Wie sich die Finanzmärkte im 2008 entwickeln, diskutierten Wirtschaftsexperten an der NAB-Podiumsdiskussion am 28. Januar im Trafo Baden. Das grosse Publikumsinteresse zeigte, wie brennend das Thema interessiert: Die 650 Plätze waren schon Tage vor dem Anlass ausgebucht. Die Turbulenzen an den Finanzmärkten haben viele Anleger verunsichert. Der Rat der Experten und Fachleute ist gefragter denn je.
NAB-CEO Peter Bühlmann begrüsst die 650 Gäste zur NAB-Podiumsdiskussion im Trafo in Baden (Bilder: zVg)
Rund 650 interessierte Anlegerinnen und Anleger wollten wissen, wie sich die Finanzmärkte 2008 entwickeln, und wie sie ihr Geld am Besten anlegen. Eingeladen zur Podiumsdiskussion am 28. Januar in der Trafo-Halle in Baden hat die Neue Aargauer Bank (NAB).
CEO Peter Bühlmann blickte in seiner Begrüssung auf den "Black Monday" vor einer Woche zurück. An diesem 21. Januar seien in der Bank die Telefondrähte heiss gelaufen, weil Radio, Fernsehen aber auch Kunden vom Research & Advisory der NAB wissen wollten, was zu tun sei. Die NAB beschäftigt 25 Experten, die täglich das Marktgeschehen analysieren und sich eine eigene Meinung bilden. Bühlmann unterstrich die Bedeutung einer langfristigen Anlagestrategie.
Anschliessend gab Heinz Thommen, Leiter Private Banking und Mitglied der Geschäftsleitung der NAB, einen Ausblick auf die Finanzmärkte 2008. Die zentrale Frage sei, wie stark die Abschwächung der globalen Wachstumsdynamik ausfalle. Während in der Schweiz an den Märkten Zuversicht herrscht und gesunde Unternehmensbilanzen für Investitionen sprechen, dominieren in den USA die Rezessionsängste. Da eine gänzliche Entkopplung von den USA für Europa wenig wahrscheinlich sei, löst dies auch bei den europäischen Anlegern Ängste aus. Die Verwerfungen an den Märkten zeugten denn auch von einem grossen Misstrauen. Thommen blickt dennoch optimistisch ins 2008: „Der Aktienmarkt ist moderat bewertet und hat Potenzial für Verbesserungen.“ Er zeigte auch Alternativen auf wie beispielsweise Investitionen in Rohstoffe oder Währungen und verwies auf die Chancen, die Special-Events wie die Euro 08 oder die Olympiade in Peking für Anleger bieten.
Unterschiedliche Einschätzungen der Podiumsteilnehmer Dann bat Marianne Fassbind, Wirtschaftsredaktorin bei der Tagesschau des Schweizer Fernsehens, ihre Gäste aufs Podium: Dr. Fleur Platow, Finanzexpertin; Martin Spieler, Chefredakteur Handelszeitung; Markus Hübscher, CEO Barclays Global Investors (Schweiz); und Patrick Michelotti, Leiter Treasury bei der NAB. Unter ihrer fachkundigen Leitung diskutierte die Expertenrunde die für 2008 erwarteten Entwicklungen auf den Finanzmärkten. An der Frage, ob die USA in eine Rezession schlittert oder schon mitten drin steckt, schieden sich die Geister. Während Spieler und Platow eine eher pessimistische Sichtweise vertraten, gaben sich Hübscher und Michelotti optimistischer. Platow erwartet eine längere Wirtschaftsflaute in den USA, die bereits auf Deutschland ausstrahle: „Baukredite für schlechte Schuldner sind schon merklich teurer geworden.“ Spieler geht 2008 weiterhin von einer Achterbahnfahrt der Aktienkurse aus. Als Privatperson habe er 2007 einen Teil seiner Aktien verkauft, räumte Michelotti ein. Jetzt sei er nahe dran wieder zu kaufen. Der aktuelle „Panik-Level“ könne ein guter Einstiegszeitpunkt sein. Hübscher verwies mehrmals darauf, dass es eine langfristige Anlagestrategie brauche und eine breite Diversifikation.
Die richtige Strategie finden Nach einer Fragerunde schloss CEO Peter Bühlmann die Podiumsdiskussion mit einem erneuten Hinweis auf die Wichtigkeit einer risikoangepassten Strategie. Dann lud er zum Apéro ein, wo angeregt weiter diskutiert wurde. Die Experten standen dem Publikum für Fragen zur Verfügung. Und das dreimonatige Gratis-Schnupper-Abo, das die Handelszeitung allen offerierte, sorgt weiterhin für gut informierte Anlegerinnen und Anleger.
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