Nicht Lehrer – wahre Künstler bestritten das Konzert der MS Frick
Von: Hans Berger
Es ist schlichtweg phänomenal, welch musikalisches, auf hohem Niveau liegende Potenzial in der Musikschule Frick vorhanden ist. Vom nicht unmittelbar betroffenen Normalbürger werden die Kapazitäten „nur“ als Lehrer wahrgenommen. Dass aber die Jugend von wahren Künstlern unterrichtet wird, konnten die Besucher am vergangenen Sonntag am „Lehrerkonzert“ der Musikschule Frick im Pfarreizentrum Rampart erleben.
Kenner der Musikschule Frick wissen natürlich um die Qualitäten der dortigen Lehrerschaft und so kam es, dass die bereitgestellten Stühle dem grossen Ansturm nicht genügten und stetig zusätzliche Sitzgelegenheiten geschaffen werden mussten bis am Schluss gar der Bühnenrand dafür genutzt wurde, welche sich aber als echte Logenplätze erwiesen. Nicht nur über den grossen Andrang zeigte sich Musikschulleiter Robert Burren erfreut, sondern auch darüber, dass sich von den 45 an der Musikschule Frick unterrichtenden Lehrerinnen und Lehrer deren 17 spontan für das Konzert, anlässlich des 30-Jahr-Jubiläums der MS Frick, zur Verfügung stellten.
Adagio Die Architektur des Saales bot das richtige Ambiente für das Konzert, hautnah die Künstlerinnen und Künstler und kein Ton, keine Phrasierung ging verloren.
So sanft, ruhig, gleichwohl quirlig draussen die Schneeflocken vom Himmel fielen und die Umgebung verzauberten, so zart und trotzdem tänzerisch das erste Stück, welches von Luzia Wunderlin mit Blockflöte und Stefan Huber mit Gitarre vorgetragen wurde. Die vom Duo verbreitete wohlige, melancholische Stimmung nahm Rainer Loretan am Klavier mit Joh. S. Bachs Präludium es-Moll auf und führte sie mit seiner Eigenkomposition „Wolking across the forest“ sachte in eine leichte, befreiende Fröhlichkeit. In dem mit jazzigen Elementen durchsetzten Stück ist die Einsamkeit spürbar, wenn man alleine, gedankenversunken durch den Wald geht und vom lustigen Gezwitscher der Vögel und durch das rhythmische Rauschen der Blätter die Fröhlichkeit in einem erwacht.
Moderato Fliessend der Übergang, eine Spur fröhlicher, eben typisch Mozart, leicht, sprunghaft, hüpfend, trotzdem genial. Regula Grunder, Sopran, Dorothée Heit, Mezzosopran, Dario Viri, Bass, Robert Burren, Brigit Schlegel Klarinette, Anita Walde Bassetthorn, begeisterten das Publikum mit ihren Können. Rhythmisch, schwungvoll wurde der eingeschlagene Weg fortgesetzt, Ursula Rohere, Klavier, Ursula Schnepp, Violine und Maya Häggi, Cello waren die Reiseführer, sie begleiteten die Zuhörerschaft in eine Welt voller Heiterkeit und nahmen es gelassen, als die Passagiere unüblicherweise bereits nach dem ersten Satz applaudierend ihre Begeisterung kund taten. Übrigens erstaunlich, respektive ein Gütezeichen für das einem in Bann ziehende Konzert, wie ruhig sich die zahlreich anwesenden Kinder verhielten.
Allegro Absolute Spasslust vermittelte Alfred Thurnheer mit seiner Posaune und erwies sich mit seinen drei Vorträgen als echter Tonakrobat. Nach den vorangegangenen harmonischen Klängen mussten sich die Ohren zuerst an die abstrakten Tonfolgen gewöhnen, bis dann das geistige Zentrum meldete, dass die Vorträge wohl eine absolute Beherrschung des Instrumentes erfordern aber mit viel Humor gekoppelt sind, vermochte der Solist manch Schmunzeln und Lächeln bei seiner Zuhörerschaft hervorzurufen.
Vivacissimo In der Folge brillierte Felix Huber, Klavier mit zwei Eigenkompositionen. „Ballerina die fila“ lud zum Augenschliessen ein, um sich in andere Sphären zu begeben. Einen eigenen tollen Klaviersound kreierte Felix Huber mit seiner Hommage an ein verstimmtes Klavier. Mit der „Suite for Flute and Jazz-Trio“ endete das auf eine Stunde veranschlagte Konzert nach zwei Stunden. Virtuos und flink tanzten die Finger von Chelsea Czuchra auf den Tasten ihrer Querflöte, Felix Huber, Klavier tat es der Solistin gleich, swingig und jazzig die Bassläufe von Hannes Giger und Christoph Mohler bewies eindrücklich, Schlagzeug kann auch leise, ohne Verlust an Rhythmik und Dynamik gespielt werden, Voraussetzung dafür ist, die Beherrschung des Instrumentes.
Ein fantastisches, hervorragend strukturiertes Konzert, das die Zeit vergessen liest und wohl bei allen BesucherInnen in bester Erinnerung bleiben wird, nicht zuletzt auch bei der Stiftung MBF, welche Empfängerin der Kollekte war.
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