Bei Rehmann's in Kaisten ist gut Kirschen essen!
Von: Melanie Keller
Dem Wettbewerb der Aargauer Kirschenproduzenten stellten sich dreizehn Teilnehmer, die allesamt in der vergangenen Woche, kurz vor Erntebeginn, von den zwei Experten des Verbands Aargauer Obstproduzenten Franz Freiermuth aus Wölflinswil und André Ziegler aus Brunnenthal besucht wurden. Bei der Bewertung wurden der Fruchtbehang, die Fruchtgrösse, die Fruchtqualität und der Gesamteindruck der Kirschenkultur am höchsten gewichtet.
Gregor Rehmann, Endelhof, Kaisten, Sieger des Qualitätswettbewerb Kirschen 2020 (Fotos: zVg)
Preisübergabe
Gut Kirschenessen ist dieses Jahr beim Gregor Rehmann, Endelhof in Kaisten. Er erreichte das Spitzenresultat. Somit geht der Spitzenplatz für Aargauer Kirschen wiederum ins Fricktal. Nein, das beste Aargauer Chriesi kommt dieses Jahr nicht mehr wie im Vorjahr aus der Landschaft am Hallwilersee. Die Familie Rehmann holte den begehrten Preis wiederum ins Chriesiland Fricktal zurück.
Die Preisübergabe erfolgte am vergangenen Dienstagabend in der Siegeranlage in Kaisten. Es scheint, dass das Fricktalerklima dem Gedeihen der Königin der Sommerfrüchte sehr zuträglich ist.
Dies ist allerdings nicht selbstverständlich, so mussten auch in diesem Jahr die Kirschenproduzenten in den sechs bis sieben kalten Frostnächten Ende März und Anfangs April um ihre Ernte bangen. Dank aufwändigen Vorbeugemassnahmen wie das Anzünden von Frostkerzen wurde die Ernte gerettet, was aber einen finanziellen Aufwand von bis zu Fr. 3‘000.- pro Hektare und Nacht ausmachen kann.
Ziel des Qualitätwettbewerbs
Die Kulturen der dreizehn teilnehmenden Betriebe präsentierten sich am diesjährigen Qualitätswettbewerb in einem sehr schönen Zustand. Alle Teilnehmer schafften es in den Gold-Rang (siehe Anhang).
Ziel des wiederkehrenden Wettbewerbs ist es, die Produzenten zu Höchstleistungen bezüglich Kirschenqualität anzuspornen.
Die moderne Kirschenanlage von Gregor Rehmann ist witterungsgeschützt gegen Hagel und Regen sowie mit Netzen gegen Vögel und gegen den neuen aggressiven Schädling Kirschessigfliege und zeigt sich zu Beginn der Ernte in einem hervorragenden Zustand.
Das wüchsig-feuchte Wetter der letzten Wochen hatte einen positiven Einfluss auf das Wachstum und die Gesundheit der Früchte, dementsprechend darf man sich nun auf schöne, grosse und aromatische Kirschen aus der Region freuen. Nach dem milden Winter und warmen, trockenen Frühling sogar 12 bis 14 Tage früher als im Vorjahr.
Kirschenproduzenten erwarten ein gutes Erntejahr 2020
Die Kirschenproduzenten erwarten in diesem Jahr in allen Anbaugebieten der Schweiz mit rund 2'200 Tonnen Tafelkirschen eine gute Ernte. Knapp jede zweite Tafelkirsche wird in den Nordwestschweizerkantone Aargau, Baselland und Solothurn geerntet.
Im Aargau erwarten die rund 100 Kirschenproduzenten 600 Tonnen Tafelkirschen, 200 Tonnen Konservenkirschen, die mehrheitlich mechanisch geerntet werden, sowie 500 bis 700 Tonnen Brennkirschen.
Die bereits begonnene, noch rund vier Wochen dauernde, gute Kirschenernte sei der Lohn für die Investition in den kapitalintensiven, witterungsgeschützten modernen Kirschenanbau, meint der Betriebsleiter Gregor Rehmann, der auf über einem Fussballfeld grossen Fläche Tafelkirschen produziert.
Obwohl dieses Jahr wiederum die schönsten und Besten Kirschen aus dem Chriesiland Fricktal kommen, hat der Aargauer Kirschenanbau eine starke Verbreitung noch im Zurzibiet und dann in Einzelbetrieben im Aargauer Seetal, Freiamt, Bözberg und Wiliberg.
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