Coop macht mehr Umsatz aber weniger Gewinn
Von: lid/f24.ch
Die Coop-Gruppe erwirtschaftete 2011 einen Nettoerlös von 26,6 Mia. Franken, rund 40 Prozent mehr als im Vorjahr. Der Gewinn sank hingegen um 8 Prozent auf 432 Mio. Franken. Im Detailhandel ist der Umsatz um 2,6 Prozent zurückgegangen.
Die Coop-Gruppe konnte im vergangenen Jahr ihren Nettoerlös um 7,7 Mia. Franken auf 26,6 Mia. Franken erhöhen. Grund für die markante Zunahme ist die vollständige Übernahme der Transgourmet. Diese ist nach Angaben von Coop das zweitgrösste Cash & Carry- und Foodservice-Unternehmen in Europa. Der Jahresgewinn beläuft sich auf 432 Mio. Franken, 38 Mio. Franken weniger als im Rekordjahr 2010.
„Unter Berücksichtigung der wirtschaftlichen Entwicklung im Detailhandel sind wir mit dem Resultat zufrieden“, erklärte Joos Sutter vor den Medien. Damit meinte der Coop-Chef den durch den starken Franken befeuerten Einkaufstourismus. Für rund 5 Mia. Franken hätten Herr und Frau Schweizer ennet der Grenze eingekauft. Die Frankenstärke machte sich aber nicht nur in grenznahen Regionen bemerkbar, sondern auch im Tourismusgebiet, wo ausländische Feriengäste ausblieben. „Umsatzeinbrüche um die 10 Prozent bei den Filialen in den Ferienregionen sind keine Seltenheit“, erklärte Sutter.
Insgesamt hätte die Preissensitivität der Konsumenten im letzten Jahr zugenommen. Die Konsumentenstimmung sei bedingt durch wirtschaftliche Probleme schlecht gewesen. Der Umsatz im Detailhandel, dem Kerngeschäft von Coop, schrumpfte um 2,6 Prozent auf 11 Mia. Franken. Aufgrund der Minusteuerung von 3,2 Prozent entspräche dies aber einem Wachstum von 0,6 Prozent.
Überdurchschnittlich gewachsen ist das Geschäft mit Bio-Produkten. Der Umsatz belief sich im 2011 auf 829 Mio. Franken, 4 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Positiv entwickelt haben sich die Nachhaltigkeits-Eigenmarken und Gütesiegel, deren Umsatz über 2 Mia. Franken betrug (+ 2 Prozent). Zugelegt haben zudem auch die übers Internet getätigten Geschäfte. Die Coop Online-Shops steigerten den Umsatz um 10,5 Prozent auf 204 Mio. Franken.
Bis 2004 sei der Schwachpunkt von Coop das höhere Preisniveau gewesen, erklärte Jürg Peritz, Leiter Marketing und Beschaffung. „Seit 2005 haben wir nun 1,4 Mia. Franken zur Reduktion von Verkaufspreisen investiert und sind nun seit Längerem preislich gut positioniert,“ so Peritz.
Potenzial für weitere Preissenkungsrunden ortete Peritz vorab bei international tätigen Herstellern der Bereiche Food und Non Food. Nebst der Verbesserung der Konkurrenzfähigkeit habe Coop den Bereich Nachhaltigkeit stark ausgebaut. Im letzten Jahr seien etwa die Eigenmarken bei Reis, Schokolade und Kaffee auf Max Havelaar umgestellt worden. Fairer Handel soll zum Standard werden, erklärte Peritz.
Coop beschäftigte Ende letzten Jahres 75'296 Mitarbeitende. Als Dank für das Geleistete gebe es noch diesen Monat einen Einkaufsgutschein im Wert von 500 Franken, stellte Coop-Chef Sutter in Aussicht. Für das laufende Jahr rechnet er mit einer weiterhin abgekühlten Konsumentenstimmung. Es sei von einem Preis- und Umsatzrückgang auszugehen. „Der schwache Euro wird uns auch in diesem Jahr weiterhin zu schaffen machen“, erklärte Sutter.
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