Chropfleerete
Von: Willi Pavan
Die Eidgenossenschaft basiert auf Normen und Werten, Höflichkeit, Respekt - Manieren und Toleranz sind weitere Eckpfeiler. Nur sie ermöglichen unser Zusammenleben, den Zusammenhalt und garantieren eine freiheitliche Gesellschaftsordnung.
Ausschnitt aus dem Gemälde „Schuberts Traum“ von Willi Pavan
Spätestens seit dem Inkrafttreten der ersten Bundesverfassung anno 1848 war es eigentlich normal, dass unser Denken und Handeln in der abendländischen, sprich westlichen Kultur wurzelt. Dies zeigt sich auch darin, dass die erste Bundesverfassung mit dem Zweikammerparlament (National- und Ständerat) eine Kopie der Verfassung der Vereinigten Staaten ist.
Allerdings scheint mir, dass diese Grundnormen und –werte vor lauter Toleranz immer mehr verwässert werden und dadurch die gesellschaftliche Solidarität immer mehr verloren geht. Rücksicht gegenüber anderen „Gesinnungen“ steht für mich ausser Frage, aber nicht auf dem Buckel unserer Lebensart, unseren das Volk verbindenden Traditionen.
Frage mich daher schon, wie es kommen kann, dass in einer öffentlichen Schule der St. Gallischen Gemeinde Wil das Singen von traditionellen Weihnachtsliedern wie "Go tell it on the mountain”, "Fröhliche Weihnacht überall” und "S grööschte Gschänk” nicht mehr geduldet werden? Dies offenbar aus sogenannter Rücksicht auf anders- oder nichtgläubige Mitschüler und deren Eltern.
Wo sind wir denn eigentlich?! Sogar Farhad Afshar, Präsident der Koordination Islamischer Organisationen Schweiz, reagierte mit Erstaunen. "Aus der Sicht der IOS sei es sehr bedauerlich, wenn in einem christlichen Land keine christlichen Lieder mehr gesungen werden". Zusätzlich betonte er, dass der Islam sich bereits seit Jahren dem Christentum anpasse, z. B. bei der Dekoration von Geschäften. Es sei seit Jahren Brauch, dass diese Festlichkeit zusammen gefeiert werde.
Also, was soll dieses Getue, dem jegliche Grundlage fehlt, da a) die Toleranz keine Einbahnstrasse ist und b) sich in einer Demokratie die Mehrheit nicht der Minderheit unterzuordnen hat, diese aber sicherlich berücksichtigen muss.
Ja, würden andere Länder, wo die Mehrheit der Einwohner/innen Anhänger der Lehre des um 570 unserer abendländischen Zeitrechnung geborenen, in Mekka tätigen Araber, dessen Name „Der Gepriesene“ bedeutet, wegen der Anwesenheit einer andersgläubigen Minderheit arabische Bräuche, verbieten?! Nein, sie würden es nicht nur, sie tun es nicht. Meine Toleranz sagt mir diesbezüglich: „andere Länder, andere Sitten“, das Selbe erwarte ich – ohne Wenn und Aber – auch von unseren fremdländischen Gästen.
In unserer sogenannten Sonnenstube im Süden machen sich grosse Teile der einheimischen Bevölkerung grösste Sorgen um ihre Arbeitsplätze und ihren hart erarbeiteten Lebensstandard.
Bei einer Bevölkerungszahl von rund 354'000 Personen und einem Ausländeranteil von rund 28 Prozent, sprich 99‘120 Personen, strömen täglich noch rund 70‘000 Grenzgänger in den Kanton, um dort ihre Brötchen zu verdienen. Nach Adam Riese stehen also den 255‘000 „schweizerischen“ Tessiner*innen täglich 169‘000 Menschen (66.27%) mit ausländischen Wurzeln gegenüber. (Nicht eingerechnet in dem Verhältnis sind die vielen im Tessin lebenden Deutschschweizer*innen wie ebenso die Touristen aus allen Herren Ländern.) Wen wundert’s also, wenn sich die Tessiner*innen in der eigenen Heimat nicht mehr heimisch fühlen..?
„Danke“ Freizügigkeitsabkommen! Das nach den Wahlen sooo gepriesene Rahmenabkommen ist für viele unsere Miteidgenossen in Südkanton ein Grauen, weil sie wohl nicht zu Unrecht befürchten, dass dieses Tür und Tor öffnet für einen noch drastischeren Anstieg des Ausländeranteils, der bereits jetzt schon überbordenden Mieten sowie des Lohndrucks.
Werden sich die frisch gewählten Damen und Herren in Bern für die Lebensqualität der „Eingeborenen“ des italienisch sprechenden Kantons einsetzen, werden sie das dortige Lohndumping wirkungsvoll bekämpfen, und werden sie deren Anliegen einer „Zurückeroberung“ der vereinnahmten Heimat unterstützen? Auch da habe ich grosse Zweifel, zumal selbst der Tessiner Bundesrat bis anhin kaum einen Finger für seinen Heimatkanton gerührt hat.
Anpassung an die EU, soll das etwa ein Allheilmittel sein? Wehret den Anfängen, kann ich da nur sagen! Die Untergrabung unserer Freiheit durch die EU ist so krass, dass meiner Meinung nach gar nicht erst auf das EU-Rahmenabkommen eingetreten werden sollte. Das Gebaren und das Benehmen der meist nicht vom Volk Gewählten des bröckelnden EU-Hünen sind ein Affront gegenüber der Schweizer Bevölkerung. Eigentlich könnte man es bereits, hart formuliert, als „Kalten Krieg“ gegenüber der Schweiz bezeichnen, was da aus Brüssel zu vernehmen ist.
Aber hoppla! Nicht wenige unserer höchsten Politiker*innen wollen uns mittels dem Rahmenabkommen trotzdem durchs Hintertürchen in die Arme der EU treiben. Da wir damit alle Gesetze, Verordnungen, Beschlüsse der EU automatisch übernehmen müssten, wäre der Preis gewaltig hoch.
Diesbezüglich muss einfach mal klar festgehalten werden: Wären die Befürworter des Rahmenvertrags echte Demokraten, dann müssten sie für einen EU-Beitritt einstehen, damit wir via den eigenen Parlamentariern bei den Gesetzen, Verordnungen, Beschlüssen zumindest ein wenig mitreden könnten. So wie’s jetzt läuft, kann das Schweizervolk via Urne zwar auch über EU-Vorgaben abstimmen, was aber insofern eine Farce ist, weil sich die EU nicht danach richten muss.
Aus urschweizerischer, demokratischer Sichtweise ist es meiner Meinung nach doch schlichtweg fatal, dass kein Gesetz, keine Entscheidung, die der Schweizer souverän, als alleiniger Inhaber der Staatsgewalt, an der Urne trifft, Gültigkeit hat, wenn der Mehrheitsbeschluss nicht den Richtlinien der EU entspricht!! Adieu direkte demokratische, adieu Selbstbestimmung, adieu individuelle Freiheit, adieu, adieu, adieu...
Hoffend auf den gesunden Menschenverstand und voller Sorge um unsere Unabhängigkeit vor fremden Vögten, verbleibe ich mit besten Grüssen
Ihr kritischer, Weltenbummler und (Lebens-)Künstler, Willi Pavan, Rheinfelden
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»