Chropfleerete
Von: Willi Pavan
Angesichts der oft anzutreffenden aggressiven, von den Medien befeuerten Stimmung gegen die beiden, vom Volk frei gewählten Staatsoberhäupter Donald Trump und Boris Johnson, frage ich mich schon, ob dies wohl darin zu begründen ist, weil sie eine Politik abseits des Mainstreams betreiben. Selbiges, denke ich, ist auch bezüglich der Begrenzungsinitiative zu beobachten, wie die am Mittwoch publizierten schlechten Werte der SRG-SSR-Trendbefragung vom Forschungsinstitut gfs.bern vermuten lassen. Da die beiden Staatsoberhäupter, trotz der lautstarken Kritik, offensichtlich von einer schweigenden Mehrheit getragen werden, hoffe ich, dass dies auch bei der Begrenzungsinitiative der Fall ist.
Ausschnitt aus dem Gemälde „Omage à Pepe“ von Willi Pavan
Hoffe daher, dass sich der Souverän nicht von den vagen, unrichtigen angstmachenden Parolen der Gegnerschaft einlullen lässt, sondern die prekäre Situation der unkontrollierten Einwanderung erkennt und am 27. September, zum Wohle unserer Heimat mutig gegen den Strom schwimmend, für eine unabhängige, selbstbestimmende freie Schweiz votiert.
Nur, die eigenen Interessen verfolgenden, an sich und ihren pekuniären Gewinn denkenden Organisationen hören nicht auf, mit nicht stichhaltigen Argumenten dem Stimmvolk Angst und Unsicherheit einzuflössen.
Als ehemaliger Dipl. Hotelier/Restaurateur HF/SHL und Personalverantwortlicher höre ich oft, dass nach einem Ja zur Initiative keine ausländischen Fachkräfte rekrutiert werden könnten. Dem kann ich nur folgendes entgegenhalten: In der überwiegenden Zahl der Betriebe, bei denen ich tätig war, wurden diese fachlich bestens geführt. Durch deren Erfolg bestand auch kein Problem, gute Löhne zu bezahlen und treuen MitarbeiterInnen eine Lohnerhöhung zu garantieren. Das heisst, der grösste Teil der Angestellten war aus der Schweiz und nur ein kleinerer Teil aus dem nahen Ausland.
Damals waren aber Bevölkerungszahl und Arbeitsplätze auch noch in Einklang. Heute aber siedeln sich in der Schweiz - aus steuerlichen Gründen - ausländische Firmen an und schaffen Arbeitsplätze, für die hierzulande gar nicht genügend Personal vorhanden ist und darum im Ausland rekrutiert werden muss. Und so kommt’s, dass die Schweiz gemäss dem Referenzszenario des Bundesamtes für Statistik (BFS) im Jahr 2050 tatsächlich zehn Millionen Einwohner*innen haben wird. Wohlgemerkt, eine zubetonierte Schweiz.
Nicht zu überhören ist das beinah täglich heruntergesungene, immer mehr Steuergelder fordernde Klagelied der Gastrobranche. Doch wenn auch einige dieser unrentablen, schlecht „gemanagten“ Restaurants, Hotels schliessen müssen, dann würden die gut geführten, erfolgreichen Betriebe noch mehr Gäste erhalten und somit die Möglichkeit haben, inländische Mitarbeiter*innen anständig zu honorieren. Dann würde auch mal ein Riegel geschoben, damit nicht beinah täglich neue Gaststätten aus dem Boden schiessen, die Grossen teils in kurzer Zeit wieder die Pforten schliessen. Auch würden dann dem Spruch „wer nichts wird, wird Wirt“ endlich Paroli geboten.
