Global Energy Basel - 25 Trillionen Dollar für die Metropolen der Welt
Von: Daniel Wiener
Delegationen von 40 Metropolen mit zusammen über 400 Millionen Einwohnern diskutierten in Basel an der ersten „Global Energy Basel“ (GEB) Konferenz Investitionen in nachhaltige Infrastrukturen mit Schwerpunkt Energie. Massive Investitionen werden nötig sein, um den Energiehunger der Städte in Zukunft zu stillen. Diese beherbergen heute schon über 50% der Weltbevölkerung und wachsen rasch weiter. Dieses Wachstum wird, so die Schlussfolgerung der Konferenz, für die Umwelt nur dann verträglich sein, wenn erneuerbare Energien und Energieeffizienz eine Schlüsselrolle spielen. Solche Investitionen dienen nicht nur dem Klimaschutz, sondern schaffen auch langfristig Arbeitsplätze.
Um die Erderwärmung, wie an der Klimakonferenz von Cancùn beschlossen, auf 2°C zu beschränken, müssen industrialisierte Städte den Verbrauch fossiler Energie um bis zu 80% senken. Ärmere Städte müssen wachsen können, ohne massiv mehr Klimagase auszustossen. Im Zentrum der „Global Energy Basel“ (GEB) stand die Finanzierung nachhaltiger urbaner Infrastrukturen in den Sektoren Bauen, Verkehr und erneuerbare Energie.
Gastgeber der GEB waren die „C40 Climate Leadership Group“ (eine führende Vereinigung von Grossstädten für Nachhaltige Entwicklung, www.c40cities.org) unter dem Präsidium des New Yorker Bürgermeisters Michael Bloomberg, unterstützt von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) mit ihrem Direktor Botschafter Martin Dahinden sowie der Kanton Basel-Stadt mit Regierungspräsident Guy Morin an der Spitze.
Die Konferenz identifizierte Finanzierungsfragen als Haupthindernis für die Umsetzung der Klimaschutz-Ziele von Cancùn: „Die meisten Technologien sind vorhanden“, erklärte der Generaldirektor des World Energy Council, der Schweizer Christoph Frei, „der Engpass liegt bei den Investitionen in Energie-Infrastrukturen, welche sich bis 2030 auf insgesamt 25 Trillionen Dollar (25'000'000'000'000'000'000) belaufen werden.“
Investitionen in eine klimaschonende Infrastruktur sehen die meisten Städtevertreter heute nicht mehr ausschliesslich als Beitrag zum Umweltschutz. Vielmehr steht für die Bevölkerung der ökonomische Nutzen im Vordergrund: Die Chance, mit nachhaltiger Entwicklung Arbeitsplätze zu schaffen und zukünftige Risiken wie Überschwemmungen oder andere Naturkatastrophen zu minimieren, die als Folge der Klimaerwärmung besonders die ärmsten Städte bedrohen.
Die Komplexität solcher Investitions-Vorhaben erfordert eine enge Zusammenarbeit zwischen Finanzwirtschaft, Pensionskassen, Technologiefirmen, Regierungen und Zivilgesellschaft. Eine zentrale Rolle spielen bei allen Entscheiden von Investoren stabile politische Rahmenbedingungen. Sowohl die Weltbank als auch Pensionskassen, Banken, Risikokapital-Investoren und Fondsmanager unterstrichen die Notwendigkeit, bei allen Geschäften die öffentliche Hand als starken Partner einzubeziehen und sich auf Regierungsentscheide langfristig verlassen zu können.
„The Sustainable Infrastructure Financing Summit“, so der Englische Untertitel der Konferenz, die jährlich stattfinden soll, war weltweit der erste ihrer Art. 300 Teilnehmende aus 30 Ländern reisten dafür am 11. und 12. Januar nach Basel. Offizielle Städte-Delegationen aus allen Kontinenten waren vertreten, zum Beispiel von Amsterdam, Bangkok, Bogotá, Kapstadt, Kopenhagen, Dezhou, Dhaka, Ho Chi Minh Stadt, Jakarta, Johannesburg, Lagos, London, Melbourne, Mexico City, Moskau, Nanjing, New York City, Quezon City, Rio de Janeiro, Rotterdam, Sao Paulo, Stockholm, Tshwane, Tokyo, Toronto, Warschau, Wuhan und Yokohama.
Besonders vorbildliche Projekte und Ökostädte aus aller Welt präsentieren an der „Global Energy Basel“ (GEB) ihre technischen und städtebaulichen Vorschläge. Die neue Plattform, auf der auch in speziellen Foren konkrete Investitionen angebahnt wurden, werteten Organisatoren und Teilnehmer der GEB einstimmig als grossen Erfolg.
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