Baselbieter Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsforum
Von: mm/f24.ch
Am Mittwoch, 14. November 2018, fand das dritte Baselbieter Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsforum in Pratteln statt. Regierungsrat Thomas Weber konnte gegen 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sowie Referierende und Podiumsteilnehmende begrüssen. Die Veranstaltung drehte sich um das Kernthema des Technologiewandels, der sich immer schneller abspielt und sich auf alle Bereiche des öffentlichen und unternehmerischen Handelns auswirkt.
Baselbieter Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsforum (Fotos: zVg)
Das Baselbieter Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsforum BAWF 2018 wurde durch ein Referat von Prof. Dr. Lino Guzzella, Präsident der ETH Zürich, eröffnet. Er zeigte die möglichen künftigen Anwendungsgebiete der Digitalisierung in der Wirtschaft, in der Medizin, in der Bildung und im gesellschaftlichen Leben generell auf. Eine Führungsrolle in der Digitalisierung sei die zentrale Voraussetzung, dass die Schweiz ihre Spitzenposition im internationalen Standortwettbewerb auch künftig behalten könne.
Ist der Wirtschaftsstandort Baselland, sind die Baselbieter Unternehmungen fit für die Digitalisierung und die Chancen des technologischen Wandels generell? Welche Unterstützung soll der Staat leisten, damit die Unternehmungen die Chancen, die sich bieten, möglichst gut nutzen können? Was muss der Staat demgegenüber beitragen, um die Risiken, die sich aus dem technologischen Wandel ergeben, zu minimieren?
Als Basis des Forums dienten die Erkenntnisse aus den Dialogveranstaltungen, die das KIGA Baselland und die Standortförderung Baselland in den vergangenen zwölf Monaten mit Unternehmensvertretungen, Politikerinnen und Politikern sowie weiteren interessierten Kreisen zum Thema Technologiewandel und Standortentwicklung geführt hatten. Dazu wurden bei rund 900 Schülerinnen und Schülern auf der Sekundarstufe II und bei Baselbieter Unternehmungen Befragungen zum Einsatz und zu Chancen und Risiken des Technologiewandels durchgeführt.
Regierungsrat Thomas Weber, Vorsteher der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel-Landschaft, fasste die Ergebnisse der vier Workshop-Dialoge in Form einer Agenda zusammen. Um die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit zu erhalten und auszubauen, um schweizweit seine führende Rolle auszubauen und sich im Ranking der Kantone noch zu verbessern, will und wird der Kanton Basel-Landschaft die Chancen des technologischen Wandels aktiv nutzen. Der Kanton Basel-Landschaft will im Jahre 2035 zur Spitzengruppe der dynamischsten Technologie-Kantone in der Schweiz gehören.
Technologiewandel als Herausforderung für die ganze Gesellschaft
Thomas Weber: „Der technologische Wandel betrifft uns alle, der Mensch steht dabei im Zentrum. Es gilt, den Beteiligten und Betroffenen die Chancen aufzuzeigen und die vorhandenen Ängste ernst zu nehmen. Meine Absicht ist es, nahe bei den Unternehmen zu sein, den Technologie-Wandel gemeinsam als eine der grössten Herausforderungen für Wirtschaft und Staat zu verstehen. Die Unternehmungen wie auch die Verwaltung sollen bestmögliche Rahmenbedingungen zur Meisterung dieser Herausforderung erhalten.“
Vorgesehen ist ein „Netzwerk@BL“, in das sich alle an der technologischen Zukunft interessierten Personen einbringen können. Die Teilnehmenden am BAWF haben sich klar für die Schaffung eines solchen Netzwerks ausgesprochen. Der Staat soll dabei die Rolle eines Ermöglichers einnehmen. Als Handlungsfelder sind im Zentrum Mensch und Unternehmen sowie Arbeit, Bildung, Recht und Räume erkannt worden.
In diesen fünf Handlungsfeldern sollen in den kommenden Jahren die Voraussetzungen für den technologischen Wandel und dessen Folgen erörtert werden. Es geht darum, den Blick nach aussen, in die Schweiz und in die Welt der Forschung zu öffnen, am Wissen zu partizipieren, und so die die Innovationsfähigkeit von Wirtschaft und Staat zu verbessern. „Wir benötigen ein klares Zukunftsbild für den Technologiestandort Baselland“, so Regierungsrat Weber.
Ausserdem brauche es einen Orientierungsrahmen um systematisch zu klären, ob vorgesehene Investitionen und Gesetzesvorhaben den Technologiewandel unterstützen oder behindern, ob in zukunftsweisende Technologien, Planungen und Regulierungen investiert werden soll. Nötig seien auch Areale, die geeignet seien, im Sinne eines Labors als Experimentierräume genutzt zu werden. Die Möglichkeiten des technologischen Wandels sollen breit ausgelotet werden, sei es für neue Geschäftsmodelle, neue Arten der Verwaltungsorganisation, für Start-ups oder neue Infrastruktur- und Arbeitsformen.
Und schliesslich sei eine Interaktion in Form beispielsweise des „Netzwerks@BL“ nötig, um die Bevölkerung auf diesem Weg bestmöglich einzubeziehen.
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