Mehrwegprodukte während Corona sicher
Von: mm/f24.ch
Über 115 GesundheitsexpertInnen weltweit garantieren, dass die Benutzung wiederverwendbarer Produkte während der Corona-Pandemie sicher ist. In einer Erklärung widerlegen sie anderwertige Behauptungen der Kunststoffindustrie. Internationale Greenpeace-Büros fordern umso nachdrücklicher Mehrwegsysteme, um sowohl Menschen als auch den Planeten zu schützen.
Die GesundheitsexpertInnenbestätigen in der nur in englische verfassten Erklärung, dass die Benutzung wiederverwendbarer Produkte während der Corona-Pandemie sicher ist. Die GesundheitsexpertInnen widerlegen Behauptungen der Kunststoffindustrie, dass Einwegprodukte per se mehr schützten. Und betonen, dass Mehrwegsysteme bei Einhaltung grundlegender Hygiene-Massnahmen sicher sind – sowohl für VerbraucherInnen als auch für DetailhändlerInnen. Mehrere Greenpeace-Büros weltweit, darunter Greenpeace International, schliessen sich den ExpertInnen an.
«Gesundheitsmassnahmen während der COVID-Pandemie dürfen die Gesundheit des Ökosystems Erde, unserer Heimat, nicht schädigen», sagt Jane Muncke, Geschäftsführerin des Schweizer «Food Packaging Forums». «Die Förderung von unnötigem Einwegplastik zur angeblichen Verringerung der Ansteckungsrisiken wirkt sich negativ auf Umwelt und Gewässer aus – im Gegensatz zur sorgfältigen, sicheren Verwendung von Mehrwegprodukten.»
Kunststoffindustrie nutzt die Pandemie aus
Weltweit unterstützen die Erklärung Ärztinnen und Ärzte, WissenschaftlerInnen sowie AkademikerInnen und SpezialistInnen der Bereiche öffentliche Gesundheit und Lebensmittelverpackungen. Sie halten fest, dass Haushalts-Desinfektionsmittel auch bei harten Oberflächen von Mehrwegprodukten wirksam sind.
Die Erklärung wird aufgrund von Entwicklungen publiziert, die der Corona-Ausbruch in mehreren Ländern ausgelöst hat: Bestehende Plastikverbote wurden vorübergehend aufgehoben, andererseits hat die Ablehnung von Mehrwegprodukten in Läden und Take-aways wie Starbucks zugenommen.
«Es ist schockierend zu sehen, wie die Kunststoffindustrie die Pandemie ausnutzt. Sie verbreitet falsche Behauptungen, um Menschen von nachhaltigen Mehrweglösungen abzuschrecken und ihren umweltschädigenden Einwegplastik zu fördern», sagt Matthias Wüthrich, Fachexperte für Zero Waste bei Greenpeace Schweiz. «Deshalb ist es umso wichtiger, dass Behörden, Unternehmen und ExpertInnen über die Sicherheit von Mehrwegsystemen informieren. So können wir unsere Gesundheit bewahren und unseren Planeten schützen. Dabei sollten wir besten wissenschaftlichen Erkenntnissen folgen statt dem Marketing der Plastikindustrie.»
«In den letzten Monaten sind viele widersprüchliche Informationen darüber kursiert, wie das Virus verbreitet wird. Aber wir wissen jetzt, dass Mehrwegsysteme unter Anwendung von gängigen Hygienemassnahmen sicher sind», sagt Matthias Wüthrich. «Greenpeace fordert daher weiterhin eine Abkehr von umweltschädigenden Einwegprodukten und eine Umstellung auf saubere und sichere Mehrwegsysteme.»
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