Massiver Stellenabbau bei der Credit Suisse
Von: mm/f24.ch
Nach dem bereits im Juli angekündigten Abbau von 500 Stellen in der Schweiz (Weltweit 2'000) will die Credit Suisse in den nächsten zwei Jahren weltweit weitere 1’500 Arbeitsplätze streichen. Die CS will somit 7% ihrer Belegschaft abbauen. Die Anzahl der Betroffenen in der Schweiz ist noch nicht bekannt.
Brady W. Dougan, CEO der Credit Suisse
Die Hiobsbotschaft vermeldete CEO Brady W. Dougan gleichzeitig mit den Zahlen für das dritte Quartal der CS, welche einen Vorsteuergewinn (Kernergebnis) von CHF 1’036 Mio., den Aktionären zurechenbarer Reingewinn von CHF 683 Mio., Netto-Neugelder von CHF 7,4 Mia. im Private Banking, Eigenkapitalrendite von 8,7% ausweisen.
In den ersten neun Monaten 2011 erzielte die Bank gar einen Vorsteuergewinn (Kernergebnis) von CHF 3’747 Mio., den Aktionären zurechenbarer Reingewinn von CHF 2’590 Mio., Eigenkapitalrendite von 10,7%, bereinigte* Eigenkapitalrendite von 11,8%, Netto-Neugelder von CHF 40,5 Mia.
Brady W. Dougan, Chief Executive Officer, sagte: «Das dritte Quartal war geprägt von einem sehr schwierigen Marktumfeld, grosser Unsicherheit, geringer Kundenaktivität in sämtlichen Geschäftsbereichen und extremer Marktvolatilität. Bereits seit 2008 verfolgen wir eine integrierte, kundenorientierte, kapitaleffiziente Strategie. Diese Strategie, gepaart mit unserer konservativen Finanzierungsposition und unserer sehr starken Kapitalbasis, ist uns in Zeiten mit beispiellosen Schwankungen an den Märkten und tiefgreifenden Veränderungen in unserer Branche zugute gekommen. So konnten wir seit Anfang 2009 eine durchschnittliche Eigenkapitalrendite von 14,9% erzielen.»
Der Stellenabbau bei der Credit Suisse wie im übrigen auch in anderen Banken wird mit der gesunkenen Profitabilität infolge der neuen Regulierungsmassnahmen, der Passivität der Kunden und den Kosten der Steuerabkommen erklärt. Die Konsequenzen von Managemententscheide, die unter anderem mit grossen Bussen gerichtlich bestraft worden sind, werden aber von den Angestellten bezahlt.
Die Credit Suisse macht weiterhin Gewinne. Ist ein Stellenabbau in diesem Ausmass nötig? Welche Ziele werden dabei verfolgt? Welche Lohnreduktion werden die Geschäftsleitung und der Verwaltungsrat sich selbst auferlegen? Fragt sich der Schweizerischen Bankpersonalverband (SBPV) und erwartet darauf Antworten als Grundlage für den Sozialdialog, der im Rahmen der gesetzlichen Konsultationsverfahren stattfinden wird.
Des weitern weist der SBPV auf das Unbehagen der Bankangestellten hin, die Sparmassnahmen erdulden müssten, während gleichzeitig die Lohnunterschiede zu den höchsten der Branchen gehörten. Nach den Entwicklungen in in den letzten vier Jahren seinen solche Unterschiede nicht mehr tragbar. Der SBPV fordert die Generaldirektion auf, eine realistische Lohnpolitik zu definieren und vernünftige Gewinnerwartungen festzulegen.
Die Credit Suisse ist als Universalbank in den Bereichen Investment Banking, Private Banking und Vermögensverwaltung (Asset Management) tätig. Zur Credit Suisse Gruppe gehören unter anderem die Privatbank Clariden Leu, die Neue Aargauer Bank sowie die auf Privatkredite und Leasing spezialisierte Bank-now. Darüber hinaus ist die Credit Suisse Group mit der Tochtergesellschaft Wincasa im Immobilienbereich tätig.
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