Chropfleerete
Von: Willi Pavan
Langsam muss man sich in unserem (noch) freien Land fragen, ob ein echtes ehrenamtliches Engagement eigentlich noch opportun ist, dem Zeitgeist entspricht? Abkassieren „auf Teufel komm raus“ scheint wohl eher die Devise vieler an totalem Realitäts- und Moralverlust leidenden, sich erhaben fühlender Mitmenschen zu sein..
Ausschnitt aus dem Gemälde „Nadel & Hut“ von Willi Pavan
Ein trauriges Beispiel dafür ist zum Beispiel der „Oberabsahner“ bei „unserer“ Post. Die Leistungen dieses einstigen Vorzeigebetriebs lassen mehr und mehr zu wünschen übrig. Aber der „Oberste Pösteler“ kassiert schamlos, trotz Rückgang des eigentlichen Auftrags dieses Staatsunternehmens 800‘000 Franken pro Jahr.
Wie ist so etwas überhaupt möglich? Dazu kommt, dass dieses Unternehmen, trotz schwarzen Zahlen, die Gebühren für den Brief-/Paketversand bereits wieder erhöhen will. Eine solche Ohrfeige gegenüber der den Gürtel stetig mehr enger schnallen müssenden Bevölkerung ist einfach inakzeptabel! Und was sagen „unsere“ Repräsentanten in Bern dazu???...
Ein weiterer, unglaublicher Affront gegenüber der Bevölkerung sind die abstrusen „Abgangsentschädigungen“ von unfähigen, wichtigtuerischen, angeblich „Verantwortlichen“ (wissen diese Kreaturen überhaupt, was das Wort „Verantwortung“ heisst?), welche eines der einst führenden Bankhäuser der Schweiz in den Ruin trieben, „nachgeschmissen und eingeheimst“ wurde.
Solange von den Regierenden solcher Frevel, eigentlich kriminelles Gebaren, toleriert wird, muss man sich nicht wundern, wenn Ehrlichkeit und Ethik mehr und mehr ins Hintertreffen geraten…
Wenig Verständnis habe ich auch dafür, wenn man „à fond perdu“ hunderttausende von Franken für die sogenannten, äusserst fraglichen Resozialisierungsversuche für notorische Wiederholungsverbrecher ausgibt - arme, unbescholtene Mitmenschen aber am Hungertuch nagen lässt. Eine solche Verschwendung von Steuermoneten alimentieren doch nur die Geldbörsen von Psychiatern und ähnlichen Betreuern.
Na ja, es mag ja durchaus gut sein, dass der Bundesrat wieder an den EU-Verhandlungstisch zurückkehren will, aber nur dann, wenn er mit der klaren Mehrheit des Volkes einig geht, dass der bestehende Lohnschutz nicht verhandelbar ist.
Es ist eine längst bekannte Tatsache, dass eine unübersehbare Anzahl von Frauen, nachdem sie ihren Ehe-/Lebenspartner verloren haben, es sich kaum noch leisten können, in der derzeitigen Wohnung zu bleiben. Haben sich die Renommierten im Bundeshaus überhaupt mal darüber Gedanken gemacht, wie dieses, dem reichsten Land der Welt unwürdiges Malheur eliminiert werden kann? Wohl kaum, dabei liegt die Lösung doch bereits auf dem Tisch. Die stetig zunehmende Überbevölkerung muss dringendst gestoppt werden. Eine 10-Millonen Schweiz wollen selbst meine, dem linken Lager zuzuordnenden Freunde nicht.
Hoffe daher, dass das Plebiszit des Volkes anlässlich der eidgenössischen Wahlen in allen Lagern verstanden wurde und nun schnellstens „Nägel mit Köpfen“ gemacht werden, damit sich der überhitzte Wohnungsmarkt beruhigt und wieder ein gesundes, auf dem Mietrecht basierendes Verhältnis zwischen Nachfrage und Angebot entstehen kann.
Es braucht ja nicht gerade eine so strikte Einwanderungspolitik wie ich sie in Japan erlebt habe, wo es eigentlich fast unmöglich ist, eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten. Trotz dieser mehr als restriktiven Massnahmen, die nur einen vorübergehenden Aufenthaltsstatus erlauben, hat das Land der „Aufgehenden Sonne“ keine nennenswerten Nachteile; im Gegenteil!
Eine kleine Rechnung gefällig? MieterInnen, die eine passable Wohnung mit einer netto Durchschnittsmiete (tief gerechnet) von rund 1‘600 Franken während 40 Jahren bewohnen, berappen diese mit rund 768‘000.- Fränkli. Eigentlich ein ganz schöner Betrag! Und dies ohne die stets anfallenden Nebenkosten!
Paradox erscheint mir auch das Gebaren vieler Einkaufszentren und deren Filialen. Einerseits propagieren und brüsten sie sich mit der Behauptung, sie seien energiesparend, alles sei bei ihnen total ökologisch und sie würden der Natur und Umwelt bespielhaft Sorge tragen. Halleluja!
Andererseits werden allerdings die allermeisten angebotenen Produkte in einer unermesslichen Flut von Plastik, Karton verpackt. Sogar die viel zu üppig gestalteten Werbeprospekte und Broschüren werden zum Teil noch zusätzlich in Plastikfolien eingeschweisst… Es lebe die uferlose Verpackungsindustrie! Nicht zu vergessen ist die andauernde Anpreisung von Gütern (z. B. Früchte und Cerealien), die vom anderen Ende der Welt kommen oder deren Saison sicher nicht aktuell ist.
Sogar „grünes“ Werbematerial wird in Plastikfolien zugestellt. Logik „Quo vadis“? Ich bin ganz sicher kein Öko-Freak, aber ich wundere mich einfach über diese Widersprüchlichkeit…
Hoffend auf ein weiterhin neutrales, unabhängiges Helvetien ohne weitere Bevölkerungszunahme, verbleibe ich mit besten Grüssen, Ihr
Willi Pavan, kritischer Senior & umstrittener Künstler
«fricktal24.ch –Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»