Mit einem anspruchsvollen und gleichwohl unterhaltenden Konzert bedankte sich die Stadtmusik Rheinfelden am Samstag, im voll besetzten Bahnhofsaal bei Behörden und der Bevölkerung für die seit 1833 andauernde Treue und Unterstützung.
Die Säulenattrappen des Bahnhofsaales waren mit Scheinwerfern in den Rheinfelderfarben rot und gelb bestrahlt, womit die Jubilare nicht nur Ambiente in den Saal, sondern auch ihre Verbundenheit mit der Zähringerstadt zum Ausdruck brachten. Der Bühne war ein grosses Podest vorangebaut, das von zahlreichen Scheinwerfern überdacht war und die Jubilare ins richtige Licht rückte.
Der Saal wurde verdunkelt, die 45 Musikantinnen und Musikanten hielten Einzug und wurden vom Publikum mit begeistertem Applaus empfangen.
Festlicher Auftakt Bombastisch, grandios, setzten die Musikanten unter der Leitung von Silvan Hof mit „Jubilus“, einer Komposition des Belgiers Jan van der Roost, jubilierend, in reicherer Melodik, ein erstes Zeichen ihres Könnens. Doch liess es die in der 2. Liga (Stärkeklasse) spielende Harmonie nicht dabei bewenden und toppte das erste Stück mit „Concertino for Tuba an Band“, in dem Roman Eng mit besagtem Instrument brillierend den Solopart spielte. Der Solist liefere mit seinem Instrument das klangliche Fundament des Blasorchesters, hiess es im Programmheft, woran nach dem letzten Ton, der für Solist und Orchester anspruchsvollen Komposition, wohl niemand zweifelte, wie aus dem enthusiastischen Beifall entnommen werden konnte.
Festakt „Zu einer Geburtstagsfeier gehört eine Geburtstagstorte“ sinnierte Regula Frey, Präsidentin der Stadtmusik eingangs ihrer Ansprache und verriet dem Publikum in der Folge die Zutaten des speziellen „Stadtmusikkuchens“. Grundlage des Rezeptes sind 40-50 Amateurmusiker, welche mit Lust und Freude am Musizieren haben. Angehörige, die einmal in der Woche auf den Partner verzichten, seien ebenso nötig wie tolerante Anwohner. Wichtig sei auch ein Dirigent der fordert und fördert wie aber auch engagierte Mitglieder, die den Teig in Form halten. Damit der Kuchen nicht zu einem trockenen Zwieback verkomme, müsse der Teig während zwei Stunden pro Woche geknetet werde, damit daraus eine fruchtige, saftige Torte entstehe.
Stadtammann Franco Mazzi analysierte in seiner Laudatio das gesellschaftliche, politische und wirtschaftliche Umfeld des Gründungsjahres 1833 und zitierte aus der Gründungsurkunde die damalige Philosophie der Gründungsväter. Er fand lobende Worte für das grosse Engagement der Stadtmusik, gestand, dass die Stadt glücklich sei, eine solche Musik zu haben und brachte dies mit Nietzsches Ausspruch „ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum“ zum Ausdruck. Die Stadt Rheinfelden stehe allen Vereinen positiv gegenüber. Dabei nehme aber die Harmonie, mit ihren öffentlichen Verpflichtungen, eine besondere Stellung ein, was die Stadt durch einen Sponsoringvertrag auch honoriere. Anerkennung zollte Mazzi auch den Bemühungen des Vereins punkto Nachwuchsförderung, was auch im tiefen Durchschnittsalter von 29 Jahren der 45 Mitglieder zu erkennen sei. Im Namen des Stadtrates und der Bevölkerung gratulierte der Magistrat abschliessend zum 175-jährigen Jubiläum.
Im Auftrag des Aargauischen Musikverbandes (AMV) gratulierte dessen Vorstandsmitglied Adolf Herzog, Wölflinswil, der zweit ältesten Musikgesellschaft des Kantons und überreichte der Präsidentin Regula Frey eine Urkunde sowie ein Couvert mit Inhalt.
Die Feierlichkeit beschloss die Stadtmusik mit einem festlichen, unter die Haut gehendem „Prism“ von Steve Shafer, was vom Publikum jubelnd honoriert wurde.
Das Finale Der zweite Teil des Konzertes war dann der Unterhaltungsmusik gewidmet, welcher mit einem vibrierenden Auftakt der Perkussionsgruppe eröffnet wurde, währenddem die Stadtmusik aufmarschierte und temporeich nicht nur instrumental auch mit Schreien das Stück fortsetzen. Den im Anschluss aufklärenden Worten, der charmant und informativ durch das Programm führenden Moderatorin Davina Benkert konnte entnommen werden, dass die Jubilare soeben der Achterbahn entstiegen sind, womit dann auch die Schreie erklärt waren.
Hans Gloor, der mit 29 Jahren Mitgliedschaft genau dem Durchschnittsalter der MG entspricht, wie er selber erklärte, erzählte zwischen einem Medley südamerikanischer Favoriten und der Scherzpolka humoristisch einige Anekdoten aus seinem Jungmusikantendasein im Verein. Mit Klaus Doldingers Komposition zu gleichnamigen Film „Das Boot“ kehrte dann wieder die Ernsthaftigkeit im Saale ein. Wie bei allen vorgängigen Darbietungen leitete der Dirigent Silvan Hof das Ensemble abermals souverän, mit viel Feingefühl durch die musikalischen Klippen. Mit dem letzten offiziellen Stück des Programms „The Incredibles“ zeigte die Stadtmusik nochmals ihre Vielseitigkeit und erntete dafür einen Riesenapplaus verbunden mit lautstarken Bravorufen.
Vor der herausgeklatschten ersten Zugabe bedankte sich die Präsidentin bei allen Sponsoren, insbesondere beim Dirigenten wie auch bei der Damenriege, welche sich für den Service verantwortlich zeigte. Bevor das Publikum die Musikantinnen und Musikanten ziehen liess, mussten sie aber eine zweite und dritte Zugabe geben.
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