Unermüdlich beklagt wird auch, dass zunehmend Neuwohnungen leer stehen; aber welcher Durchschnittsbürger kann sich eine dieser Bleiben überhaupt noch leisten? Durch die unbegrenzte Zuwanderung werden noch mehr Wohnungssuchende die Preise anheizen. Immer mehr Menschen werden in weit entfernte Gebiete verdrängt. Das heisst logischerweise: weitere Wege zum Arbeitsplatz, totales Chaos auf den Strassen und überfüllte öffentliche Verkehrsmittel, weitere Abholzung, weniger Land für unsere Landwirtschaft. Eine Entwicklung, die wohl auch nicht im Interesse der Klima-Bewegung liegen kann.
Durch die Corona-Pandemie hat sich das Arbeitsangebot zusätzlich drastisch reduziert. Trotzdem kamen rund 20‘000 Ausländer in unser Land. Es soll mir nun wirklich niemand sagen, diese „Herbeigeholten“ seien alles Fachkräfte. In rund dreizehn Jahren sind eine Million (eine Eins mit sechs Nullen!) zusätzlich in unser Land gekommen. Unsere Infrastruktur platzt aus den Nähten.
Weiterhin haben wir über 150‘000 Menschen, die arbeitslos sind, dies ohne die von Kurzarbeit betroffenen (im Juni 488‘312) und die statistisch nicht erfassten zahlreichen ausgesteuerten Personen. Es ist erwiesen, dass ein viel grösserer Prozentsatz AusländerInnen Arbeitslosengeld bezieht. Logisch bleiben diese hier, da unsere „Entschädigungen“ einiges höher und besser sind als z. B. das mickrige Harz 4 in Deutschland. Nicht zu vergessen ist zudem, dass viele unserer gut ausgebildeten Einheimischen über 50 (oder gar jünger!!) stempeln gehen müssen. Suppppiiiihhhh!
Es ist erwiesen, dass trotz der Zunahme des wirtschaftlichen Bruttosozialproduktes (das natürlich nun auf viel mehr Menschen verteilt werden muss), keine signifikante Lohnverbesserung (sprich Kaufkraft) erbracht hat. Im Gegenteil. Mit dem entstanden Druck auf die Löhne der Einheimischen durch das Damoklesschwert: Angst vor Kündigung, Altersguillotine, Vortritt für billigere, jüngere Ausländer hat sich ein Klima der absoluten Unsicherheit und negativem Stress gebildet. Dazu natürlich die weiterhin anhaltende Mietkostenexplosion.
Da wird doch von einem jungen Volkstribun gepredigt, dass die ausgehandelten Minimallöhne eingehalten würden. Das mag wohl grösstenteils stimmen. Nur, der Lohnschutz ist auf Niedriglöhne vorwiegend in der Baubranche fokussiert, unter Druck stehen heute jedoch die ungeschützten mittleren Einkommen. Nebenbei bemerkt, wie kann ein 40-jähriger Familienvater mit dem sogenannten garantierten Minimallohn eine Familie durchbringen?
Nun wird also am 27. September darüber abgestimmt, ob wir ein souveräner, eigenständiger, freier Staat sein wollen, der selber Entscheidungen trifft, die Zügel in der Hand hat, seine Gesetze, die Justiz nach dem eigenen Gusto ausrichtet, die Neutralität, den Wohlstand, die Traditionen pflegt, oder ob wir weiterhin vor dem undemokratischen Gebilde kuschen, unsere Souveränität zunehmend schwinden lassen, dem Diktat eines maroden Konstrukt sukzessive unterwerfen und analog den Briten eines Tages der einstigen Unabhängigkeit und dem Wohlstand nachtrauern werden.
Dabei geht es nicht um Querelen, Abneigungen, Zwängereien zwischen Parteien, sondern allein um die Bewahrung unsere Freiheit, unseren Wohlstand und unser Überleben als freie Schweizerinnen und Schweizer.
Hoffend auf den gesunden Menschenverstand des Schweizer Stimmvolkes, verbleibe ich mit besten Grüssen, Ihr
Willi Pavan
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