Zirkusluft im Chinderhuus Violahof
Von: Hans Berger
„Hereinspaziert in die verrückte Zirkuswelt der Kinderkrippe Violahof in Kaiseraugst!“, lautete die Einladung zum Tag der offenen Türen des Chinderhuus vom vergangenen Samstag. Die Aufforderung fand dann auch eine grosse Resonanz bei der Bevölkerung, welche das Ambiente genoss, sich kulinarisch verwöhnen, von der Zirkusshow begeistern und letztlich auch vom Motto der Kinderkrippe „mit den Eltern, für das Kind“, überzeugen liess.
Zirkusluft im Chinderhuus Violahof Kaiseraugst
Rocky Docky
Das ehemalige Bauern- und heutige Kinderhaus, inmitten der Grossüberbauung Liebrüti in Kaiseraugst, ist ein Überbleibsel aus längst vergangener Zeit. Doch nur die Architektur erinnert an den Song von Bruce Low „Das alte Haus von…“. Wenn aber der Violahof dennoch manchmal zittert und bebt, dann nur, weil er vom Keller bis in den Estrich mit Leben erfüllt ist und Kinder aus ihrem Wohlgefühl heraus fröhlich herumtollen, lachen und spielen.
Das Haus und der dazugehörige grosse Gartenspielplatz, heute im Besitz der Kaiseraugster Ortsbürger, sind für die Kinder eine Oase. Die Eltern messen dem vermutlich noch viel mehr Bedeutung zu, denn sie wissen, dass ihre Sprösslinge hier bestens untergebracht und umsorgt sind. Dass dem so ist, beweist die lange Warteliste von rund sechs Monaten.
Viel Arbeit von früh bis spät
Rund 30 Säuglinge, Kleinkinder und Kinder bis zum zwölften Altersjahr werden im Chinderhuus von engagierten Erzieherinnen, Gruppenleiterinnen, Praktikantinnen und Lehrfrauen vom Montag bis Freitag und jeweils von 6.30 Uhr bis 18.00 Uhr betreut. Da wird nicht nur gewickelt, geschöppelt und gespielt, auch bei den Hausaufgaben werden die Kinder betreut und so ganz zwischendurch auch noch das Morgenessen, das Znüni, das Mittagessen und das Zvieri zubereitet.
Jedes Kind hat für seine persönlichen Sachen ein eigenes Plätzchen. Bedeutungsvoll sei aber für das Geborgenheitsgefühl auch, dass die Kinder immer das gleiche Schlafplätzchen haben, welches nach ihm rieche, erklärte Ada Resta, Leiterin des Kinderhortes. „Wir wollen unseren Kindern ein zweites Zuhause geben und sie in ihrem sozialen Verhalten fördern, darum ist für uns diesbezüglich auch ganz wichtig, dass wir seit einigen Jahren zusammen mit einer Köchin das Mittagessen selber zubereiten“ erklärte Ada Resta weiter.
Zirkuswelt
Zahlreich kamen die Besucher, darunter auch viele Ehemalige, um sich im Chinderhuus umzusehen, oder alte Erinnerungen aufzufrischen. Der Grillmeister verbreitete einen herrlichen Duft, der zusammen mit dem Salatbuffet den Hunger förderte. Viele fleissige Hände waren besorgt, die Gäste mit Speis und Trank zu versorgen. Während die Eltern einen Schwatz hielten oder sich am Infostand ein Bild über das Angebot verschafften, war bei den Kids der Schminkstand, die Mohrenkopfschleuder, Button basteln, Büchsenschiessen und vieles mehr en vogue.
Das Highlight aber war die Zirkusshow im Kultursaal. Angefangen vom Zirkusdirektor, über Clowns und Tänzerinnen bis hin zum Dompteur mit seinen wilden, fauchenden Löwen simulierten die „Chinderhuus-Familie“ eine fast perfekte Zirkuswelt und begeisterten damit zweimal das Publikum im voll besetzten Saal.
Die Eltern waren ab den ungehemmten Leistungen ihrer Sprösslinge beinah so stolz wie die Akteure selber. Zu Recht, denn was sie boten war einfach herzerfrischend, entzückend und zugleich auch ein Beweis dafür, dass sie sich im Chinderhuus Violahof wohl fühlen, welches für sie, so zumindest der entstandene Eindruck, ein zweites Daheim ist.
«Fürs Fricktal – fricktal24.ch – die Internet-Zeitung»