Weniger Südanflüge auf den Flughafen Basel–Mulhouse
Von: mm/f24.ch
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) und die französische Luftfahrtaufsicht DGAC haben ihre Analyse zur Nutzung des Instrumentenlandesystems (ILS) der Piste 33 des Flughafens Basel-Mulhouse für 2018 abgeschlossen. Sie kommen zum Schluss, dass der Anteil von elf Prozent ILS-Landungen auf der Piste 33 auf spezielle Wetterverhältnisse im Jahr 2018 zurückzuführen ist. Das BAZL und die französische Flugsicherung DSNA überprüfen nun mögliche Massnahmen zur Einhaltung der Grenzwerte.
2018 erfolgten auf dem Euroairport insgesamt 41‘165 Instrumentenlandungen, davon 4‘514 aus Richtung Süden auf der Piste 33. Dies entspricht einem Anteil von elf Prozent, einem Prozent mehr als die Pistennutzungsbedingungen vorsehen. Hauptgrund für diese Übertretung sind die Windverhältnisse mehrheitlich aus nördlicher Richtung im Monat Februar und während der Sommermonate. Da der zulässige Rückenwind von fünf Knoten (9km/h) überschritten wurde, musste aus Sicherheitsgründen von Süden her gelandet werden.
Die Prüfung des BAZL und der DGAC am Flughafen Basel-Mulhouse ergab, dass die gesetzlichen Vorgaben zur Pistenbewirtschaftung in Abhängigkeit des Windes durch die DSNA richtig ausgeführt und eingehalten wurden.
Für das Jahr 2019 kommen die Instrumentenlandungen mit einem Anteil von insgesamt neun Prozent wieder unter dem Grenzwert von zehn Prozent zu liegen. Diese Zahlen lassen bereits jetzt den Rückschluss zu, dass sich die Situation aufgrund der Wetterverhältnisse im Jahr 2019 verbessert hat.
Das BAZL und die DSNA haben die Arbeiten zur Erörterungen von Massnahmen 2019 aufgegriffen, sodass die Nutzungsbedingungen für die Piste 33 gemäss Übereinkommen vom 10. Februar 2006 nachhaltig eingehalten werden können. Ebenfalls in diesem Kontext zu berücksichtigen ist eine Zunahme der Instrumentenflugbewegungen am Flughafen Basel-Mulhouse insgesamt.
Erläuterungen zu Instrumentenlandungen auf der Piste 33
Das Übereinkommen vom 10. Februar 2006 zu den Pistennutzungsbedingungen für Instrumentenlandungen auf der Piste 33 des Flughafens Basel-Mulhouse sieht vor, dass die französischen und schweizerischen Luftfahrtbehörden eine jährliche Analyse der Anzahl Landungen und der Nutzungsbedingungen vornehmen.
Ausschlaggebend für die Pistenwahl sind die vom Flugwetterdienst am Flughafen gemessenen Windwerte und Prognosen. Wenn der Rückenwind bei einem auf der Hauptlandepiste fünfzehn landenden Flugzeug den Wert von fünf Knoten übersteigt, muss gemäss den internationalen Empfehlungen der für die Zivilluftfahrt zuständigen Organisation ICAO von Süden her auf der Piste 33 gelandet werden.
Wenn der Anteil dieser Landungen innerhalb eines Jahres zehn Prozent aller Instrumentenlandungen übersteigt, analysieren die französische Direction des services de la navigation aérienne (DSNA) und das BAZL die Ursachen der Übertretung und erörtern mögliche Massnahmen, mit denen der Anteil der Landungen auf das angestrebte Mass reduziert werden kann.
«fricktal24.ch – die Online-Zeitung fürs Fricktal
zur Festigung und Bereicherung des Wissens»