Krankenkassen ohne Telefonterror
Von: mm/f24.ch
Die grossen Krankenkassen arbeiten einmal mehr an einer Branchenvereinbarung. Doch der Telefonterror geht weiter. Call Center schaffen es immer noch, den Leuten Beratungstermine anzudrehen, um diese an Broker, Makler oder direkt an Krankenkassen zu verkaufen. Derweil vergibt comparis.ch zum dritten Mal das Label «Saubere Kundenwerbung» bzw. «Keine Telefonwerbung». Zwölf Krankenkassen bekennen sich dazu. Seit den vier Jahren des Bestehens des Labels gab es noch keine einzige Beschwerde.
Sieben der neun grössten Krankenversicherungen in der Schweiz haben eine Arbeitsgruppe eingesetzt, um einmal mehr eine Branchenvereinbarung zu erarbeiten. Assura, Concordia, CSS, Groupe Mutuel, Helsana, Swica und Visana versuchen so, Telefonwerbung, den Verzicht auf Call Center und die Entschädigung der Vermittlertätigkeit zu regeln. Doch inzwischen geht der Telefonterror weiter.
Label «Saubere Kundenwerbung» für elf Kassen
Um die Krankenkassen zu vorbildlichem Verhalten anzuregen, vergibt der Online-Vergleichsdienst comparis.ch darum bereits zum dritten Mal ein Gütesiegel für Kassen. Diese verpflichten sich gegenüber comparis.ch explizit, die Regeln des Gesetzes gegen unlauteren Wettbewerb (UWG) bei der Telefon- und E-Mail-Werbung einzuhalten.
Dazu gehört auch, dass Angerufene transparent darüber informiert werden müssen, woher ihre Adresse stammt und dass darüber hinaus Lösch- und Sperrwünsche kontaktierter Personen befolgt werden.
Das Label «Saubere Kundenwerbung» erhalten in diesem Jahr elf Krankenkassen:
- Agrisano
- Aquilana Versicherungen
- EGK Gesundheitskasse
- Glarner Krankenversicherung
- KPT/CPT
- Krankenkasse Birchmeier
- Krankenkasse Luzerner Hinterland
- Krankenkasse Steffisburg
- Rhenusana – die Rheintaler Krankenkasse
- SLKK
- Sodalis Gesundheitsgruppe
Drei Krankenkassen gehen sogar so weit, gar keine telefonische Akquise zu betreiben. Die Aquilana, die Sumiswalder Krankenkasse und die Krankenkasse Luzerner Hinterland erhalten dafür als einzige das Label «Keine Telefonwerbung» von comparis.ch.
Keine Beschwerden gegen Verstösse
«Bei den Inhabern des Labels können sich Kunden darauf verlassen, dass sie nicht gegen ihren Willen kontaktiert werden», erklärt Comparis-Krankenkassen-Experte, Felix Schneuwly. Comparis.ch geht jeglichen Verstössen gegen die Label-Verpflichtungen nach. In den vier Jahren des Bestehens des Labels musste allerdings noch keiner Kasse das Label entzogen werden.
Konsumenten können sich also darauf verlassen, dass Krankenversicherer mit dem Label «Saubere Kundenwerbung» bzw. «Keine Telefonwerbung» nichts mit unerwünschten Webeanrufen zu tun haben.
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