Kreisturnfest Gipf-Oberfrick im olympischen Geist
Von: Hans Berger
Etwas mehr wie einen Monat vor der Eröffnung der 30. Olympischen Sommerspiele der Neuzeit vom 27. Juli bis 12. August 2012 in der britischen Hauptstadt London war am vergangenen Wochenende der häufig beschworene, nicht genau zu definierende, oft missbräuchlich angewandte olympische Geist bereits am Kreisturnfest Gipf-Oberfrick echt und deutlich spürbar. Das Kreisturnfest Gipf-Oberfrick war ein Fest des Sportes, des friedlichen Wettkampfs, des Miteinander, der Freude und des Spasses.
Kreisturnfest Gipf-Oberfrick im olympischen Geist
Vision und Wirklichkeit
Was am Freitag um 13.00 Uhr begann, endete offiziell am Sonntag um 17.00 Uhr, dazwischen war ein Fest des Sportes, des friedlichen Wettkampfs, des Miteinander, der Freude und des Spasses hautnah erlebbar. Die vier von fünf Visionen des 10-köpfigen OKs unter der Leitung von Hanspeter Meng: „ein unvergessliches Fest für alle, welche Freude am Turnen haben, schöne interessante Vorführungen, verbunden mit sportlichen Leistungen, für alle Teilnehmenden ein Gemeinschaftserlebnis und eine reibungslose und gute Organisation“ konnten zu hundert Prozent verwirklicht werden. Dass es auch mit der fünften Vision, „einer unfallfreien Abwicklung“ klappte, ist den Akteuren sowie dem OK zu wünschen.
Alle für einen, einer für alle
So minutiös wie der Einsatzplan der Athletinnen und Athleten war auch der ganze Festbetrieb organisiert. Es schien, als ob das OK nichts dem Zufall überlassen hätte. Trotzdem mussten sich die Vereine nicht eingeengt fühlen und konnten das Sportfest ihrem Gusto entsprechend individuell für sich gestalten. Dazu gehörte unter anderem eine eigene Festbankgarnitur mit eigener Bar und Musik.
Ja, der generationenübergreifende Gemeinschaftssinn hatte einen hohen Stellenwert in Gipf-Oberfrick, er war Motivator und liess zugleich allfällige Niederlagen schnell vergessen, respektive gute Ergebnisse freudig feiern. Ein herrliches, alle Winkelrieds erfreuendes Bild bot sich, wenn sich die Vereine patriotisch ihrer flatternden Fahne folgend zum nächsten Wettkampfort begaben. Die Losung von d'Artagnan und seinen drei Musketieren Athos, Porthos und Aramis: „Alle für einen, einer für alle“, hat anscheinend rund 400 Jahre später, zumindest bei der Turnerfamilie, noch immer seine Gültigkeit.
Im Licht und im Schatten
Nebst den eigentlichen turnerischen Disziplinen wie Geräteturnen, Gymnastik und Athletik, bei denen es schon zur Sache ging, stand bei den mannigfachen Fit+Fun-Angeboten der Spass im Mittelpunkt. Was sich auch darin äusserte, dass sich einige Teams ohne Kenntnis der Spielregeln mit gehörigem Fleiss einsetzten. Nicht der Sieg, sondern der Spass waren hier die „selig machenden“ Momente.
Spektakulär und dementsprechend publikumswirksam waren die mit Musik untermalten, perfekt einstudierten Shows der Geräte- und Gymnastik-Teams, während die nicht minder beeindruckenden Steindisziplinen ein Schattendasein fristeten. Nichts desto trotz, die starken Frauen und Männer gaben ihr Letztes für eine gute Platzierung auf den Ranglisten.
Im Scharaffenland
Unter den sehr begehrten, schattenspendenden Sonnenschirmen und Ästen waren dem Schlaraffenland ähnelnde Szenen zu beobachten. Während die einen vor sich hindösten oder quatschten, schlürften die anderen genüsslich ein Bierchen oder pafften einen Glimmstängel. Wären nun noch goldgelb gebratene Hühnchen oder Fische dahergeflogen gekommen und goldiger Wein danieder geprasselt, hätte das Bild dem imaginären Eldorado für Unersättliche voll und ganz entsprochen. Egal, es gab genügend Imbissstände, um den Heisshunger genüsslich zu tilgen und die durstige Seele von ihren Qualen zu befreien.
Rundum also ein Fest, bei dem, angefangen beim Wetter über die Organisation bis hin zu viel Action und Fun alles stimmte. Der olympische Geist war am Kreisturnfest Gipf-Oberfrick eben allgegenwärtig.
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