrennung der Fasnacht. Zwischen Anfang und Ende liegen, es ist kaum zu glauben, 47 Programmpunkte, wie dem, an der Medienorientierung in der wunderschönen, ehrwürdigen Zunftstube der Narro-Altfischerzunft im Haus Mariagrün in Laufenburg Baden verteilten Flyer zu entnehmen ist und daher in diesem Bericht nicht einzeln darauf eingegangen werden muss.
Eins und eins gleich eins
Trotzdem - einige der Einzigartigkeiten der Laufenburger Fasnacht müssen erwähnt werden. Zum einen sind es die beiden Städte selber, deren Slogan „Zwei Länder - eine Stadt“ nie mit soviel Leben erfüllt ist wie an der Fasnacht. Wären ausser dem Wissen über die Getrenntheit der Stadt nicht die zwei Währungen und auf der Brücke die unterschiedlichen Ortstafeln, Laufenburg würde während der Fasnachtszeit als Einheit wahrgenommen, wie das ganze Jahr danach nicht mehr.
Gänsehaut
Ein weiteres Merkmal ist die „Tschättermusig“, welche zwar der ersten Hälfte des Wortes eher gerecht wird wie der Zweiten, aber in den dunklen Gassen einen wunderschönen, einzigartigen, mystischen Klang hat. „Ich bekomme Gänsehaut, nur wenn ich daran denke“, gestand Zunftmeister Charly Oberle. So dominiert am ersten Faisse dann auch die Tschättermusik das fasnächtliche Treiben, der am selbigen Tag mit dem, nicht öffentlichen, traditionellen Hauptbott der Narro-Altfischerzunft beendet wird.
Novum
Einmalig ist auch das Ambiente vom Open-Air-Gugge-Festival am 4. März, an dem sich dieses Jahr 32 Guggen aus sechs Nationen beteiligen und auf den insgesamt fünf Bühnen ihr Bestes geben werden. Ein Novum der Jubiläumsausgabe ist die Teilnahme von „Frumptarn“, eine der zwei in England existierenden Guggen. Gespannt darf man aber bestimmt auch sein, welche Schränzersounds die „Lustige Klique“ aus Frankreich oder die österreichischen „Spältaschränzer“ wie auch die „Pföhrasser“ aus Lichtenstein zu bieten haben.
Olympisch
Hexen, Geister, Teufel und Dämonen werden die Szenerie der abgedunkelten Stadt am Häxefüür vom 5. März beherrschen, nachdem einige Stunden vorher an der närrischen Olympiade unter dem Motto „Ab in den Urlaub“ die Olympioniken gekürt wurden.
Hautnah
Der Höhe-, aber noch lange nicht der Schlusspunkt wird am Sonntag, 6. März nach dem Fasnachtsgottesdienst der grosse Fasnachtsumzug um 14.00 Uhr mit 54 teilnehmenden Gruppen sein an dem, so Stadtammann Ruedi Lüscher, die Fasnacht nirgends so hautnah erlebt werden könne, wie in Laufenburg.
Meteorologische Zuversicht
Wie bereits bemerkt, die vorgängig erwähnten Events sind nur einige der Highlights, die Laufenburg im Zenit der fünften Jahreszeit anbietet. Die beiden Zunftmeister Charly Oberle und Felix Klingele sind daher überzeugt, die Fasnacht Laufenburg offeriert auch in ihrer neusten Ausgabe der Narrenschaft drei Wochen lang närrisches Vergnügen und Wellness pur und zweifelt nicht daran, dass angesichts des abwechslungsreichen Programms auch Petrus der Laufenburger Fasnacht wohl gesonnen ist und bereits heute das Wetter auf frühlingshaft programmiert hat.
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