Kantonalbanken steigern Gewinn
Von: mm/f24.ch
Für die gesamte Schweizer Finanzbranche war das Geschäftsjahr 2011 kein einfaches. Jedoch ist es den Kantonalbanken, entgegen dem allgemeinen Trend, gelungen, einen erfreulichen Jahresabschluss zu erwirtschaften. Mit einem Jahresgewinn von 2,7 Milliarden Franken (+1,5%) konnte das bereits hohe Vorjahresniveau nochmals übertroffen werden. Besonders hervorzuheben ist die Zunahme des Zinsergebnisses (+2,9%) sowie das verbesserte Handelsergebnis (+3,0%). Der Sachaufwand konnte um -3,7% gesenkt werden. Deutliche Wachstumssignale sind im Neugeschäft zu verzeichnen. Sowohl der Zuwachs der Hypothekarforderungen (+6,0%), der Anstieg der übrigen Kundenausleihungen (+6,4%) wie auch die Ausweitung der Kundengelder (+7,8%) zeugen von grosse Vertrauen der Schweizer Bevölkerung in die Kantonalbanken. Von der Wertschöpfung der Kantonalbanken profitieren nicht nur die Kantone und private Anleger, sondern auch die KB-Mitarbeitenden und der Bund.
Trotz schwieriger Rahmenbedingungen können die Kantonalbanken ein gutes Jahresergebnis 2011 präsentieren. Die anhaltende Krise innerhalb der Eurozone schlug sich in einer limitierten Risikobereitschaft der Marktakteure und generell unsicheren Anlageperspektiven nieder. Die markant niedrigen Zinsen verschärften die Margenerosion weiter.
Höherer Zinsertrag
Im Zinsengeschäft, dem wichtigsten Ertragspfeiler der Kantonalbanken, konnte eine Steigerung auf 5,4 Milliarden Franken (+2,9%) realisiert werden. Das deutliche Volumenwachstum bei den Kundengeldern hat zu einer weiteren Verbesserung der Refinanzierung des Ausleihungsgeschäfts beigetragen.
Als nach wie vor anspruchsvoll erweist sich das Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Mit einem Rückgang auf 2,1 Milliarden Franken (-3,4%) wurde jedoch ein respektables Ergebnis erzielt. Im Handelsgeschäft konnte mit 833 Millionen Franken (+3,0%) eine Steigerung erzielt werden, die vor allem auf Devisengeschäfte von Kunden zurückzuführen ist.
Kosten unter Kontrolle
Obwohl die Transaktionsvolumina im Geschäftsjahr 2011 deutlich gestiegen sind, konnte der Geschäftsaufwand mit 4,5 Milliarden Franken (+0,0%) auf stabilem Niveau gehalten werden. Während der Personalaufwand eine Steigerung auf 2,9 Milliarden Franken (+2,1%) erfuhr, konnte der Sachaufwand mit 1,6 Milliarden Franken (-3,7%) deutlich reduziert werden.
Hypothekarwachstum
Die nicht hypothekarisch gedeckten Ausleihungen an Kunden stiegen um 6,4 Prozent auf 52,1 Milliarden Franken.
Im Hypothekargeschäft wurde ein solides Wachstum von 6,0 Prozent auf 289 Milliarden Franken realisiert. Bis auf die bekannten Hot Spots sehen die Kantonalbanken in ihren Marktgebieten keine Anzeichen einer generellen Überhitzung des Immobilienmarktes oder für das Entstehen einer Blase.
Hoher Neugeldzufluss
Die Kundinnen und Kunden der Kantonalbanken vertrauten diesen Gelder (Verpflichtungen gegenüber Kunden inkl. Kassenobligationen) im Umfang von 302,9 Milliarden Franken (+7,8%) an. Sie decken die Kreditausleihungen (Hypothekarforderungen und übrige Forderungen ge-genüber Kunden) zu rund 88,8 Prozent (im Vorjahr 87,3%).
Risikosituation
Trotz konservativer Wertberichtigungspolitik gingen die Wertberichtigungen, Rückstellungen und Verluste für 2011 auf 186,1 Millionen Franken (-22,3%) zurück. Das Zwischenergebnis beläuft sich auf 3,3 Milliarden Franken (+0,5%).
Gesteigerter Jahresgewinn
Auf der Basis der Konzernabschlüsse ergibt sich für alle 24 Kantonalbanken ein Bruttogewinn von 4,0 Milliarden Franken (-1,5%). Die Gruppe der Kantonalbanken weist einen Jahresgewinn von 2,7 Milliarden Franken (+1,5%) aus. Die Cost-Income-Ratio (ohne Abschreibungen) auf Basis der addierten Daten liegt mit 53,2 Prozent (im Vorjahr 52,8%) auf einem im Bankenvergleich niedrigen Niveau. Die addierte Bilanzsumme stieg um 6,6 Prozent auf 467,8 Milliarden Franken.
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