Martin Willi - „Mein Theaterleben“ - Teil 14
Von: Martin Willi
Die vorliegende mehrteilige Serie „Martin Willi - Mein Theaterleben“ ist eine ausführliche Zusammenfassung, eine Art Biografie, meiner bisherigen Tätigkeit im Bereich des Theaters und der Literatur. Als künstlerischer Leiter des theater WIWA Laufenburg, als Schauspieler, Regisseur, Autor und Kursleiter, durfte ich viel Interessantes und Spannendes erleben, wovon ich Ihnen berichten werde. Darunter viele unvergessliche Highlights, aber auch schwierige Momente, die mich geprägt haben.
Szene aus „De Schellen-Ursli“
Kurse an der Theaterschule Grenchen
Über die erfolgreichen Aufführungen von „Honigmond“ habe ich bereits vor einer Woche berichtet. Aber das Jahr 2003 war mit dieser Produktion natürlich nicht beendet. Es geschah noch einiges über das es sich zu berichten lohnt.
In diesem Jahr begann ich als Dozent an der Gesamtschule für Theater in Grenchen (GTG) Theaterkurse zu leiten. Mit einem Schauspiel- und zwei Regiekursen startete ich mein Engagement in Grenchen, das bis heute anhält und zu einem festen Bestandteil meiner Tätigkeit geworden ist.
Es waren gute Erfahrungen, die ich in diesen ersten Kursen machen konnte. Obwohl ich im Laufe der bisherigen theatralischen Laufbahn bereits einige Kurse geleitet hatte, so war ich doch etwas nervös, nun als Dozent an einer Theaterschule zu wirken. Umso mehr freute es mich, wie gut meine Kurse bei den Teilnehmern angekommen sind.
Unter anderem leitete ich in diesem Jahr auch noch zwei Schauspielkurse bei der Chliibüni Glärnisch und bei der Kirchspieler Freizeitbühne 87 Leuggern.
Schreiben, schreiben, schreiben…
Seit ich im Sommer 2002 meinen angestammten Beruf aufgab um mich ganz dem Theater zu widmen, hatte ich viel mehr Zeit meine kreativen Ideen zu Papier zu bringen.
2003 wurden neun Theaterstücke von mir bei einem Verlag aufgenommen und veröffentlicht. Es ist immer wieder ein besonderes Gefühl, wenn es zu einem Vertragsabschluss kommt, denn schliesslich schreibt man als Autor nicht für die Schublade. Und noch mehr freut es mich jeweils, wenn ich ein Stück von mir als Zuschauer verfolgen kann und erleben darf, wie mein Werk beim Publikum ankommt.
Wie erwähnt wurden in diesem Jahr neun Stücke veröffentlicht, darunter auch „Am stille Wasser“, das mittlerweile rund 50 mal aufgeführt worden ist.
Schellen-Ursli
Im zweiten Jahr meiner Ausbildung in Angewandter Theaterpädagogik, in dem ich mich nun befand, hatte ich ein Projekt (Zertifikatsarbeit) zu erarbeiten. Nun musste ich mich diesbezüglich entscheiden.
Aber wofür sollte ich mich entschliessen? Klar war es für mich schon immer, dass es sich bei meinem Projekt um eine Produktion mit einer abschliessenden Aufführung handeln sollte. Ebenfalls klar war, dass ich mit Menschen zusammen arbeiten wollte, die aus verschiedenen Gruppierungen kommen: Kinder, Jugendliche, Erwachsene und sogar Menschen mit einer geistigen Behinderung.
Für eine solche Zusammensetzung konnte nun wirklich kein bestehendes Stück verwendet werden, und doch sollte es etwas sein, das in der Öffentlichkeit bekannt ist… Wie ein Geistesblitz schoss es mir plötzlich in den Kopf - der „Schellen-Ursli“ - ja diese Geschichte sollte auf die Bühne gebracht werden.
Aufgrund der drei Bücher „Schellen-Ursli“, „Der grosse Schnee“ und „Flurina und das Wildvögelein“ schrieb ich ein rund einstündiges Theaterstück. Während des Schreibens wurden alle Personen, die sich zum Mitspielen gemeldet hatten, als Figur ins Stück einbezogen.
Ab August begannen dann die Proben und die Aufführungen wurden auf den Zeitraum Januar/Februar 2004 festgelegt.
De Güggelchrieg in Sisseln
Im Herbst führte ich nun bereits zum dritten Mal Regie in Sisseln. Gespielt wurde das Stück „De Güggel-Chrieg“. Anfänglich gefiel mir dies gar nicht, für mich war das Stück ganz einfach zu ordinär und zielte mit sogenannten Pointen zu sehr unter die Gürtellinie. Und dies entspricht nicht meinen theatralischen Vorstellungen und Erwartungen.
Um das Stück dennoch aufführen zu können schrieb ich eine Neufassung, in der ich auch eine neue Rolle dazuschrieb. Dies, damit die nun bereits 82jährige Rosmarie Brogle ebenfalls mitspielen konnte.
Beim „Güggelchrieg“ lernte ich Roland Graf kennen, der eine abgeschlossene Schauspielausbildung hinter sich hatte. Diese erste Zusammenarbeit mit Roland sollte nicht die letzte sein. Seit einiger Zeit ist Roland Graf nun schon ein nicht mehr wegzudenkendes Mitglied beim Ensemble des theater WIWA, so auch in der aktuellen 20. Produktion „Der letzte der feurigen Liebhaber“, welche gestern in der „Schüre“ Laufenburg eine erfolgreiche Premiere feiern konnte.
Fortsetzung folgt nächsten Samstag…
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