AEW Brass Band Fricktal begeisterte mit Klassik und Rock
Von: Paul Roppel
Die AEW Brass Band Fricktal unter der Stabführung von Roland Fröscher offerierte am Wochenende in den beiden traditionellen Herbstkonzerten im Saalbau in Stein und in der Turnhalle in Mandach auf höchstem Qualitätsniveau ein emotionell explosibles Gemisch an legendärer klassischer Musikliteratur, gepaart mit heissem Rock und Pop und garniert mit fetzigem Swing, was beim Konzertpublikum natürlich wilde Begeisterungsstürme auslöste.
Die 30 Musikanten und zwei Musikantinnen sonnten sich förmlich in dem nicht zu Ende gehenden tobenden Applaus. Auch nach der dritten Zugabe wollte sich das ausgeflippte Publikum noch nicht zufrieden geben und forderte unerbittlich einen weiteren Leckerbissen. Kein Wunder, der mitreissenden und ansteckenden Musik der entfesselten Formation könnte man stundenlang zuhören und auch nach 14 Kompositionen weiter geniessen.
Die Stimmung in dem akustisch mit Superlativen honorierten Saalbau in Stein war am Samstagabend am Brodeln. Sukzessive hatte die AEW Brass Band Fricktal (AEW BBF) mit ihrem ungestümen Temperament die Stimmung an den Siedepunkt geführt und hielt sie besonders im zweiten Konzertteil mit antreibenden heissen Rhythmen konstant am Köcheln. Die heissblütigen und gekonnten Solistenparaden, gepaart mit einer gesunden Portion Showtime und traumhaft fetzig-rhythmischen Titeln aus der Swingtime-Aera war nicht nur Doping für die Konzertbesucher. Denn das fantastische Echo aus dem Publikum war für die Musikformation Balsam und liess die Solisten mit Höchstleistungen brillieren.
Hochstehende Musik Aber auch der erste Konzertteil, der vor allem klassische Musik und legendäre Brass Band-Literatur beinhaltete, war mit einigen Leckerbissen und vollauf geglückten Experimenten garniert gewesen. Die AEW BBF brilliert nicht nur mit Unterhaltungsmusik, sondern weiss auch mit äusserst gepflegter und hochstehender klassischer Musikliteratur zu begeistern. "Dies alles haben wir unserem musikalischen Leiter Roland Fröscher zu verdanken, der es immer wieder von neuem versteht uns zu motivieren und zu Höchstleistungen führt", wand der Moderator des Abends, Renald Müller, dem jungen Dirigenten ein Kränzchen.
Fröscher agiert bei der Band erfolgreich als Projektdirigent seit drei Jahren und wird mit ihr wiederum in der ersten Stärkeklasse am Schweizer Brass Band Wettbewerb in Montreux konkurrieren. Im letzten Jahr hatte das Team den guten 4. Rang erspielt.
Vor einem Jahr ergänzte die Brass Band Fricktal ihren Namenszug mit den Initialen des Energiekonzerns AEW, welcher nun für eine finanzielle Unterstützung als Sponsor sorgt. "Dies lässt uns zuversichtlich in die Zukunft blicken", freut sich die Formation, welche sich zur Projektband entwickelt hat und somit keinen Ganzjahresbetrieb aufrecht erhält. "Wir haben rund 20 Stammmusikanten und ergänzen die Formation aus einem Pool von 30 möglichen Interessierten", erklärte Renald Müller (49), der seit 1974 als amtsältester der Formation konstant die Stange hält.
Zurück in Mumpf Die Spitzenformation übt seit kurzem wieder dort, wo vor Jahren der Erfolg begonnen hatte, nämlich in Mumpf. Die AEW BBF geht nämlich aus der 1875 gegründeten Musikgesellschaft Mumpf hervor, welche unter der Leitung von Albert Brunner innert 20 Jahren bis 1974 zum Höchstklasseverein mutierte und sich 1983 als Regionalband formierte. 1980 erspielte sich die Formation gar den Schweizermeistertitel und qualifizierte sich 1981 und 1988 für Europäischen Wettbewerb. "Dank der guten Uebereinkunft mit der Behörde üben wir nun in der Aula des neuen Oberstufenzentrums in Mumpf", war von Müller zu erfahren, was natürlich eine ideale Basis für das hochstehende Spiel der Band ist. Vom Resultat der Probenarbeit der engagierten Formation waren die Konzertbesucher jedenfalls hell begeistert.
Virtuose Solisten Bereits nach dem herrlich klingenden Auftakt mit dem Konzertmarsch "Mercury" von Jan Van der Roost wartete die AEW BBF mit einem besonderen Leckerbissen auf. In Giuseppe Verdis Ballet Music aus "Macbeth" versetzte die Band das Publikum erstmals mit äusserst lebhaftem, akzentuiertem und charaktervollem Spiel in Aufregung. Auf welch virtuose Solisten das Korps zählen darf, verdeutlichte anschliessend Gabriel Salm, der mit dem auswendig vorgetragenen Es-Hornsolo "Jenny Jones" tonsicher, virtuos und mit verblüffender Technik einen verdienten Riesenapplaus erntete. In fliegendem Tanzschritt, fröhlich leichtfüssig und von ansteckender Beschwingtheit offerierte das Korps dann "Le Carnaval Romain" von Hector Berlioz, welches zu einem infernalen Finale anschwoll und das Publikum in Begeisterung ausbrechen liess.
Den Reigen der Unterhaltungsmusik eröffnete die Band mit "Kongolela", basierend auf heissen afrikanischen Rhythmen, wo die Formation auch mit ihrem Gesang glänzte. Sympathisch, mit gefälligem Rhythmus und unheimlich quirliger Kreativität folgte "The Light Fantastic". Nun folgte ein weiterer Meister seines Metiers: Der 28-jährige Euphoniumsolist Michael Husner, seit 14 Jahren bewährtes Mitglied der Band, wagte sich an ein Solo, das Geschichte geschrieben hatte.
Massstab gesetzt "Vor 30 Jahren hat mein grosses Vorbild und mein Vorgänger Paolo Frischknecht dieses Solo auf der Langspielplatte der AEW BBF verewigt und gleichzeitig einen historischen Massstab gesetzt", meinte der junge Solist. Mit dem äusserst anspruchsvollen und herrlichen Solo "Napoli" von Herman Bellstedt brillierte das Talent auf allen Registern seines bemerkenswerten Könnens. Ein gewaltiger Applaus war das Lob des Publikums.
Nun ging die Post ab mit einer Parade an Solisten mit swingendem und jazzigem Rhythmus. Nach drei derart fetzigen Einlagen und auflockernder Showtime herrschte gewaltig aufgewühlte Stimmung im Publikum. Aber nicht genug - den Funken für die Begeisterungsstürme zündete nun Silvan Saxer mit der Rockversion "Toccata in D-moll" von Johann Sebastian Bach als fulminantes Solo am Xylophon.
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