Der Bund hat im letzten Jahr 7'145 Bauernbetrieben wegen Mängeln die Direktzahlungen gekürzt, wie Recherchen der Sonntagszeitung zeigen.
Jede zweite Kürzung der Direktzahlungen betraf im letzten Jahr den Tierschutz oder das Tierwohl. (Manfred Schwarz/landwirtschaft.ch)
7'145 Bauernbetriebe erhielten im letzten Jahr wegen Mängeln weniger Direktzahlungen. Das sind sechzehn Prozent aller Betriebe, vor fünf Jahren lag die Quote bei zehn Prozent.
Die Kürzungen beliefen sich 2017 auf insgesamt 7,9 Mio. Franken – rund 1'100 Franken pro Betrieb. In jedem zweiten Fall ging es um Tierschutz oder Tierwohl, zitiert die Sonntagszeitung das Bundesamt für Landwirtschaft. Das Ausmass der Vergehen werde nicht erfasst. Bei leichten Dokumentenmängeln würden Beiträge von 100 bis 200 Franken gestrichen, werde ein ganzes Programm nicht erfüllt, beliefen sich die Kürzungen rasch auf einige Tausend Franken.
Schuld sei der "Bürokratiewahnsinn", sagte Sandra Helfenstein vom Schweizer Bauernverband. Es handle sich meist um Bagatellmängel wie etwa lückenhafte Aufzeichnungen. Die Stiftung Tier im Recht relativiert, es komme oft auch zu schweren Verstössen.
"Der Anstieg der Kürzungen zeigt, dass die Inspektionen strenger sind als früher", sagte Hansuli Huber, Geschäftsführer des Schweizer Tierschutzes. Stossend sei, dass es von Kanton zu Kanton grosse Unterschiede gebe.
Heute sei es auch mit bestem Wissen und Gewissen kaum noch möglich, die Vorgaben der über 1'000 Kontrollpunkte jederzeit zu erfüllen, wird Thomas Wiederkehr vom Kontrolldienst Schwyz, Nidwalden und Zug zitiert.
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