Die Erwerbsbeteiligung der Frauen in der Schweiz: Teilzeitarbeit und familienbedingte Rückzüge
Von: BFS (eingesandt)
Der Bericht des Bundesamts für Statistik zur Gleichstellung von Frau und Mann im internationalen Vergleich zeigt für die Schweiz ein gemischtes Bild. Die in der Schweiz relativ hohe Erwerbsquote der Frauen ist unter anderem auf einen hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigten zurückzuführen. Eine weitere Besonderheit in der Schweiz ist der vorübergehende Rückgang der Erwerbsquote bei den Frauen in der Phase der Familiengründung. Dieser Knick ist in anderen Ländern weniger deutlich erkennbar. Obwohl noch in der Minderheit, ist im Bereich der Bildung die klare Zunahme des Anteils an Professorinnen hervorzuheben. Der Anteil der Frauen im Schweizer Parlament ist verglichen mit anderen Ländern hoch.
Frauen arbeiten in der Schweiz häufiger Teilzeit und ziehen sich während der Familiengründungsphase öfter aus dem Erwerbsleben zurück Die Schweiz weist eine hohe Beteiligung der Frauen am Erwerbsleben aus. Mit einer Frauenerwerbs-quote von 59% im Jahr 2005 verzeichnet sie im Vergleich zu ihren Nachbarländern den höchsten Wert. In Europa liegen die Werte nur für Dänemark, Norwegen und Island noch höher. Bemerkenswert für die Schweiz ist auch die Zunahme der Frauenerwerbsquote: Seit 1990 ist sie um 10 Prozentpunkte gestiegen.
Eine differenzierte Betrachtung zeigt, dass die hohe Erwerbsbeteiligung der Frauen in der Schweiz mit einem vergleichsweise hohen Anteil an Teilzeitbeschäftigung einhergeht. Nach den Niederlanden hat die Schweiz mit 59% den höchsten Anteil von Frauen, die einer Teilzeiterwerbstätigkeit nachgehen. Bei den Männern befindet sich die Schweiz mit 12% Teilzeitbeschäftigten zwar ebenfalls in der Ländergruppe mit den höchsten Werten, dieses Arbeitszeitmuster ist jedoch zwischen den Geschlechtern sehr ungleich verteilt.
Wird die Erwerbsbeteiligung nach Alter untersucht, zeigt sich in der Schweiz bei den Frauen zwischen 30 bis 40 Jahren ein vorübergehender Rückgang. Dieses Muster weist darauf hin, dass sich viele Frauen aufgrund familiärer Pflichten während einiger Jahre aus dem Arbeitsmarkt zurückziehen, um später wieder einzusteigen. Im Vergleich zum Jahr 1990 ist der Knick in der Schweiz schwächer geworden, aber er bleibt dennoch deutlich sichtbar. Unter den Nachbarländern ist dieses Phänomen auch in Österreich feststellbar, jedoch weniger ausgeprägt. In Deutschland und Frankreich dagegen zeigt sich bei den Frauen während der Familiengründungsphase eine Stagnation, aber kein Rückgang der Erwerbsbeteiligung. Noch ein anderes Muster zeigt sich in Italien, wo die Erwerbsquote bei den Frauen ab 35 Jahren stetig abnimmt. Diese Unterschiede stehen im Zusammenhang mit den Möglichkeiten Beruf und Familie zu vereinbaren: In vielen europäischen Ländern können Frauen und oft auch Männer längere Mutterschafts- bzw. Elternurlaube beziehen und von besseren Kinderbetreuungsmöglichkeiten profitieren, so dass es für Frauen einfacher ist, durchgehend erwerbstätig zu bleiben.
Die geschlechtsspezifische Arbeitsteilung ist in allen untersuchten Ländern erkennbar Die Gesamtbelastung durch bezahlte und unbezahlte Arbeit ist bei den Frauen fast gleich hoch wie bei den Männern, die Aufteilung ist jedoch unterschiedlich. Im Jahr 2004 investierten Frauen in der Schweiz im Durchschnitt 32 Stunden pro Woche für unbezahlte Arbeit, Männer dagegen nur 19 Stunden. Bei der Erwerbsarbeit waren die Werte gerade umgekehrt: Männer wendeten 30, Frauen 15 Stunden pro Woche auf. Dieses geschlechtsspezifische Muster ist in allen untersuchten Ländern erkennbar.
Trotz markanter Zunahme des Anteils Professorinnen und übrige Dozentinnen an Schweizer Hochschulen sind Frauen in diesen Positionen noch deutlich in der Minderheit Die Schweiz gehört mit einem Frauenanteil von 28% unter den Lehrpersonen auf Tertiärstufe (Hochschule und Fachhochschule) zu den Ländern mit den tiefsten Werten. In den Nachbarländern Deutschland, Italien und Frankreich sind Frauen mit Anteilen zwischen 33 und 39% besser vertreten. In den letzten Jahren hat die Zahl der Hochschulprofessorinnen und -dozentinnen aber deutlich zugenommen: Zwischen 1995/96 und 2003/04 stieg ihr Anteil von 14 auf 28%.
Auch bei den Abschlüssen an Schweizer Hochschulen sind die Frauenanteile in den letzten Jahren gestiegen. Im Jahr 2003/04 waren 44% der Personen, die einen Abschluss an einer Hochschule oder Fachhochschule erhielten, Frauen. Unter den Doktoratsabschlüssen betrug der Frauenanteil 37%. Im internationalen Vergleich sind diese Werte relativ tief.
In Bezug auf die Frauenvertretung im Parlament positioniert sich die Schweiz vergleichsweise gut Nach den Wahlen von Ende Oktober 2007 liegt der Anteil der Frauen im Schweizer Parlament (Nationalrat) bei 29,5%. Dieser Wert ist zwar nach wie vor tief, doch im internationalen Vergleich befindet sich die Schweiz im oberen Mittelfeld. In Schweden, Norwegen und Finnland sind Frauen in den nationalen Parlamenten mit Anteilen zwischen 38 und 47% am besten vertreten. Österreich und Deutschland weisen mit 32% höhere Frauenanteile auf als die Schweiz, Italien und Frankreich mit 17 bzw. 19% tiefere.
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