Trotz Fachkräftemangel Umsatzsteigerungen bei den KMU
Von: mm/f24.ch
Die kleinen und mittleren Unternehmen haben im ersten Quartal dieses Jahres ihre Umsätze erhöht und erwarten im laufenden Quartal eine weitere Steigerung. Das verbesserte Wirtschaftsklima in der Schweiz äussert sich auch in einer leichten Beschäftigungszunahme.
Laut einer Umfrage, die UBS vierteljährlich bei ca. 500 Unternehmen in der Schweiz durchführt, haben sich die Verkaufspreise und Cashflows der kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) im ersten Quartal stabilisiert. Die Beschäftigung stieg noch etwas an, im zweiten Quartal erwarten die KMU allerdings auch hier keine Veränderung.
Sowohl die KMU wie auch die Grossunternehmen konnten ihre Umsätze steigern, Letztere etwas ausgeprägter. Das Geschäftsklima, das auf den Umfrageresultaten der Industrieunternehmen beruht, hat sich im ersten Quartal bei den Grossunternehmen stärker verbessert als bei den KMU. Beide sind jedoch weiterhin zuversichtlich und erwarten im zweiten Quartal dieses Jahres eine weitere Verbesserung.
Die KMU in der Industrie steigerten zwar ihre Umsätze im ersten Quartal, aber in geringerem Umfang als die Grossunternehmen. Dieser Trend wird sich laut den Erwartungen auch im laufenden Quartal fortsetzen. Die KMU konnten aber im Gegensatz zu den Grossunternehmen ihre Verkaufspreise im gleichen Zeitraum stabilisieren. Die Beschäftigung hat in den ersten drei Monaten des Jahres 2011 bei beiden Unternehmensgruppen etwa in gleichem Umfang zugenommen. Doch im laufenden Quartal dürfte das Bild wieder unterschiedlich aussehen: Beim Cashflow erwarten die KMU nach einer Stagnation im ersten Quartal eine Zunahme im zweiten Quartal.
Starker Preiseinbruch bei den Grossunternehmen im Baugewerbe
Im Baugewerbe ist der Boden bei den Verkaufspreisen immer noch nicht erreicht. Im ersten Quartal mussten sowohl die KMU wie auch die Grossunternehmen ihre Preise senken, wobei der Einbruch bei den Grossunternehmen wesentlich stärker ausfiel.
Dieser Unterschied widerspiegelt sich aber nicht im Gewinn. Die Gewinne der KMU haben sich verschlechtert, während sie bei den Grossunternehmen stabil geblieben sind. Ähnlich verhält es sich beim Cashflow. Für das laufende Quartal sind die Grossunternehmen sowohl beim Gewinn wie auch beim Cashflow pessimistischer und rechnen mit ähnlichen Verschlechterungen wie die KMU.
Im Tourismus leiden die Grossunternehmen wesentlich stärker als die KMU. Während die Umsätze, Gewinne und Cashflows der Grossunternehmen im ersten Quartal massiv einbrachen, vermeldeten die KMU eine Stabilisierung. Bei den Verkaufspreisen und der Beschäftigung sind keine Unterschiede zwischen den Unternehmensgruppen festzustellen: Die Verkaufspreise haben sich auf Vorjahresniveau stabilisiert und die Beschäftigung ging leicht zurück.
Gute Aussichten für den Dienstleistungssektor
Im Dienstleistungssektor geht es weiter aufwärts. Bei beiden Unternehmensgruppen haben sich im ersten Quartal 2011 alle Indikatoren verbessert, mit Ausnahme der stabil gebliebenen Verkaufspreise bei den KMU. Es sind jedoch wieder kleine Unterschiede zwischen den Grossunternehmen und KMU zu beobachten.
Die Grossunternehmen haben ihren Umsatz in den ersten drei Monaten stärker steigern können; gemäss den Erwartungen wird sich dieser Trend fortsetzen. Das gleiche Bild zeigt sich auch beim Cashflow, wo die Grossunternehmen besser abgeschnitten haben als die KMU. Im laufenden Quartal erwarten die Unternehmen ein umgekehrtes Bild; die Grossunternehmen dürften ihren Cashflow nur noch stabilisieren können.
Auch im Detailhandel haben die Grossunternehmen wesentlich mehr zu kämpfen als die klein- und mittelgrossen Unternehmen. Ausser bei der Beschäftigung, die sich stabilisiert hat, haben die Grossunternehmen bei allen Indikatoren eine Verschlechterung erfahren. Auch bei den KMU sind die Verkaufspreise, die Gewinne und der Cashflow in den ersten drei Monaten eingebrochen, allerdings in geringerem Ausmass als bei den Grossunternehmen.
Es fehlt an Fachkräften
Der Fachkräftemangel wird weiterhin als Problem angesehen. So bekunden sowohl die kleinen wie auch die grossen Unternehmen mehr Mühe als vor drei Jahren, qualifizierte Mitarbeitende zu finden. Im Detailhandel und im Tourismus ist dies bei den KMU weniger stark ausgeprägt als bei den Grossunternehmen. Im Tourismus fehlen zurzeit etwa gleich viele Fachkräfte wie vor dem Ausbruch der Finanzkrise.
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