Unia fordert schwachen Franken und starken Industriestandort
Von: mm/f24.ch
Rund 120 Delegierte der Unia-Industriekonferenz haben gestern von der Schweizerischen Nationalbank erneut griffige Massnahmen gegen den starken Schweizer Franken gefordert. Ein Wechselkurs von 1.40 Franken/Euro sei dringend nötig, um die Schweizer Industrie zu entlasten und die Arbeitsplätze in der Schweiz zu erhalten, lautet ihre diesbezügliche Forderung. Die Delegierten verlangten zudem vom Arbeitgeberverband Swissmem ein klares Engagement für den Erhalt der Arbeitsplätze in der Schweiz und für eine echte, respektvolle Sozialpartnerschaft. In einer Resolution forderten die Delegierten Massnahmen für die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau.
Die rund 120 Delegierten der Unia-Industriekonferenz sind besorgt über den zu starken Franken. Durch den starken Schweizer Franken seien in der Schweiz Zehntausende von Arbeitsplätzen gefährdet. Die von der Nationalbank festgelegte Untergrenze von 1.20 Franken/Euro sei viel zu tief — für viele Schweizer Exportunternehmen gehe es um ihre Existenz. Die Nationalbank müsse nun rasch eine Wechselkursuntergrenze von 1.40 Franken/Euro festlegen und diese entschieden verteidigen.
Swissmem muss Schweizer Industrie und Sozialpartnerschaft verteidigen Schockiert sind die Delegierten über das Verhalten des Arbeitgeberverbands Swissmem: An einer Tagung erteilte Swissmem Unternehmungen Ratschläge, wie Arbeitsplätze am besten in den Osten ausgelagert werden können. Die Delegierten kritisierten zudem Swissmem für die gewerkschaftsfeindliche Haltung des Verbandes, der je länger je mehr eine eigenwillige Interpretation von «Sozialpartnerschaft» an den Tag lege.
So lasse Swissmem beispielsweise zu, wenn die Mitgliedsfirmen den Mitwirkungsartikel des MEM-GAV sabotieren oder PersonalvertreterInnen aufgrund ihres gewerkschaftlichen Engagements entlassen. Die Delegierten der Industriekonferenz fordern in einer Resolution Swissmem auf, den Tatbeweis zu erbringen, dass Swissmem für eine starke Schweizer Industrie und für eine echte, respektvolle Sozialpartnerschaft zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmenden und den Gewerkschaften einsteht. Nur so habe der Arbeitsfrieden in der Schweizer Industrie eine Zukunft.
Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau: Arbeitgeber müssen handeln! In einer zweiten Resolution fordert die Unia-Industriekonferenz die Arbeitgeber auf, die Lohngleichheit zwischen den Geschlechtern endlich umzusetzen. Gemäss UNIA beträgt in der Industrie die Lohnungleichheit zwischen Mann und Frau zwischen 13 und 32,3 Prozent. Die Unia verlangt, dass die Arbeitgeber nun "endlich" in den Lohngleichheitsdialog einsteigen und die Lohnunterschiede beseitigt werden. Zudem brauche es auch in den Gesamtarbeitsverträgen der Industrie Massnahmen zur Bekämpfung von Lohndiskriminierung und verbindliche Mindestlöhne von 4'000 Franken.
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