Kaiseraugst und Aargau planen Überbauung auf Römerboden
Von: mm/f24.ch
Die zu beplanende Fläche „Auf der Wacht“ liegt am Südrand der Nordwest-Unterstadt, dem letzten grösseren und zusammenhängenden Zeugnis einer Wohn- und Handwerkervorstadt von Augusta Raurica.
Areal auf der Wacht, Kaiseraugst
Damit an dieser gut erschlossenen Lage ein Wohnbauprojekt für familienfreundliche Wohnungen entwickelt werden kann, welches die spezifischen Anforderungen an die Archäologie erfüllt, haben sich die beiden Grundeigentümer (Gemeinde Kaiseraugst und der Kanton Aargau ) entschlossen, gemeinsam einen 2-stufigen Studienauftrag im Einladungsverfahren zu veranstalten.
In der 1. Stufe hatten die teilnehmenden Teams zwei Varianten des Planungsperimeters zu untersuchen und eine davon als Projektvorschlag mit Angaben zu Konstruktion und Kosten auszuarbeiten. Das Siegerprojekt des Studienauftrages dient als Grundlage für einen Investorenwettbewerb in der folgenden 2. Stufe.
Ziel ist es, ein ökologisch nachhaltiges Projekt auszuarbeiten, welches den Schutz der Gesundheit und Behaglichkeit der Bewohner und des Umfeldes gewährleistet.
Zum Studienauftrag für die 1. Stufe wurden folgende Teilnehmer eingeladen:
- Otto + Partner AG, Weidenweg 14, Rheinfelden
- ZWIMPFER PARTNER, Architekten SIA, St. Alban-Anlage 66, Basel
- Liechti Graf Zumsteg Architekten, Stapferstrasse 2, Brugg
- Zimmermann Architekten AG, Herzogstrasse 1, Aarau
Nach intensiver Auseinandersetzung im Plenum empfiehlt das Preisgericht einstimmig, das Projekt von Liechti Graf Zumsteg Architekten, Stapferstrasse 2, Brugg, weiter zu bearbeiten. Die Projektverfasser führen mit der gewählten Typologie die Körnung der bestehenden ortsbaulichen Bebauungsstruktur des Quartiers weiter.
Vier grosszügige, kompakte Gebäude in versetzter Anordnung generieren einen fliessenden Aussenraum mit Aus- und Durchblicken und ermöglichen dadurch eine optimale Orientierung und Belichtung der Wohnungen. Grosse Fensterformate, das schlichte Fassadenkleid in Zedernholz und die Blechfalzdächer in Kupfer unterstützen den Gestaltungswillen der Projektverfasser die dadurch eine harmonische Einbindung der Wohnhäuser in das bestehende Quartier erreichen.
Je neun Wohnungen, mehrheitlich mit 4 ½ Zimmern, beinhalten die einzelnen Etappen. Durch die gewählte ortsbauliche Situation gelingt es den Projektverfassern, Wohnungstypologieen zur geforderten Aufgabenstellung zu entwickeln, die durch ihre unspektakuläre Selbstverständlichkeit und Präzision überzeugen und einen Beitrag zum nachhaltigen Wohnungsbau leistet.
Der Gemeinderat hat beschlossen, dass vor dem Jahr 2018 nicht mit dem Bau begonnen werden darf. Kaiseraugst ist im letzten Jahr stark gewachsen, weshalb der Gemeinderat eine massvolle Überbauung des Gebietes zu einem späteren Zeitpunkt anstrebt.
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