Die Indikatoren des Beschäftigungsbarometers, das vom Bundesamt für Statistik (BFS) vierteljährlich veröffentlicht wird, weisen auf eine Stabilisierung der Beschäftigungssituation hin. Diese Stabilität ist der guten Arbeitsmarktlage im tertiären Sektor zu verdanken, während die Beschäftigung im sekundären Sektor weiterhin deutlich zurückgeht. Der Indikator der Beschäftigungsaussichten sowie der Index der offenen Stellen lassen für das 4. Semester 2009 eine ähnliche Entwicklung vermuten.
Am Ende des 3. Quartals 2009 zählte die Schweiz gemäss Erwerbstätigenstatistik (ETS; provisorische Werte) 4,538 Millionen Erwerbstätige, d.h. 0,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Diese Zunahme ist auf den Anstieg der Anzahl erwerbstätiger Frauen (+2,2%) zurückzuführen. Dieser gleicht den Rückgang bei den erwerbstätigen Männern (-0,4%) aus.
Gemäss der Beschäftigungsstatistik (BESTA) hat die Zahl der Beschäftigten innerhalb eines Jahres um 0,2 Prozent zugenommen. Der sekundäre Sektor verzeichnete jedoch einen Beschäftigungsrückgang von 2,6%, während der tertiäre Sektor ein Plus von 1,2% aufwies. Saisonbereinigt ist eine Beschäftigungszunahme von insgesamt 0,1 Prozent zu beobachten (sekundärer Sektor: -0,7%; tertiärer Sektor: +0,5%).
Gemäss den in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der BESTA ist für das 4. Quartal 2009 keine Verbesserung bei der Beschäftigung zu erwarten (Index der offenen Stellen: 127; -39%, Indikatoren der Beschäftigungsaussichten: 1,00; -3,9%). Die Aussichten für den sekundären Sektor (0,97) fallen weiterhin schlechter aus als jene für den tertiären Sektor (1,01).
Erwerbstätige: Gegensätzliche Entwicklungen Gegenüber dem entsprechenden Vorjahresquartal nahm die Zahl der Schweizer Erwerbstätigen um 0,3 Prozent (3,284 Millionen im 3. Quartal 2009) und jene der ausländischen Erwerbstätigen um 2,0 Prozent (1,254 Millionen) zu. Bei den Ausländerinnen und Ausländern variiert die Entwicklung je nach Aufenthaltsbewilligung: Die Zahl der Erwerbstätigen mit einer Niederlassungs- oder einer Aufenthaltsbewilligung (+0,4% bzw. +8,4%) und die Zahl der Grenzgängerinnen und Grenzgänger (+0,3%) nahmen zu. Im Gegensatz dazu verzeichneten die Zahl der Erwerbstätigen mit einer Kurzaufenthaltsbewilligung (-7,2%) und jene der Erwerbstätigen der Kategorie «übrige Ausländer/innen» (-10,5%) einen Rückgang.
Beschäftigte nach Wirtschaftssektoren und -abschnitten: Verschlechterung im sekundären Sektor Gemäss Beschäftigungsstatistik (BESTA) verzeichnete die Schweiz im 3. Quartal 2009 insgesamt 3,963 Millionen Beschäftigte, dies entspricht einer Zunahme von 8000 Beschäftigten (+0,2%) innerhalb eines Jahres. Im sekundären Sektor war die Beschäftigung stark rückläufig (-27'000; -2,6%), während sie im tertiären Sektor zunahm (36'000; +1,2%). In Vollzeitäquivalenten registrierte die Beschäftigung einen Rückgang von 0,7 Prozent innert Jahresfrist. Diese Abnahme betrifft einzig den sekundären Sektor (-3,0%); der tertiäre Sektor nahm erneut leicht zu (+0,3%).
Im sekundären Sektor erlitten die gleichen Branchen wie im Quartal zuvor die höchsten Einbussen: «Herstellung von Metallerzeugnissen» (-5000 Beschäftigte; -6,5% innerhalb eines Jahres), «Herstellung von medizinischen Geräten, Präzisionsinstrumenten; Uhren» (-6000; -5,7%) und «Maschinenbau» (-7000; -6,3%). Die grösste Beschäftigungszunahme im tertiären Sektor verzeichneten die Branchen «Dienstleistungen für Unternehmen» (+9000; +1,9%), «Unterrichtswesen» (+11'000; +4,6%) und «Gesundheit» (+18'000; +3,8%).
Beschäftigte nach Grossregionen: Allgemeiner Rückgang im sekundären Sektor In den sieben Grossregionen der Schweiz nahm die Beschäftigung im sekundären Sektor ab. Dank den Zunahmen im tertiären Sektor setzte in einigen Grossregionen wieder ein Beschäftigungswachstum ein (insbesondere in Zürich mit +1,3%). Einzig die Regionen Espace Mittelland (-0,8%), Nordwestschweiz (-0,3%) und Tessin (-0,8%) wiesen im Jahresvergleich einen Beschäftigungsrückgang auf.
In die nahe Zukunft gerichtete Indikatoren: Keine namhaften Veränderungen Die in die nahe Zukunft gerichteten Indikatoren der BESTA deuten auf ähnliche Beschäftigungsaussichten wie im vorangehenden Quartal hin. Die Beschäftigung im sekundären Sektor dürfte im 4. Quartal 2009 weiterhin zurückgehen (Indikator der Beschäftigungsaussichten: 0,97; -7,3%), während sie im tertiären Sektor stabil bleiben oder leicht ansteigen könnte (1,01; -2,6%). Der Index der offenen Stellen setzt seinen Rückgang fort, während gemäss dem Indikator der Schwierigkeiten bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal, der ebenfalls seit einigen Quartalen rückläufig ist, qualifiziertes Personal künftig leichter zu finden sein dürfte.
Die drei Wirtschaftssektoren
1. Sektor
(Primärer Sektor; Urproduktion)
In diesem Sektor geht es um die Beschaffung der Güter. Dazu gehören alle Betriebe, welche Sachgüter direkt aus der Natur gewinnen.
Zum 1. Sektor zählen: Landwirtschaft, Forstwirtschaft, Jagd und Fischerei sowie die Gewinnung von Bodenschätzen. Dieser Sektor braucht den Einsatz von viel körperlicher Arbeit.
Die im primären Sektor beschafften Güter müssen verarbeitet werden.
Zum 2. Sektor zählen: Industrie, Gewerbebetriebe und Handwerker. Dieser Sektor benötigt viele Rohstoffe und Maschinen.
Der 2. Sektor ist material- und kapitalintensiv.
3. Sektor
(Tertiärer Sektor, Dienstleistungen und Verwaltungen)
Güter werden verteilt und verbraucht. Alle Berufe, die nicht eindeutig den ersten beiden Sektoren zugeordnet werden können, werden dem tertiären Sektor zugerechnet.
Dazu gehören u.a.: Banken, Versicherungen, Gastgewerbe, Handel, Verwaltungen (des Bundes, der Kantone, der Gemeinden), öffentlicher Verkehr, freie Berufe wie Anwälte, Ärzte, Journalisten. Dieser Sektor braucht viele Menschen.
Der 3. Sektor ist personalintensiv.
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